Samu:
Es reichte ja nicht, dass ich heute sowieso schon total schlechte Laune hatte, nein da musste Riku auch noch mit solchen dummen Sprüchen ankommen. Was war eigentlich sein Problem? Er hatte das Gespräch in eine völlig andere Richtung geleitet, als ich es wollte. Selbst Finja konnte mich gerade nicht runterbringen. Ich war einfach nur sauer auf Riku, ich hatte ihm nichts getan. Warum störte es ihn so uns erwischt zu haben? Und warum bezeichnete er mich gleich als schwanzgesteuert? Was dachte er denn? Dass man in einer Beziehung nicht weiter als küssen ging oder was? Ich verstand es einfach nicht. Ich wusste ja, dass er jetzt schon seit fast einem Jahr geschieden war und sich wahrscheinlich auch mal wieder nach der Nähe einer Frau sehnte, aber er könnte es mir doch zumindest mal gönnen. Außerdem machte sich langsam wirklich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch breit. Er würde doch wohl nicht auf meine Freundin stehen. Eigentlich traute ich ihm so etwas absolut nicht zu, aber andererseits könnte man sich ja immer täuschen. Das würde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Finja meinte ja sowieso ich sollte mir diesen Gedanken ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen. Nach knapp einer halben Stunde gingen wir wieder rein und trafen auf Sami, der immer noch völlig fertig am Tisch saß. "Na wieder beruhigt Großer?" fragte er besorgt. "Eher weniger, aber schmollen bringt ja auch nichts." "Stimmt, das war aber auch echt drüber von Riku. Ich würde vor dem Konzert heute Abend trotzdem nochmal mit ihm reden. Streit wirkt sich nur negativ auf die Performance aus und das haben unsere Fans echt nicht verdient." Da hatte er allerdings Recht, aber ich wollte auch keinen Schritt auf Riku zugehen. Wenn, dann müsste er sich entschuldigen. Klar hatte ich auch keine netten Sachen zu ihm gesagt, aber er hatte das ja ausgelöst. Um nicht weiter zu diskutieren nickte ich nur und legte meinen Kopf auf Finja's Schulter ab. Irgendwie war ich total fertig nach der ganzen Aufregung und schlechten Laune. "Wird schon." Gelassen nippte Sami nochmal an seiner Tasse und verschwand dann im Wohnbereich des Busses. "Wollen wir noch irgendwas machen heute?" fragte mich Finja plötzlich. "Mir egal."antworte ich nur knapp. "Ich dachte vielleicht könnten wir ein bisschen in die Innenstadt, an die Alster oder so, aber wenn du kaputt bist, ist das auch okay, wenn wir hier bleiben." Es war süß, wie sie sich immer am meisten um mein Wohl sorgte und immer auf mich und meine Launen einging, das wusste ich zu schätzen. "Wir können gerne in die Stadt." Lächelnd richtete ich mich wieder auf und schaute sie an. "Supi, da freu ich mich." "Dann los." Ich stand auf und zog sie gleich mit hoch. Dann sagte ich Sami Bescheid, dass wir noch kurz weg waren und bestellte uns ein Taxi. Der Weg in die Innenstadt dauerte nur 10 Minuten und so hatten wir noch genügend Zeit. Als erstes liefen wir ein wenig durch die Shoppingstraße und schauten hier und da mal rein. Ich war tiefentspannt und hatte den Stress von vorhin schon fast verdrängt. Doch die Entspannung hielt nicht lange, denn auf einmal kamen wie aus dem Nichts eine 5-köpfige Mädchengruppe auf uns zu und kreischte los. "Oh mein Gott, du bist doch Samu Haber oder?" kam es von der einen. "Wie krass ist das denn?" quietschte eine andere. Ich liebte unsere Fans ja wirklich, aber ich mochte es lieber wenn sie ganz ruhig und normal auf uns bzw. mich zukamen, aber so war das nunmal eher nicht. Brav machte ich mit jeder Fotos und unterhielt mich noch ein wenig mit ihnen. "Ihr seit echt ein süßes Pärchen." kam es ganz unerwartet von dem einem Mädchen, während sie uns betrachtete. "Danke." sagte meine Freundin schüchtern und grinste mich an. Ich wusste, wie schwer es ihr fiel in der Öffentlichkeit zu stehen. Im letzten Monat wurde viel spekuliert wer denn meine Freundin sein könnte, denn ich hatte ja nirgendwo ihr Gesicht gezeigt und auf der Straße wurden wir jetzt ja auch zum ersten Mal als offizielles Paar gesehen. Schließlich mussten wir uns ein paar Tage nach der Veröffentlichung schon wieder räumlich trennen. Aber ich fand sie schlug sich wirklich gut, dafür dass sie am Anfang so eine Angst hatte. Irgendwann gingen wir dann aber auch mal weiter. Ich wünschte den Mädchen noch einen schönen Tag und lief dann Hand in Hand mit meiner Freundin weiter bis an die Alster. Dort setzten wir uns direkt als Wasser und ließen uns die frische Brise durch die Haare wehen. Hier im Norden Deutschlands fühlte ich mich gleich näher zu meiner Heimat. Ich legte meinen Arm um Finja und zog sie ganz nah an mich. Sofort durchströmte mich eine angenehme Wärme, was mich dazu verleitete sie in einen erst vorsichtigen, dann aber immer leidenschaftlicher werdenden Kuss zu verwickeln. Ein Kameraknipsen ließ Finja dann aber sofort aufschrecken, sodass sie unsere kleine Zärtlichkeit unterbrach und automatisch direkt in die Kamera guckte. Ich ließ mich davon gar nicht beirren und legte meinen Kopf an ihrer Halsbeuge ab. "Alles gut Engel, sollen die ruhig machen. Lass dich davon nicht beirren ok?" Nur zögerlich nickte sie und konzentrierte sich wieder auf uns beide. Als die Kamera endlich weg war, suchte ich nochmal das Gespräch mit ihr. "Die Situation was strange for you oder?" "Ja schon... ich meine, ich war noch nie in so einer Situation, dass plötzlich einfach jemand Fotos von mir und meinem Freund macht. Aber ich werde mich daran gewöhnen, mach dir keine Sorgen, alles ist gut. Ich wusste worauf ich mich einlasse und ich habe mich schließlich für dich entscheiden." Mit einem weitern Kuss bestätigte sie ihre Aussage nochmal und beruhigte mich dann doch.
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Liebe auf den ersten Blick?
FanfictionFinja ist 26 und lebt mit ihrer besten Freundin in Berlin. Sie ist Eventmanagerin und hat eigentlich überhaupt keine Lust mehr auf Männer,doch was passiert,wenn ihr bei einem Konzert ein blonder Finne vor die Füße läuft?