Cassandra
Ich begebe mich in den Wohnbereich zurück und höre Elara hinter mir.
„Entschuldigen Sie meine Dreistigkeit zu fragen, Luna. Doch was habe ich falsch gemacht um jetzt bestraft zu werden?", ihre blauen Augen strahlen schüchtern und ihre Haltung gleicht einem verängstigten Hasen.
Was? Ich schaue sie verwirrt an.
„Wie kommst du den darauf?", frage ich nach. Sie zuckt schweigend mit den Schultern.
„Empfindest du meine Anwesenheit als Strafe oder wie soll ich das verstehen?" Ich klinge empört und genau das bin ich auch. So etwas hat bis jetzt noch niemand zu mir gesagt.
„Wie bitte? Nein, keinesfalls. Bloß habe ich einen Fehler begangen, dass Sie mich persönlich sprechen wollen?" Sie versucht sich in Luft aufzulösen und ich bin nun noch irritierter.
„Herrscht etwa Zachary so?", spreche ich meine nächste Vermutung laut aus.
Ihre Augen weiten sich geschockt und sie schüttelt schnell den Kopf. „Niemals, der König ist ein guter Herrscher. Entschuldigen Sie, dass ich überhaupt gefragt habe."
Puh, zum Glück. Ich weiß nicht, was ich mit Zachary angestellt hätte, wenn er so sein Volk behandeln würde. Denn ich hasse diese Machos.
Da wir noch stehen und mir dieses Gespräch langsam zu förmlich wird, setzte ich mich auf einer der Couchen.
„Setzt du dich auch hin", bitte ich Elara und ihr Unbehagen bleibt mir nicht unbemerkt.
„Also, was ist es dann? Bin ich etwa so schlimm, dass du Angst vor mir haben musst?" Irgendetwas muss doch der Grund sein.
„Niemals. Ich wage sogar zu behaupten, dass sie die netteste Luna sind, die es überhaupt gab!"
Ich ziehe verwundert eine Augenbraue hoch. Woher sollte sie wissen, wie die anderen waren? Kannte sie sie etwa?
Noch eine Frage, die ich mir merken muss.
„Es ist nur so", fährt sie leise fort, „es ist wirklich schwer sie einzuschätzen. Einerseits sind Sie total nett, doch auf der anderen Seite strahlen Sie so viel Macht aus, dass es einen erdrücken könnte".
„Ich?", frage ich erstaunt.
Sie nickt ernst. „So wie der König. Ihr beide strahlt die gleiche kalte Macht aus, dass man sich sofort unterwerfen möchte. Obwohl Sie, nicht böse gemeint, ein Mensch sind", am Ende lächelt sie mich entschuldigend an.
„Deshalb verneigt sich doch fast jede Person vor mir, oder?", sie nickt. Jonas ist der Einzige, der das bisher noch nicht getan hat, aber wahrscheinlich wäre es auch albern, den er muss dem Alpha schon gerecht werden. Da wäre es wirklich schwach, wenn er sich andauernd verneigen würde.
„Eins müssen wir noch klären: Hör auf mich zu siezen, denn das machen Freunde untereinander nicht", sage ich.
Sie schaut mich geschockt an und ich werde leicht unsicher.
„Also nur, wenn du meine Freundin sein möchtest", schiebe ich schnell hinterher.
Ich beobachte ihre Reaktion und keine Sekunde später höre ich ein ohrenbetäubendes Kreischen.
Elara schmeißt sich auf mich und schlingt ihre Arme um meinen Körper.
„Oh mein Gott, natürlich will ich! Vielen Dank", ruft sie mit gedämpfter Stimme und ich umarme sie lachend.
Sobald mir der Körperkontakt nach einer Zeit zu viel wird, lasse ich sie los und sie strahlt über dem ganzen Gesicht.
Sie öffnet ihren Mund um etwas zu sagen, doch es schließt sich schnell wieder und sie richtet ihre Augen auf einem Punkt hinter mir.

DU LIEST GERADE
Pop Star
WerewolfNormalerweise fangen diese Bücher doch immer mit „Cassandra ist ein normales Mädchen, 17 Jahre alt und führt ein normales Leben. Bis sie ihn trifft..."an. Den Rest könnt ihr euch ja selber zusammenreimen, was passiert. Aber wer hat bitte schön gesag...