Antrag

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Samu:
Inzwischen war knapp eine Woche vergangen und heute war Silvester. Ich hatte für diesen Tag etwas ganz besonderes geplant und war dementsprechend sehr nervös. Denn heute wollte ich meine Freundin fragen, ob sie meine Frau werden wollte. Die letzen Tage hatte ich immer wieder mit Riku und meiner Mutter telefoniert, weil ich mir nach 5 Monaten Beziehung eben doch noch unsicher war, aber letztendlich wusste ich ja, dass ich mein ganzes Leben mit dieser Frau verbringen wollte. Riku meinte sogar, dass er und die Jungs sogar extra herfliegen wollten um bei diesem besonderen Moment dabei zu sein und mich seelisch zu unterstützen. Gestern Nachmittag war ich noch in der Stadt um einen Verlobungsring zu kaufen, da Finja sowieso bei einer Freundin war. Ich hoffte, dass ich die richtige Größe gewählt hatte und überhaupt ihren Geschmack getroffen hatte. Seit 2 Tagen waren wir jetzt auch wieder in ihrer Wohnung in Berlin und darüber war ich wirklich froh. Natürlich waren die Tage bei ihren Eltern auch schön und sie hatten mich gut mit integriert, aber mir war die Zweisamkeit mit meiner Freundin schon sehr wichtig.
Gerade machten Finja und ich uns fertig für den Abend, denn wir wurden von ihrer Freundin Marie eingeladen,die, die mir damals Finja's Adresse gegeben hatte. Auch Anna würde kommen und mir kam direkt wieder der Gedanke in den Kopf, sie mit meinem Kumpel Sami zu verkuppeln. Endlich war dieser Vollidiot Daniel weg. Aber so sehr ich auch versuchte an etwas anderes als den Antrag zu denken, schaffte ich es nicht. Finja merkte mir auch schon an, dass ich anders war als sonst und auch viel hibbeliger. "Ist alles gut bei dir?" fragte sie mich und schmunzelte. "Äh ja, klar." sagte ich und gab ihr einen Kuss.Ich hatte gerade keine Ausrede, deswegen hielt ich mich knapp. Als ich dann über mein Hemd auch noch ein Jackett und einen Schlips anzog, guckte sie mich etwas verwirrt an. "Seit wann trägst du so etwas? Das sind nur meine Freunde, du musst dich nicht so aufbrezeln." Sie kam ein Schritt näher auf mich zu und betrachtete mich nochmal von oben bis unten. Wie sollte ich ihr das denn jetzt wieder erklären? Ich zuckte einfach mit den Schulten und zog sie an meine Brust. "Du bist komisch heute." murmelte Finja und legte ihre Hände an meinen Hals. "Ich lerne so viel neue Leute kennen, who are friends with you. Sure, I'm a bit nervous." log ich und lächelte verlegen. "Das musst du nicht. Außerdem wirst du der heißeste da sein, wenn du so aufkreuzt." Sie lachte und gab mir erneut einen Kuss. "Und der älteste." gab ich leicht deprimiert von mir. Keine Ahnung, warum ich das jetzt sagen musste, aber ein paar Zweifel waren einfach noch in mir. "Hör auf sowas zu sagen. Du verhältst dich nicht wie ein 41 Jähriger und außerdem ist man immer nur so alt wie man sich fühlt ok?" Es war süß wie sie mir immer wieder gut zusprach, aber das war eben nicht so einfach. Ich nickte nur und zupfte meine Krawatte ein letztes Mal zurecht. "Gehen wir?"fragte ich und nahm ihre Hand. "Gerne." Im Flur wartete Anna schon auf uns. "Auch mal fertig?" fragte sie gespielt genervt. "Sag diejenige, die sonst Stunden im Bad verbringt." kam es von Finja, während Anna schon anfing zu lachen. Gut gelaunt machten wir uns dann mit Anna's Auto auf den Weg zu Marie. Es dauerte nicht lange, da standen wir vor ihrer Tür und wurden herzlich empfangen. Da wir die letzten waren, wurden wir erstmal von allen Seiten angeguckt, gerade ich. Ich wusste nicht, ob alle wussten,dass Finja mit mir zusammen war, aber spätestens jetzt schon. Ich stellte mich höflich bei allen vor, aber eigentlich kannten mich eh schon alle. Ich hörte wie ein paar der Mädels immer mal wieder tuschelten und mich anschmachteten, aber das störte mich nicht weiter. Ich hatte eh nur Augen für meine bezaubernde Freundin. Schon vor Mitternacht floss der Alkohol in Strömen, aber ich hielt mich ganz bewusst zurück. Ein paar Bier zur Beruhigung waren schon okay, aber schließlich musste ich nachher noch einen Antrag hinbekommen. Die Musik wurde auch immer lauter und alle tanzten fröhlich vor sich hin. Sogar uns zwei Tanzmuffel verschlug es auf die "Tanzfläche". Ich vergaß meine Aufregung so langsam sogar.
Doch um 23.40 Uhr machten wir uns alle auf den Weg zum Brandenburger Tor um uns von dort das Feuerwerk anzuschauen. Mein Puls ging sofort wieder hoch und meine Hände wurden schweißnass. Wieder fragte mich Finja,was ich hatte, aber wieder schwieg ich. Sie würde es schon gleich erfahren. Als wir dann wirklich da standen, sah ich von Weitem auch schon Riku, Raul,Sami und sogar Jukka und Osmo. Mit den beiden hatte ich gar nicht gerechnet. Anna lief sofort auf Sami zu und umarmte ihn stürmisch. Ich glaube Sami hatte ihr vorher schon Bescheid gesagt, dass er kommen würde. Ich wusste gar nicht mehr wohin mit mir vor Aufregung. Als Finja meine Jungs auch wahrnahm begrüßte sie alle freudig war aber doch sehr überrascht. Bevor sie sich darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte, fing ich an einfach loszureden. Ich hatte extra alles auf deutsch gelernt.Alle standen nun um uns herum. Okay Samu, fahr runter, du schaffst das, sie liebt dich und sie wird ja sagen. Ich nahm Finja's Hände und begann.
"Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Wir kennen uns jetzt 5 Monate und es war ein ständiges Auf und Ab, aber ich bereue keine einzige Sekunde. Noch nie in meinen 41 Jahren habe ich eine Frau so sehr geliebt und gebraucht wie dich. Wenn's mir schlecht geht, muss ich dich nur angucken und meine Welt ist wieder in Ordnung. Du verstehst mich wie kein anderer und stehst bei jeder Sache hinter mir. Ich weiß wie schwer dir gerade das mit der Öffentlichkeit gefallen ist,aber aus Liebe stehst du trotzdem immer zu uns und ziehst jetzt sogar zu mir. Das du unser Kind in dir trägst, ist das wunderschönste Gefühl, was ich mir vorstellen kann und ich kann es kaum erwarten endlich eine kleine Familie zu sein. Familie Haber... Und deshalb frage ich dich jetzt, willst du meine Frau werden?" Bei dem letzten Satz fiel ich auf die Knie während das laute Feuerwerk losging. Perfektes Timing. Weinend und gleichzeitig lachend fiel sie mir in den Arm und schrie ganz laut "Jaa!" Alle um uns herum jubelten und klatschten. "Ich liebe dich so sehr." "Ich dich auch Samu, jetzt weiß ich warum du den ganzen Tag so komisch warst." Lachend umarmten wir uns noch einmal und wollten uns gar nicht mehr loslassen.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt