Pop Star

Kapitel 8

Cassandra

Ich schaue mir genauer die Schrift an und die passende Erinnerung erscheint sofort in meinem Kopf.

Auf einer Autogramstunde vor einer Woche, auch in München, kam so ein Junge mit meinen Fanartikeln zu mir und hat mich gebeten, genau das auf ein weißes Blatt Papier zu schreiben. Als ich ihn fragte, für wen das sei, grinste er mich nur verschwörerisch an und sagt, dass ich es bald herausfinden sollte. Nichts ahnend unterschrieb ich noch seine Fanartikel von mir und stempelte ihn einfach als überdreht ein.

Bis jetzt habe ich auch keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. Ich fahre mir gestresst durch die Haare.

Jetzt mal ohne Spaß, was für eine kranke Scheiße geht hier ab.

Ich versuche das Handy zu entsperren, doch keine Chance. Jonas sein Passwort funktioniert nicht und ich versuche noch verschiedene andere Variationen, bis sein Handy sich für eine Minute sperrt.

Oh Mann, das klappt ja bis jetzt echt gut! Ich hoffe, man bemerkt die Ironie dahinter.

Diese eine Minute warte ich jetzt ganz brav und versuche danach weitere Passwörter, bis es sich für fünf Minuten sperrt.

Scheiße.

Ich verdrehe die Augen über mich selber und gehe wieder zum Tonstudio. Um mich abzulenken nehme ich eine Melodie auf, die mir gerade so einfällt und experimentiere daran herum.

Die Zeit vergeht so langsam, aber irgendwann sind diese Minuten der Qual auch vergangen.

Ich habe nur ein Versuch, oder mehr, ich bin mir nicht sicher. So weit habe ich nie ein IPhone zum Sperren gebracht und jetzt muss ich ganz fest überlegen.

Was weiß ich alles über Zachary? Vielleicht kann mir ja das helfen.

Okay, er mag mich, ist 22 Jahre alt, Single, will mich so sehr, dass er sogar Leute schickt um mich auszuspionieren und dann entführt er mich.

Wow, ich weiß ja super viel über ihn. Echt!

Ich lasse enttäuscht meine Schultern fallen und seufze gestresst auf, nachdem ich aus dem Studio laufe.

Das Handy verstecke ich unter der Matratze im Bett, welches sich echt schwer anheben lässt. Stöhnend lasse ich mich auf den Boden fallen, nachdem auch das geschafft ist.

Es besteht noch Hoffnung, dass ich Zachary das Passwort unbemerkt herauskitzle und das Handy damit entsperren kann.

Was ist, wenn er es sucht? Okay, mich hat mein Gehirn ganz verlassen. Warum ist mir das nicht viel früher aufgefallen?

Leicht panisch hole ich sein Handy wieder aus meinem Versteck und schalte es aus. So kann ich immerhin verhindern, dass es Geräusche gemacht.

Und wenn er es mit dem GPS sucht? Dann werde ich einfach viel Glück brauchen um heil da wider raus zu kommen. Sehr viel Glück.

Und augenblicklich kommt mir ein lustiger Gedanke. Wie verzweifelt muss man sein um dem König sein Telefon zu klauen?

Ich grunze belustigt, doch halte erschrocken meine Hände vor meinem Mund, nachdem ich realisiere, was das für ein Geräusch war.

Lol, dieser Ort tut mir nicht gut.

Da mir langweilig ist und ich keine Ahnung habe, was ich tun kann, drücke ich erneut auf den Button und Siri taucht auf.

„Guten Tag, mein perfekter König. Sie sehen heute wie jedes Mal zu geil aus um wahr zu sein, aber trotzdem halten Sie mich in Ihren geschmeidigen Händen. Wie kann ich Ihnen dienen?", sagt sie mit ihrer typischen Stimme.