Vorfreude

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Samu:
Finja machte mich jedes Mal auf's neue total wuschig. Meist hatte ich mich dann einfach nicht mehr im Griff, doch heute wollte ich es einfach nicht wieder in so einem Quicky enden lassen. Ich genoss jede kleinste Zärtlichkeit, gerade nach dem was gestern und heute passiert war. Ich war so froh, dass mir Finja noch die Wahrheit erzählt hatte und ich sie endgültig davon überzeugen konnte, dass ich nur sie will und sie sich keine Sorgen machen musste.
Zufrieden rollte sich Finja von mir runter, kuschelte sich von der Seite an mich und verteilte Küsse an meinem Hals. Nebenbei fuhr sie mit ihrer Hand über meine feinen Härchen unter meinem Bauchnabel.In diesem Moment wurde mit klar, dass ich ab jetzt alles dafür tun würde, damit wir uns nicht mehr streiten würden.Klar, wusste ich auch, dass man das nicht immer verhindern konnte, aber zumindest konnte man es versuchen und noch mehr Acht auf den anderen geben. Eine Weile lagen wir noch so da und schwiegen. Es brauchte gerade keine Worte. Ich raffte mich dann doch auf und widmete mich ihrem Bauch.
"Hey mein kleiner Schatz, hier ist dein Papa. Ich hoffe dir geht es gut in Mami's Bauch. Wir haben dich ganz doll lieb und freuen uns auf dich." Ich küsste ihren Bauch und sah in ein grinsendes Gesicht von meiner Freundin."Du wirst der beste Vater, den es gibt." sagte sie und gab mir einen sanften Kuss. Als ich gerade etwas antworten wollte, spürte ich plötzlich einen Tritt an meiner Hand. Finja hatte mir schon davon erzählt,dass man den Kleinen schon öfters spüren konnte, aber das jetzt selber zu erleben, war für mich einfach ein ganz besonderer Moment. "Voi luojani (oh mein Gott) , ich habe ihn gespürt!" rief ich voller Euphorie und strahlte Finja an. "Das ist echt unglaublich." Ich war total überwältigt und ließ meine Hand noch einige Zeit auf ihrem Bauch liegen um weitere Bewegungen von unserem Kind zu spüren. "Du Samu?" "Ja?" fragte ich und widmete mich sofort meiner Freundin. "Hättest du denn schon ein paar schöne Namenvorschläge für den Kleinen?" Das war eine gute Frage. Grübelnd guckte ich an die Decke und dachte eine Weile nach. "Maybe Leevi oder Kimi? Typisch finnische Namen." "Ja die hören sich wirklich schön an, aber ein deutscher Name wäre auch nicht schlecht oder, vielleicht ein Doppelname?" Ja das war eigentlich gar keine so schlechte Idee. "Was du schlägt vor?" Lächelnd betrachtete ich sie, während sie nachdachte. "Ich finden Jan Leevi würde passen oder nicht?" "Jan Leevi Haber, sounds nice." Immer und immer wieder küssten wir uns, bis wir uns dafür entschlossen Essen zu bestellten. Es war schließlich schon Abend und wir hatten noch immer nichts gegessen. Andere Dinge waren heute einfach viel wichtiger. Als es klingelte zog ich mir schnell mein Shirt über und holte unsere Pizzen. Als ich wieder oben war, schnappte sich meine Freundin sofort ihre Pizza und biss genüsslich rein. "Mmh, endlich etwas zu Essen." schwärmte sie vor sich hin. In Null Komma nichts hatten wir unser Abendessen verspeist und widmeten uns wieder unseren Zukunftsplänen. "Wann hattest du unsere Hochzeit eigentlich geplant?" Ehrlich gesagt, hatte ich mir darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht. Eigentlich wollte ich immer erst heiraten und dann ein Kind bekommen, aber dafür war es nun wirklich schon zu spät. Aber vielleicht wäre es besser schon jetzt mit den Planungen anzufangen,bevor das Kind da war. Dann hätten wir nämlich erstmal nicht so viel Zeit für andere Dinge, was ja vollkommen in Ordnung war. Genau das erzählte ich ihr auch. "Ja da hast du schon Recht...ich meine es muss für mich auch keine große, pompöse Hochzeit werden. Einfach die wichtigsten Personen, Familie und den engsten Freundeskreis halt. Ich brauch nicht so eine Prinzesinnenhochzeit wie andere Frauen." Mal wieder freute ich mich darüber, was ich doch für eine fantastische Freundin hatte. Ich hatte genau dieselben Vorstellungen und war froh, dass sie genauso dachte. "Perfect." sagte ich und kuschelte mich an sie. Um die Location mussten wir uns keine großen Gedanken machten, wir wollten beim Mökki feiern. Wenn es zu der Zeit schon zu kalt war, möglicherweise noch ein großes Zelt aufstellen, in dem man feiern konnte. Dazu kannte ich eine gute Firma für's Catering, die ich gleich anrufen würde, nachdem wir uns ein Termin geholt hatten. A propos Termin, schon morgen wollten wir zum Standesamt und einen Termin in früher Nähe suchen. "In 4 Monaten sind wir ein Jahr zusammen, das wäre doch ein schöner Termin oder?" fragte sie mich zuckersüß. "14.08 also hm?" "Ja!" Glücklich zog ich sie noch näher zu mir, so doll wie es der Bauch zuließ zumindest. "Hopefully that will work." Mal wieder war ich einfach nur überglücklich.
"Und um das Kinderzimmer müssen wir uns auch noch kümmern." Das auf einmal alles auf einmal kam, überfordert mich zwar ein wenig, aber so langsam wurde es wirklich mal Zeit über solche Dinge zu sprechen. Schließlich waren es nur noch 2 Monate oder eher weniger, wie es der Frauenarzt befürchtete. Glücklicherweise hatte ich ja noch das freie Zimmer im Haus, wo das Kinderzimmer perfekt reinpasste. "Dir kann es ja nicht schnell genug gehen." Lachend schaute ich sie an und steckte sie sofort mit an. "Tja, wird halt Zeit und wir haben doch eh nichts zu tun. Lass uns doch morgen nach dem Standesamt in ein Möbelhaus, ein bisschen stöbern. Das wird bestimmt schön." Wie konnte ich bei diesem Blick nur nein sagen. Außerdem freute auch ich mich darauf. Ein paar Babyklamotten brauchten wir auch auch noch. Zwar hatten Finja und ich schon Sachen gekauft, aber eben noch nich alles und auch nicht immer alles zusammen. "Sure, das machen wir morgen." "Supi, ich freu mich." Strahlend guckte sie mich an und küsste mein ganzes Gesicht ab, bis sie zum Schluss wieder bei meinen Lippen landete.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt