Pop Star

Kapitel 26

Jonas

„Was ist das?", schreie ich laut und zeige aufgebracht auf die lilanen Tulpen. Wer zum Lunas Namen hat sich das gedacht?

„Wenn", brülle ich, doch muss innehalten, da mir wieder einfällt, dass niemand etwas von diesem Vorfall mitbekommen sollte. Zumindest darf man mich nicht so schreien sehen.

„Jetzt hör mir mal genau zu, verstanden?", wispere ich wütend zu der Frau, die die falschen Blumen bestellt hat.

Ich schalte nun auf Mind-Link, bevor jemand etwas von meinem Wutausbruch mitbekommt.

Du wirst mir die goldenen und weißen Rosen bringen und auswechseln lassen. Noch heute, verstanden? Sie wollen nicht wissen, was passiert, wenn sie es erneut vermasseln.

Ich schaue ihr drohend in die Augen, doch leider sieht diese Frau nicht meinen Ausdruck, denn sie hält ihren Blick unglaublich tief gesenkt.

Verstanden?, frage ich erneut und sie wimmert auf, da ich den Druck auf sie steige.

Und das ist nur einer der Vorteile, der drittmächtigste im Lande zu sein.

Ich übe die Schmerzen stärker auf sie und endlich nickt sie.

„Na, geht doch", grinse ich sie an und tätschle ihre Schulter sanft. Sie zuckt zusammen, doch ich ignoriere es.

„Und noch etwas: Wage es noch einmal, die Blumen nach Lust und Laune auszutauschen und du wirst deinen Mate niemals finden", ich atme genervt auf. „Du kannst jetzt gehen."

Sie huscht schnell davon und am liebsten würde ich ihr nachjagen, um ihr zu zeigen, was wirklich Angst ist.

Ich muss meine Augen schließen um meine Fassung zu bewahren, ansonsten flippe ich noch ganz aus. Eine Krönung ist anstrengender als erwartet.

Ich bin ich alleine im Ostflügel und schaue mir die lilanen Tulpen an, die schon das ganzen Schloss verzieren.

Ich schnaube angewidert. Die hat sie nicht mehr alle.

„War es wirklich nötig, sie so sehr zur Schnecke zu machen?"

Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Zachary ist. Anscheinend stand er schon die ganze Zeit da.

„Wie findest du denn diese Tulpen?", frage ich ihn gereizt.

Zach geht mit langsamen Schritten auf mich zu und nimmt eine Tulpe von der bestückten Wand. Er schaut sie sich ruhig an. „Ist ganz nett."

Ich schnaube erneut. „Diese gestörte Wölfin meinte wirklich, dass diese Blumen besser ins Schloss passen. Hat sie etwa jemand nach der Meinung gefragt?"

Ich sehe im Augenwinkel wie Zachary schmunzelt und ich drehe mich zu ihm.

„Gut reagiert", erwidert er, „hätte ich sie abgefangen, wüsste ich nicht, ob sie es alleine nach Haus geschafft hätte."

Nun muss ich auch lächeln. „Sie hat halt gegen die Königin gehandelt und daher ist sie noch sanft davongekommen. Aber noch so eine Aktion und sie liegt schneller unter der Erde, als dass sie noch eine Blume pflücken kann."

Zachs Schmunzeln verstärkt sich zu einem Grinsen und ich spüre ein paar Sekunden nach ihm, dass sich Cassy in der Nähe befindet.

Ihre Präsenz fühlt man schon, wenn man das Schloss betritt und da ich an ihre Machtausstrahlung gewöhnt bin, fällt es mir nicht mehr ganz so auf.

Doch wenn sie direkt neben mir steht, dann muss ich mich immer beherrschen, keinen Schritt zur Seite zu machen. Aber was wäre ich dann für ein Beta, der nicht einmal das Königspaar neben sich aushält?