Kapitel 39

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Cassandra

„Hier, die Ohrstöpsel." Frank wirft sie mir auf den Schoß,  wie Jonas beim Hinflug und mit mehr Übung stecke ich sie ein.

Das Privatjet wackelt leicht, weil Turbulenzen auftreten und  ich greife reflexartig nach der Armlehne. Mein Kopf stößt unbeabsichtigt gegen  die Fensterscheibe und leicht stöhnend setze ich mich ordentlich hin.

„Zum Glück dauert der Flug keine Ewigkeiten, denn obwohl ich  das Passieren der Barriere gut aushalte, bekomme ich danach trotzdem  Kopfschmerzen."

Er schaut nachdenklich auf meine Ohrstöpsel, die den Druck auf  den Ohren stark reduzieren, wenn wir den menschlichen Raum betreten.

Schließlich greift er ebenfalls nach einer Packung und ich  befasse mich mi der Aussicht. Monolés Berge fliegen unter mir davon und an  manchen Stellen in Richtung Tal erkenne ich auch Dörfer, die es sich dort  bequem gemacht haben.

Ach, wem mache ich etwas vor? Ich versuche mich nur abzulenken,  was eh nicht klappt.

Ich bin tatsächlich fort.

Ich habe Zachary das letzte Mal vor zwei Stunden gesehen und  mein Herz jault jetzt schon vor Leid auf.

Wie soll ich das bloß die nächsten Tage aushalten? Es wird  nicht besser werden, wenn sich das Band zwischen Zachary und mir weiterhin im  Stundentakt verstärkt.

Ich muss seufzen.

„Denkst du an ihn?" Frank reißt mich aus meinen Gedanken  und lächelt mich wehmütig an. Er begleitet mich auf der gesamten Reise als  sogenannter Leibwächter und er ist echt nett.

Außerdem hat er blaue Augen und braune Haare. Eigentlich ist er  auch ganz attraktiv mit seinen 28 Jahren, aber bei seinem Anblick passiert  absolut nichts.

Mein Herz gehört für immer Zach.

Oh, Zachary.

Alleine schon der Gedanke an ihn killt mich langsam und ich  versuche es zu verdrängen, bevor wieder die Tränen aufsteigen.

Mir fällt Franks Frage wieder ein, aber es ist unnötig zu  antworten. Die Antwort ist sowieso klar.

„Man muss erwähnen, dass sie sehr temperamentvoll ist.
Am Ende  ist sie fast zusammengebrochen und da ich ja ihre Gefühle spüre, ist es kein  Zuckerschlecken gewesen.
Denn wir mussten so etwas schon einmal mitmachen und mit jedem Tag wurde es  schlimmer.
Nach zwei Wochen wäre eine Folter auf der altertümlichen Weise angenehmer  gewesen.

Aber jetzt zieht sich mein Herz nur schmerzhaft zusammen, was nicht  beunruhigend ist, da ich das schon mal durchgemacht habe.
Die Schmerzen werden schlimmer.
Das schlimmste ist ja, dass dein Mate die gleichen Schmerzen hat."

Ich verziehe mitfühlend mein Gesicht. „Das tut mir wirklich  leid."

Es ist auch irgendwie meine Schuld, dass sie so etwas wieder  durchmachen müssen.

„Es ist okay, wirklich. Für das Königshaus würden meine Frau  und ich alles tun. Außerdem möchte ich mich nicht beschweren, denn dass was  ihr aushalten müsst wird um einiges schlimmer sein."

Ich presse die Lippen aufeinander. Leider ja.

Übrigens haben wir das Siezen schon im Schloss heute morgen  sein lassen, denn da wir rund um die Uhr zusammen sind, wäre es echt komisch.

Als ich mich von Zachary verabschiedet habe, hat es schon in  meiner unteren Bauchgegend gezogen und da ich weiß, dass meine Tage erst in  einer Woche an der Reihe sind, kann nur die Reise der Grund sein.

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