Kapitel 23

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Cassandra

Ich lege das Fernrohr an mein rechtes Auge um die Werwölfe besser beobachten zu können und mustere die einzelnen Personen genauer, die vor meinem Sichtfeld laufen. Aber alle sehen abgesehen von Kleinigkeiten normal aus.

Ich weiß ja nicht einmal, wo nach ich suche.

Also lege ich genervt das Fernrohr weg und schmeiße mich nach hinten auf die Decke. Eine Locke fällt in mein Gesicht und ich puste sie erschöpft weg.

Meine Augen huschen wieder zu dem schwarzen Block und Kugelschreiber, die neben mir auf dem Bett liegen und ich starre sie an. Warum könnt ihr nicht von alleine Songs schreiben?, frage ich sie in Gedanken und muss schnauben.

Ich rapple mich wieder auf und schaue erneut durch die Glaswand auf Monolé, aber keine einzige Idee kommt.

Eigentlich müsste mein Kopf voller Ideen sein, doch stattdessen herrscht da oben eine Leere und das mittlerweile ganz geknitterte Blatt Papier lässt sich einfach nicht füllen.

Ich greife wieder nach dem Fernrohr, dass ich mir aus Zacharys Schreibtisch genommen habe, und versuche von irgendwo einen Funken Inspiration zu bekommen, aber wieder bin ich nur gelangweilt.

Frustriert stehe ich vom Bett auf und ziehe bequeme Pantoffeln an. Damit mache ich mich im T-Shirt und Leggins auf den Weg zu Zachary, denn das Einzige was ich zur Zeit fühle, ist er.

Es liegt sehr wahrscheinlich an unserer noch frischen Markierung, die erst ein paar Stunden her ist und ich bin verwundert, dass ich es drei Stunden ohne ihn ausgehalten habe.

Eigentlich klebt immer Einer der beiden nach der Markierung am Anderen, meistens der Junge am Mädchen, aber vielleicht sind es doch nur Bücher, die mittlerweile als meine persönlichen Ratgeber im Thema Werwolf dienen.

Zachary hat sich zumindest bis jetzt noch nicht blicken lassen und ich spüre deshalb einen kleinen Anflug von Zorn, aber unterdrücke es wieder. Es wäre jetzt nicht so cool deswegen eingeschnappt zu sein, denn er muss noch ein ganzes Volk leiten.

Die Tür, die mich und ihn trennt, öffne ich ohne anzuklopfen, doch kein Zachary in Sicht. Ich schaue auch in seinem Bad nach, das so wie meins aufgebaut ist, aber hier ist er auch nicht.

Im Wohnbereich suche ich ihn erneut, als ob er jetzt auf einmal da sein könnte und vernehme seinen angenehmen Duft. Ich folge es und komme daraufhin in seinem Ankleideraum an.

Hier ist sein Geruch besonders stark, obwohl er nicht hier ist und in meinem Bauch zieht es leicht. Vermisst er mich auch?

Ich nehme mir eines seiner Pullis und ziehe es mir über, sodass es bis über meinen Po reicht. Ohne es zu beabsichtigen, halte ich den Stoff an meine Nase und atme den Duft wohlig seufzend ein.

Mir ist bewusst, dass diese anschleichende Abhängigkeit von Zachary auf langer Hinsicht nicht gut für mich ist, aber ich will ihn jetzt einfach nur sehen und umarmen.

Also gehe ich weiter und schließe die Tür hinter mir. Kurz bevor ich das Zimmer verlasse, schaue ich mich noch einmal um und meinen Augen bleiben an seinem Laptop hängen, dass geöffnet in meine Richtung zeigt.

Neugierig fasse ich das Bildschirm an und es geht an. Sofort springt mir eine geöffnete Seite entgegen und einen Moment lang will ich mich davon abhalten, seine Sachen zu durchstöbern.
Jedoch werfe ich alle meine Bedenken über Bord, sobald ich sehe, was diese Seite für mich bereithält.

Diese Seite postet mich auf der Titelseite, wie ich mit Zachary gestern ins Restaurant gegangen bin mit der Überschrift „Unser Königspaar".

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