Liebe auf den ersten Blick?

Trau dich

Finja:
Inzwischen war ein Tag vergangen und ich vermisste Samu irgendwie,auch wenn ich es mir nicht so recht eingestehen wollte. Auch Anna hatte gestern gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Natürlich fragte sie nach und ich konnte nicht anders als ihr von allem mit Samu zu erzählen. Sie freute sich riesig für mich, dass ich jemanden kennengelernt hatte, nach all dem mit Daniel, aber ich wusste nicht so recht was ich denken sollte. Ich wollte ihm zwar schreiben, aber der Mut fehlte irgendwie. Außerdem wusste ich gar nicht, ob das alles richtig war. Ich meine Samu war ein Rockstar, ständig unterwegs. Er hätte doch gar keine Zeit für eine Freundin, schließlich war daran seine letzte Beziehung in die Brüche gegangen. Wenn ich in einer Beziehung war, musste ich diese Person einfach ständig sehen,aber das wäre einfach nicht möglich. Er lebte in Helsinki und ich hier in Berlin. Ich wollte einfach kein erneuten Herzschmerz herausfordern. Dazu war ich zu schwach. Aber andererseits tat es einfach nur gut Zeit mit ihm zu verbringen. Ich war glücklich in seiner Nähe und vergaß alles um mich herum. Natürlich wollte ich mit ihm in Kontakt bleiben, aber ich hatte einfach Angst. Ich musste mich ablenken und so beschlossen Anna und ich den Tag zuhause mit Filme gucken und Schokolade zu verbringen. Schließlich musste ich morgen wieder zu einem Auftrag. So wurde der Tag dann doch noch ganz schön. Ich ging früh ins Bett um am nächsten Tag fit zu sein,natürlich nicht ohne nochmal an Samu zu denken. Morgens war ich dann doch ziemlich müde, denn mit Samu im Kopf war es einfach schwer einzuschlafen. Was er wohl gerade machte? Ob er noch hier in Berlin war? Stopp jetzt, ich musste damit aufhören. Einfach zum Auftrag fahren und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Gesagt,getan, eine Stunde später war ich bei einer etwas kleineren Musikmesse und versuchte alles so gut wie möglich zu regeln. Ich freute mich aber jetzt schon auf heute Abend, einfach entspannt im Bett liegen und Musik hören. Ich dachte sogar drüber nach , doch noch Samu anzuschreiben. Ich hätte es auch jetzt schon gemacht ,aber dazu war gerade einfach keine Zeit.

Abends:
Puh, war ich froh wieder zuhause sein. Mittlerweile war es 19.00 Uhr und ich war einfach nur fertig mit den Nerven. Anna empfing mich gleich als ich in der Tür war mit einer Umarmung. Sie hatte uns schon Pizza bestellt und meinen Lieblingsfilm eingelegt. Dafür liebte ich sie .Ich zog meine Schuhe aus,schlüpfte in meine Jogginghose und zog Samu's Pulli an. Den musste ich ihm ja auch noch irgendwann wiedergeben. Am liebsten würde ich ihn behalten, er war einfach so bequem und roch nach Samu. Ich wusste nicht was es war,aber ein wunderschöner Männerduft gemixt mit Zigarettenrauch. Eigentlich fand ich rauchen wirklich schrecklich,aber es war eben Samu. Anna grinste mich nur an, als sie sah, dass ich wieder seinen Pullover anhatte. Sie sagte aber nichts dazu, wofür ich ihr in dem Moment auch ganz dankbar war. Als wir mitten im Film waren, stoppte Anna plötzlich und guckte mich an. „Was?"fragte ich sie. „Meinst du nicht,dass Samu sich total über eine Nachricht von dir freuen würde? Komm schon. Du musst auch mal was wagen. Ich weiß, was du durchgemacht hast wegen Daniel, aber nicht jeder Mann ist so. Samu ist nicht Daniel."Natürlich hatte sie Recht und natürlich wollte ich ihm innerlich auch schreiben. „Na gut, ich schreibe ihm. Ich muss ihn eh noch fragen, wann er seinen Pulli wiederhaben will."Ich nahm mein Handy aus der Tasche und sah wie Anna anfing zu grinsen. Ja okay, auch ich musste grinsen als ich seinen Namen mit dem Herzchen sah. „Er hat sich so eingespeichert, das war nicht ich." „Jaja, jetzt mach schon."Ich öffnete also Whatsapp und ging auf den Chat. Mein Herz fing unfreiwillig an schneller zu pochen. Gerade wollte ich anfangen zu schreiben, da klingelte es an der Tür.