Kapitel 12

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Cassandra

Das Heulen mag ja weit weg sein, aber dieses Tier ist bestimmt schnell. Sehr schnell. Und ich, ich bin ein Mensch.

Nur ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten zum Singen. Ich kann nur singen, mehr nicht.

Scheiße Mann, ich bin ja nicht einmal sportlich.

Das Einzige, was mir jetzt helfen könnte, ist mein Wissen über Werwölfe von Wattpad.

Ich schüttele über mich selber den Kopf. Denn ich hätte wirklich mehr Sport machen sollen, anstatt zu lesen, wenn ich gerade nicht mit Musik zu tun habe.

Aber jetzt habe ich Pech und muss es schaffen irgendwie diese Nacht zu überleben.

Gott, ich weiß ja nicht einmal, ob diese Wesen hier wirklich Werwölfe sind oder ob ich einfach nur über reagiere.

Doch was ich weiß ist, dass wenn ich nicht schleunigst eine Lösung finde, ich so richtig am Arsch bin.

Langsam kriecht die Panik in mein Inneres und ein Blick zum Mond verrät mir, dass sie bald den höchsten Punkt erreicht hat.

Okay, noch nicht ganz oben. Immerhin, das läuft wenigstens gut.

Kurz glaube ich, heil aus dieser Sache raus zu kommen, doch mein blasser Hoffnungsschimmer wird wie die Häuser von den kleinen drei Schweinchen vom bösen Wolf einfach weggeblasen.

Denn ich höre wieder ein Wolfsheulen und dieses Mal ist die Quelle davon deutlich näher.

Diese Ironie. Mein Leben ist einfach ein Witz.

Aber okay, ich muss mich irgendwie retten.

Was ist der Fehler Nummer eins, den alle Mädchen machen, sodass sie von den Wölfen immer eingeholt werden?

Sie...sie, komm, überleg Cassandra, denk nach!

Doch leider will mir nichts, einfach nichts, auf der Schnelle einfallen, weshalb ich verzweifelt meine Umgebung beobachte und ich habe keine Ahnung wie viele Minuten vergehen bis das unpassendste der Welt mir genau jetzt passiert.

Ey, Schicksal, warum hasst du mich- Ich kann diesen Gedanken nicht einmal fertig denken, denn es passiert.

Ein milchiger Schleier legt sich über meine Augen und ab jetzt sehe ich nichts mehr. Nur weiß.

Ich versuche wirklich, die Kontrolle über meinen Körper zu gewinnen, doch ich versage, sobald sich mein Mund von alleine öffnet und auch somit die Noten und Buchstaben einen Weg in die Freiheit finden.

Diese Noten verwandeln sich sofort in eine Melodie und die Buchstaben in Wörter, dann in Sätze, danach in Strophen und letztendlich ergibt das alles zusammen das Lied.

Das Lied von dem ich keinen blassen Schimmer habe, welche Bedeutung in ihm liegt.

Und versuche ich weiter zu denken, über das Lied hinaus und was es bedeutet, verliere ich noch mehr die Kontrolle über meinem Körper.

Genau wie jetzt.

Es ist als ob c, d, e und alle anderen Noten ein Eigenleben entwickeln und mich steuern.

Ich kann nur nebenbei spüren wie sich meine Beine bewegen und dem Takt folgen. Doch merke ich auch, wie ich lauter werde und ansonsten nichts zu hören ist.

Denn selbst der Wind schweigt in diesen Minuten.

Das Einzige, was ich vom Lied im Gedächtnis behalten kann, sind die Noten der letzten Strophe. Deshalb weiß ich auch, dass das Lied genau jetzt enden soll.

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