Cassandra
Da es Herbst wird, herrschen in der Nacht tiefe Temperaturen und ich bin froh, dass ich diese dicke Jacke anhabe.
Ohne zu zögern suche ich Franks Auto und öffne es per Knopfdruck. Schnell setze ich mich hinein und ich fahre los ohne mich anzuschnallen, da dafür kleine Zeit bleibt.
Ich hoffe sehnlichst, dass das Glück auf meiner Seite ist und mich keiner, erst recht nicht die Polizei, anhalten wird , denn eine Minderjährige fährt ohne Führerschein ein Auto.
Das Fahren habe ich letztes Jahr mit einem Freund gelernt und ich kann es, bloß kann ich das nicht der Polizei gut verkaufen, sollten sie ausgerechnete mich anhalten. Aber wenn, dann könnte es Bestechung auch tun, denn ich habe für jeden Fall viel Geld dabei.
Ich halte mich peinlichst genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, was wirklich schwer ist, denn es kommt mir viel zu langsam vor.
Der Mond hat fast seinen höchsten Punkt erreicht und automatisch trete ich stärker auf das Gaspedal.
Ich kann kaum stillsitzen, denn ich spüre, wie mein Körper immer lebendiger wird und wie tatsächlich zuckende Enrrgie durch meine Adern gepumpt wird.
Die Straße ist durch die hohen Lampen beleuchtet, doch der Mond erhellt heute alles, sodass das künstliche Licht nicht nötig wäre um etwas in der Dunkelheit sehen zu können.
Ich hoffe auch, Dad und Frank haben noch nicht bemerkt, dass ich weg bin.
Zur Sicherhheit habe ich mein Zimmer hinter mir zugesperrt, damit keiner rein kann, doch ich traue Frank zu, dass er die Tür einbricht.
Vor allem wird er bestimmt spüren, dass ich nicht mehr anwesend bin, denn meine
Aura ist auch noch so ein Ding. Man spürt es einfach, wenn das unterdrückende Gefühl weg ist und das wird bei ihm so sein.Gegen ein Uhr komme ich endlich an meinem Ziel an und ich schmeiße die Autotür zu laut hinter mir zu.
Ich laufe die spärlich beleuchtete Straße zum Haus hoch und bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecke, lege ich mein Ohr an die Tür, doch es ist mucksmäuschenstill still.
Die Mondstrahlen brennen sich angenehm in meine Haut und es drängt mich schneller zu sein.
Also sperre ich die Haustür auf und stelle meine Sachen im Eingangsbereich ab.
Mit zittrigen Händen greife ich nach der Taschenlampe und dem Pfefferspray, dass ich zur Sicherheit eingepackt habe.
Eigentlich hätte ich eine bessere Waffe mitnehmen müssen, doch wir haben nichts dergleichen zu Hause und Messer gibt es auch hier genug.
Mit wackeligen Beinen mache ich mich auf das Haus abzusuchen, wobei der Mond mir irgendwie Kraft gibt.
Im Erdgeschoss, was aus einer Küche, Wohnzimmer und Gäste-WC besteht, ist keiner und langsam gehe ich die Treppen hoch.
Ich bin echt dankbar, dass mein Gehör seit der Bindung viel besser geworden ist und genauso verhält es sich auch mit meinem Sehvermögen, sodass ich jetzt viel mehr erkenne als früher.
Aber auch oben ist zum Glück keiner und ein Blick zum Dachboden sagt mir, dass ich da lieber nicht gehen sollte.
Dachböden finde ich nämlich schön immer gruselig und da gehe ich sicherlich nicht mitten in der Nacht in einem fremden Haus hinein.
Ich schließe in jedem Zimmer die Fenster ab und vergesse auch nicht, die Hintertür abzusperren, die viele übersehen.
Zu meiner Freude und Erleichterung befindet sich beim Eingang zum Dachboden ein Schlüssel im Schloss und ich sperre es so oft ab, wie es nur geht.

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Pop Star
Hombres LoboNormalerweise fangen diese Bücher doch immer mit „Cassandra ist ein normales Mädchen, 17 Jahre alt und führt ein normales Leben. Bis sie ihn trifft..."an. Den Rest könnt ihr euch ja selber zusammenreimen, was passiert. Aber wer hat bitte schön gesag...