Kapitel 11

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Cassandra

Es gibt kein später.

Zumindest nicht heute..

Nach diesem seltsamen Frühstück wurde ich einfach... ja, man kann es schon versetzt nennen.

Zachary hat mich versetzt.

Ehe ich mich versah, kam Jonas einfach aus irgendeiner Ecke gestürzt und sie haben sich kurz angeschaut.

Eine Sekunde Augenkontakt hat gereicht, dass die Liebe meines Lebens aufspringt und davonrennt. Weit weg von mir.

Und ich? Ich bekomme nur ein hastiges Entschuldigung geschrien und fertig ist.

Jetzt hocke ich am Arbeitstisch in meinem Zimmer und schaue aus dem Panoramafenster.

Die eigentliche Eigentümerin hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet, dass ich dieses Zimmer benutze, also verschwende ich keinen Gedanken mehr daran.

Stattdessen kleben meine Augen am Sonnenuntergang, der sich vor mir abspielt.

Tiefes rosa und violett verläuft langsam in türkis und endet im klaren blau.

Dieses Farbspiel, von Mutter Natur erschaffen, beruhigt mich langsam und meine innere Spannung löst sich von Sekunde zu Sekunde auf.

Bis jetzt war ich wütend und in einer seltsamen Art auch verletzt, was sehr unlogisch ist, doch ich kann nichts dagegen machen.

Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Den ganzen Tag bin ich wie verrückt durchs Schloss gewandert und musste letztendlich eine Frau, die die Fenster gereinigt hat, nach dem Rückweg ins Zimmer fragen.

Ich fühle mich einfach wie eine Löwin, die verdammt nochmal in einem goldenen Käfig eingesperrt wurde. Was diese seltsamen Leute mit ihr machen, was geschieht oder noch geschehen wird, weiß sie nicht.

Genauso wenig wie ich.

Es sind Unmengen an Fragen offen und ich habe keine einzige Antwort. Die sollte mir auch Zachary liefern.

Und wo ist der jetzt? Am Arsch der Welt und ich bin hier.

Hier irgendwo in einer verzauberten Stadt, oder Land, keine Ahnung. Mich trennt so viel von meinem Leben, das jetzt ein einziger Scherbenhaufen ist.

Was soll ich denn meinen Fans sagen, wenn ich es schaffe zurückzukehren? Geschweige denn meinen Freunden und Familie.

Die stecken mich doch gleich alle in die Klapse, weil ich schwere psychische Schaden an der Psyche dank meiner Entführung habe, wenn ich mit der Aussage in den Alpen liegt ein ganzes verstecktes Königreich von seltsamen Fabelwesen ankomme.

Ich ziehe meine Knie an meinem Körper näher und lege automatisch meinen Kopf an ihnen ab, meine Arme lege ich verzweifelt um mich.

Ich fühle mich zwei Jahre in der Zeit zurückgeschleudert.

Alleine, verschlossen, verzweifelt.

Doch diese drei Wörter lassen mein Gehirn wieder im Turbomodus arbeiten, der schläfrig wurde.

Erinnerungen tauchen auf und wie von alleine lege ich meine Hände vor meinen Augen um diese nicht mehr zu sehen.

Erinnerungen, die ich nicht mehr sehen möchte. Zu oft bin ich daran gebrochen, zu oft konnte ich deshalb nicht schlafen und zu oft war ich nicht mehr ich selbst.

Und jetzt kann alles erneut passieren.

Panisch reiße ich meine Augen wieder auf und springe vom Schreibtischstuhl auf.

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