Cassandra
Sobald ich die Augen aufschlage, weiß ich, dass ich den halben Tag verschlafen habe.
Mürrisch schleppe ich mich in das angrenzende Badezimmer und ziehe mich an, sodass ich passend zum Mittagessen unten aufkreuze.
Sobald Frank mich sieht, kann er sich ein Lachen nicht verkneifen, denn mein Gesichtsausdruck sagt alles.
Ich will zu Zachary.
Dafür, dass er lacht, schlage ich ihm auf die Schulter und obwohl es weh tun müsste, verzieht er sein Gesicht nicht, sodass ich schließlich nicht anders kann als ins Lachen einzusteigen.
„Mir geht es doch genauso", gibt er zu.
Auch währende dem Essen unterhalten mich Zachs Verwandte köstlich, aber ich kann nicht aus mir rauskommen.
Frank scheint ein bisschen frustriert zu sein, doch er ist nicht Zachary.
Später begebe ich mich in mein Zimmer um meine Mappe und den Song auf der Kommode zu holen, denn ich möchte weiter machen.
Im Moment ist es das einzige, dass mich mit Freude füllt.
Vielleicht bin ich etwas dramatisch, jedoch bin ich ohne Zachary relativ ausgelaugt und deprimiert.
In solchen Momenten schafft es nur die Musik mich mit Leben zu füllen. Trotzdem bekomme ich es nicht hin, Zachary auszublenden.
Ich spüre die bittere Sehnsucht penetrant nach mir rufen und für eine kurze Zeit kann ich nur still dasitzen und nachdenken.
Sofort intensiviert sich das Gefühl und alles in mir schreit nach ihm.
Ich zwinge mich dazu, ruhig ein und aus zu atmen, aber die Tränen stechen mir in die Augen.
Ich halte das durch. Dieser Schmerz hat ein Ende.
Mit einem tränenverschmierten Gesicht lege ich die Blätter vor mich und konzentriere mich darauf, weiter zu machen.
Doch die Flüssigkeit, die aus Liebe und Sehnsucht entsteht, benetzt meine Wangen und hinterlässt eine Spur, die direkt in mein Herz stoßt. Denn genauso fühlt es sich an.
Als würden viele, kleine Nadeln mit Säure auf mein Herz regnen und es hat keinen Schutz, keinen Regenschirm, keinen Zachary, um sich davor zu bewahren.
Ohne es zu beabsichtigen wird aus dem fröhlichen Lied eines, das mit der Leidenschaft und dem Getrennt sein unter geht und sich zu einem vermischt.
Denn die Liebe befindet sich immer kurz davor, vom Vertrauen betrogen zu werden und sie verwandelt sich dann in Angst und Sehnsucht.
Mir entweicht ein Schluchzer und ich würde am liebsten aufschreien. Ich benehme mich gerade so, als hätte Zach mich betrogen oder als wäre er tot.
Ich hebe meine zittrige Hand um nach dem Stift zu greifen und jeder Quadratzentimeter meines Körpers wird von einer eisigen Gänsehaut überzogen.
Zachary geht es gut. Ich habe keinen Grund so zu trauern.
Doch die Tränen benetzten imme noch in hoher Geschwindigkeit unkontrollierbar mein Gesicht und ich schluchze wieder.
Ich atme stoßweise ein und versuche mich zu beruhigen.
Er liebt mich. Ich liebe ihn. Wir sind zusammen.
Ich vertraue ihm.
Alles ist gut.
Ruhiger hole ich tief Luft und wische mir mit meinem Handrücken die Wangen trocken, obwohl sie weiterhin feucht werden.
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Pop Star
WerewolfNormalerweise fangen diese Bücher doch immer mit „Cassandra ist ein normales Mädchen, 17 Jahre alt und führt ein normales Leben. Bis sie ihn trifft..."an. Den Rest könnt ihr euch ja selber zusammenreimen, was passiert. Aber wer hat bitte schön gesag...