Cassandra
Oben in der Wohnung lege ich mich auf die Couch, während Frank durch das Zimmer herumzieht.
„Es ist doch nicht so schlimm. Wir sagen einfach die Wahrheit und zwar dass ich an dem Tag angekommen bin oder so", beschwichtige ich ihn, doch er wirkt immer noch nicht zufrieden.
Seit geraumer Zeit wartet er auf einen Anruf, in dem er anscheinend Ärger bekommen wird, doch das werde ich nicht zulassen. Im Notfall sage ich eben, dass es meine Schuld wäre und damit würde die Sache geritzt sein.
„Und übrigens", füge ich hinzu, „kann es sogar sehr praktisch sein, denn dadurch wird es mehr Wirbel in der Presse geben und wir können die Aufmerksamkeit dafür nutzen, meine nächsten Songs noch besser zu vermarkten. Alles hat seine Vorteile."
Er bleibt stehen. „Schon, aber ich habe klare Anweisungen erhalten."
„Und von wem?", missbilligend hebe ich eine Augenbraue.
„Vom König."
Ich schnaube. „Der soll sich einkriegen und wenn nicht, dann gib ihn mir und du bist aus dem Schneider. Mach dir keine Sorgen, du unterliegst meinen Schutz", ich zwinkere ihm zu und verdränge das Brennen in meiner Brust. Ich habe imme noch nichts von ihm gehört.
Um mich abzulenken greife ich nach meinem Glas gefüllt mit Energy Drinks. Die Herren denken, dass wäre Apfelschorle, aber die goldene, prickelnde Flüssigkeit macht ihren Job sehr gut.
Es passiert langsam, aber es passiert etwas. Denn meine Kräfte schwinden immer mehr, was auch mit dem Vollmond, der in zwei Tagen ist, zusammenhängen kann.
Nach der Konferenz konnte ich mich nur schwer auf den Beinen halten und ich möchte mich nicht mehr bewegen. Mein Schlafmangel hämmert ebenfalls an der Tür, sodass ich kein Auge zu machen kann, obwohl ich so sehr schlafen will.
Ich lege mich wieder hin und schließe meine Augen. Irgendwann höre ich eine Tür aufschlagen und ein leckerer Geruch strömt in meine Nase.
Neugierig richte ich mich auf und beobachte Josh, wie er drei Packungen mit chinesischem Essen auf den Tresen in der Küche stellt.
„Hey, meine Königin. Wie geht es dir?", begrüßt er mich und streicht mir sachte über die Wange, sobald er bei mir ist.
„Gut, ich bin nur müde, habe kaum geschlafen. Ich weiß aber, was mir helfen kann", ich wackle mit den Augenbrauen.
Josh lehnt sich mit dem Gesicht erwartungsvoll vor und ich weiche erschrocken zurück.
„Essen natürlich." Auf einmal habe ich ganz schön viel Energie und ich laufe schnell in die Küche.
Wollte er mich etwa küssen? Es ging gerade so schnell, dass ich es nicht genau sagen kann, aber ich hoffe für ihn, dass ich mich irre. Ansonsten ist er erledigt.
Frank und Josh setzen sich zu mir am Küchentisch und ich öffne meine Schachtel. Dampfendes Essen strahlt uns entgegen und mir wird wieder bewusst, wie sehr ich chinesische Nudeln liebe.
Ich greife nach den Essstäbchen und verzehre den Himmel genüsslich. Das ist köstlich.
Danach gammle ich wieder auf der Couch. Ich bin deutlich zufriedener, aber trotzdem zu nichts zu gebrauchen.
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Pop Star
Hombres LoboNormalerweise fangen diese Bücher doch immer mit „Cassandra ist ein normales Mädchen, 17 Jahre alt und führt ein normales Leben. Bis sie ihn trifft..."an. Den Rest könnt ihr euch ja selber zusammenreimen, was passiert. Aber wer hat bitte schön gesag...