Cassandra
Die Schnüre des Korsetts werden am Rücken immer enger gezogen bis ich nur noch schwer atmen kann und die Schneiderin, die an mir herumhantiert, darf sich auch gleich von Zachary zusammenscheißen lassen.
Er sagt kein Wort, doch sein Blick reicht, dass alle Anwesenden hier in Eis erstarren und sich wünschen, lieber nackt an der Antarktis zu tanzen als noch länger seinen Fängen ausgesetzt zu sein.
Zach weist nur ab und zu die Damen zurecht, doch seine Augen auf eine der Untertanen sorgen dafür, dass sie sich so klein wie möglich machen, was schon ein wenig für Unannehmlichkeiten gesorgt hat.
Zum Beispiel hat mich eine der Damen mit einer Stecknadel gepiekt, als sie erneut wegen Zachary zusammengezuckt ist.
Ich konnte genau spüren, dass Zachary kurz davor war, alle seine Manieren und Pflichten als Alpha hinzuschmeißen, nur um dem Mädchen an die Kehle zu springen, doch zum Glück hält er sich unter Kontrolle – bis jetzt.
Doch ich bezweifle, dass sein Geduldsfaden so dünn ist, denn ansonsten wäre er kein idealer Herrscher.
Die Frau an meinem Körper lockert nun das Korsett, sodass ich wieder frei atmen kann und fragt nach, wie wir uns den Rock vorstellen.
Da das Korsett perlmuttfarben und am Bauch leicht durchsichtig ist, möchte ich, dass das mit Spitze und Perlen verzierte Stoff weitergeführt wird.
Ich sage es ihr auch und Zachary stimmt mir nickend zu. Er steht von seinem Sessel auf und bei mir angekommen, erklärt er den Damen, die streng angezogen sind, wie er sich die untere Hälfte des Kleides vorstellt.
„Der Rock wird eine Art Ballonkleid", dabei macht er mit seinen Händen an der Hüfte Gesten, die stark an einem Ballkleid erinnern.
Eine ältere Frau, Madelyn, scheint dies auch zu verstehen, denn sie kramt aus einer der vielen Taschen ein Katalog von Brautkleidern heraus und schlagt ihm eine Seite mit einem Ballkleid auf. „Meinen Sie das?", fragt sie ihn mit einer leisen und zittrigen Stimme.
So wie er in Anwesenheit von anderen zu einem Eisblock gefriert, nickt er bloß ernst und mir klappt perplex der Mund auf.
„Das wird definitiv kein Ballkleid", sage ich ihm meine Meinung ernst und ich höre vereinzelte Frauen nach Luft schnappen.
„Doch, wird es", antwortet er darauf und macht Anstalten sich wieder auf seinem Sessel zurückzuziehen.
„Falls du schwer vom Begriff bist, es wird kein Ballkleid, verstanden?", gereizt mustere ich ihn von oben herab und seine Miene verdunkelt sich ebenfalls.
Das er meint, hier den Bestimmer spielen zu können und ich diejenige bin, die die ganze Zeit in unbequemen High Heels aufrecht stehen muss, während der Mann es schön gemütlich auf einem Sessel hat, regt mich so sehr auf. Was denkt er sich? Und warum bin ich so schnell reizbar?
Zachary mustert mich und da er auf keine Antwort ansetzt, fahre ich fort. „Ich will, dass das Kleid ein Meerjungfrauenkleid wird".
„Ein was?", Zachary schaut mich verwirrt an und anscheinend ist seine Wut wieder verebbt.
Ich nehme Madelyn das Katalog aus der Hand und blättere selber nach einem passenden Bild. Sobald ich es habe, zeige ich es ihm und er mustert es kritisch. „Ist das nicht zu aufreizend? Da wird doch keiner mehr die Augen von dir nehmen können."
Ich schaue ihn empört an. „Es ist nicht zu aufreizend, oder trete ich dort bloß in Unterwäsche auf, mh? Außerdem, willst du mich wirklich in ein breites Kleid stecken, nur damit mich nicht jeder anstarrt?"
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Pop Star
WerewolfNormalerweise fangen diese Bücher doch immer mit „Cassandra ist ein normales Mädchen, 17 Jahre alt und führt ein normales Leben. Bis sie ihn trifft..."an. Den Rest könnt ihr euch ja selber zusammenreimen, was passiert. Aber wer hat bitte schön gesag...