Samu:
Finja's Worte verletzten mich zutiefst. Ich verstand ja , dass es nicht einfach für sie war ihrem Ex wieder zu begegnen, nachdem sie ihn so lange geliebt hatte, aber man wird dem Ex immer wieder über den Weg laufen. Sie konnte ihm nicht ewig hinterherhängen. Ich dachte eigentlich sie würde zumindest auch ein paar Gefühle für mich haben, aber jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Sie meinte zwar zu mir, dass sie mir nichts vorgespielt hatte und die Zeit mit mir genoss , aber ich wurde den Gedanken nicht los, dass ich einfach nur eine Ablenkung für sie war. Warum musste ich mich auch immer so schnell verlieben? Vielleicht wäre es doch besser gewesen erstmal die Finger von Frauen zu lassen, aber jetzt war es schon zu spät. Aus meiner Wut und Enttäuschung heraus sagte ich ihr, dass sie sich erst wieder melden sollte, wenn sie sich sicher war was sie wollte. Wie lange ich jetzt wohl nichts mehr von ihr hören würde? Ich konnte es absolut nicht einschätzen. Irgendwo musste ich jetzt meine Gefühle rauslassen, also ging ich in meinen Sportraum und fing an zu boxen was das Zeug hielt. Es tat gut meinen ganzen Frust rauslassen zu können. Konnte ich denn nicht ein einiges Mal Glück mit einer Frau haben? Immer wieder boxte ich auf die unechte Person ein und stellte mir dabei diesen Daniel vor. Was fiel dem ein Finja so zu verunsichern. Es war doch alles gut, bis er kam. Ich fand gar kein Ende und war schließlich so am Ende mit meinen Kräften, dass ich kaum noch stehen konnte. Langsam ließ ich mich auf den Boden fallen. Jetzt saß ich da völlig am Ende und starrte einfach nur in die Leere. Bestimmt eine halbe Stunde saß ich da am Boden, bis meine Mutter auf einmal reinkam. "Samu, mein Sohn, was ist denn los?" Besorgt kam sie auf mich zu und hockte sich zu mir. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und guckte sie einfach nur an. "Rede doch mit mir, ist irgendwas passiert?" Mir wurde ganz anders bei dieser Frage. Ich war wie gelähmt. Meine Mutter streichelte mir über den Rücken und schaute mich noch immer besorgt an. Ich konnte nichts sagen, das einzige was passierte war, dass ich anfing zu schluchzen. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Meine Mutter drückte mich und strich mir behutsam durch die Haare. Mehr brauchte ich gerade auch nicht, aber ich wusste, dass sie das nicht so stehen lassen würde. Eine ganze Weile ließ sie mich einfach weinen, bis sie zum dritten Mal fragte was denn mit mir los sein. Okay, früher oder später hätte ich es ihr sowieso sagen müssen, also fing ich an ihr alles zu erzählen. Von Finja's und meiner ersten Begegnung, wie ich mich sofort in sie verliebt hatte, bis hin zu dem Skypeanruf. "Ach Samu, du und die Frauen hm? Vielleicht musst du ihr einfach nur Zeit geben. Von dem was du mir über sie erzählt hast, glaube ich nicht, dass sie dich ausnutzt. Machen Menschen, gerade wir Frauen, brauchen einfach ein bisschen länger für so etwas. Sie wird sich bei dir melden, du darfst jetzt nicht verzweifeln, wenn das ein bisschen länger dauert, versprich mir das okay?" Vielleicht hatte meine Mutter ja Recht, sie ist schließlich auch eine Frau. Kann sich ja nicht jeder so schnell verlieben wie ich... "Ja ich verspreche es dir." Das war das einzige was ich rausbekam. "So und jetzt gehst du erstmal duschen und ich mache uns in der Zeit schonmal Mittag einverstanden?" Ich nickte und stand mit ihrer Hilfe auf. Langsam taumelte ich ins Badezimmer und stellte mich unter die kalte Dusche. Das war jetzt wirklich nötig. Frisch geduscht, aber immer noch körperlich total fertig begab ich mich in die Küche und bedankte mich bei meiner Mutter. Sie kam wirklich genau im richtigen Moment, als hätte sie gewusst wie es mir ging. Sie machte mir mein Lieblingsessen und ich fühlte mich wieder sofort wie ihr kleiner Samu. Meine Mutter sorgte sich gerne um mich, obwohl ich ziemlich selbstständig war genoss ich es hin und wieder auch mal von dir verwöhnt zu werden. Ich meine wer würde sich das nicht gefallen lassen? Zusammen aßen wir dann und erzählten uns noch ein bisschen von allem möglichen. Ich war froh, dass ich gerade nicht alleine sein musste. Wäre meine Mutter nicht gekommen, hätte ich wahrscheinlich Riku angerufen. Ich brauchte immer Nähe von Menschen die ich gerne hatte, alleine sein wollte ich nur selten.
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Liebe auf den ersten Blick?
FanfictionFinja ist 26 und lebt mit ihrer besten Freundin in Berlin. Sie ist Eventmanagerin und hat eigentlich überhaupt keine Lust mehr auf Männer,doch was passiert,wenn ihr bei einem Konzert ein blonder Finne vor die Füße läuft?