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Kapitel 64

Willkommen, willkommen meine Lieben!
Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, wird jede halbe Stunde von jetzt, 20 Uhr bis 22 Uhr ein Kapitel kommen und es werden insgesamt fünf sein.
Ich hoffe, ihr werdet Spaß beim Lesen haben und ich will euch nicht noch länger abhalten, also: Lasst die Lesenacht beginnen! ❤
Eure Lin

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Cassandra

„Cassandra, Cassandra, Cassandra", eine mir bekannte Stimme nähert sich mir und ich drehe mich zur Quelle um.

Ein junger Mann, um die zweiundzwanzig, geht mit einer sehr anmutigen Haltung und eleganten Schritten auf mich zu und sein schmieriges Grinsen scheint größer als sein Gesicht zu sein.

„Paul", sage ich nur und führe mein Sektglas an die Lippen. Ich nehme einen sehr kleinen Schluck, da ich auf keinen Fall betrunken werden möchte und er legt einen Arm um meine Hüfte. Sofort versteife ich mich und seine Haut an meiner lässt eine Feuerspur.

„Meine Schöne, wie haben wir dich vermisst. Die Party fängt mit dir doch erst richtig an", seine Finger fahren meine Wangenknochen nach und er kommt mir bedrohlich nahe.

Seine Finger brennen ebenfalls auf meiner Haut und ich presse meine Lippen aufeinander, um meinen Schmerz nicht zu zeigen.

Paul ist kein guter Typ. Sein heißes Aussehen, die schwarzen Haare und die kühlen blauen Augen mit den hohen Wangenknochen verblenden viele Mädchen. Dazu kommen seine Muskeln, die an jeder Stelle perfekt proportioniert sind. Aber man muss nicht schlau sein, um zu merken, dass er in dunklen Geschäften verwickelt ist.

Eine Zeit lang, um genau zu sein einen Monat, waren wir uns echt nah, aber sobald er mir gegen meinen Willen Drogen verabreichen wollte, war es aus mit uns.

Ich bewege mich nicht und schaue ihn forschend an. Seine blauen Augen blitzen mich in einem eisigen Ton an und trotz allem, lässt mich sein Aussehen kalt. Er könnte ein alter Mann sein, denn er hätte für mich die gleiche Menge an Sexappeal. Nämlich keine.

„Oh, Paul", sage ich mit leiser, aber fester Stimme, „musst du dich gleich wie in alten Zeiten an mich schmeißen?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch und löse mich von ihm, da ich das brennende Gefühl nicht mehr aushalten kann.

Für eine Sekunde verdunkeln sich seine Pupillen, aber er kriegt sich wieder ein.

„Vielleicht, meine Königin."

Bei dem Spitznamen gefriert alles in mir, aber es ist unmöglich, dass er etwas davon weiß. Er hat mich früher auch so genannt, also sollte es wohl keine Bedrohung darstellen.

„Zumindest siehst du wie eine aus", fügt er scheinheilig hinzu und beginnt zu lachen, sodass ich ihm nur ein frostiges Lächeln geben kann.

„Was willst du?", will ich ernst wissen und sein Lachen erfriert leicht.

„Nur hallo sagen", seine Hand fährt durch meine Haare und ich nähere mich ihm, da mein Geduldsfaden zu reißen beginnt.

Ausversehen trete ich auf seinen rechten Fuß mit meinem High Heel, weshalb er schmerzlich aufzischt. Das war ich ihm sowieso noch schuldig.

„Du magst es wohl immer noch hart." Obwohl er mit schmerzverzehrtem Gesicht aufatmet, kann er es nicht sein lassen.

Für diesen Kommentar könnte ich ihm jetzt eine mit meiner Clutch überziehen, aber ich halte mich zurück. Deshalb wende ich mich einfach von ihm ab und setzte zum gehen an, aber er ergreift mein Handgelenk.

Seufzend drehe ich mich noch einmal zu ihm um und er scheint sich nun gefasst zu haben.

„Ich wollte noch sagen, dass dein Auftritt genial war. Wie du reingekommen bist! Wie eine, die über alle das sagen hat. Echt heiß", er leckt sich seine Lippen ab und vor wenigen Monaten hätte mich das zum Umkippen gebracht. Aber jetzt fühle ich nur noch Ekel.