Danke

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Mein hochroter Kopf erntete gleich mal ein paar Lacher und auch Samu musste lachen. Meine Oma stand gleich danach auf um Samu in eine Umarmung zu ziehen. "Sie sind also der Mann der meine kleine Finja so glücklich macht und ihr ein Kind schenkt?" Dabei knuffte sie ihm in seine Wangen, obwohl sie kaum ran kam, da sie deutlich kleiner war. Ich sah, dass Samu ein bisschen überfordert war und sich auch bemühen musste sie zu verstehen, da meine Oma doch immer recht schnell redete. "Ähm ja ich bin Samu. Duzen Sie mich ruhig." "Aber gerne, ich bin Heidi. Du gehörst ja jetzt zu der Familie." Samu lächelte nur und guckte ein wenig hilflos zu mir. Er sah einfach zu süß aus in dieser Situation. "Lass ihn doch erstmal richtig ankommen Oma." sagte ich und musste lachen. "Na klar, aber da hast du ja wahrlich einen guten Fang gemacht Kindchen, sehr attraktiv dein Finne." Natürlich hörte das auch Samu, er stand schließlich noch direkt neben ihr. Nun lachten wieder alle. Bevor mein Freund sich neben mich setzte, stellte er sich noch mal für alle vor und auch sie stellten sich vor. Ich war überglücklich, dass Samu extra für mich hergeflogen war um mit mir Weihnachten zu feiern, obwohl er so ein Familienmensch war. Während des Essens küsste Samu immer wieder meine Wange oder schenkte mir verliebte Blicke, was auch nicht unbemerkt blieb. Meine Familie nahm ihn sofort gut bei uns auf und er verstand sich wirklich gut mit allen, außer meinem Onkel Peter. Er stand unserer Beziehung sehr kritisch gegenüber, weil er von seinem Denken her eher altmodisch war. Ihm passt glaube ich Samu's Alter nicht und auch nicht, dass ich nach 5 Monaten schwanger zu ihm in ein anderes Land zog. Außerdem hatte er viele Vorurteile gegen Sänger in einer Rockband. Und genau das würde dem Abend später noch zum Verhängnis werden.
Gerade als alle fertig mit Essen waren, spürte ich Samu's Hand auf meinem Oberschenkel. Erst streichelte er ganz normal rüber, doch seine Hand wanderte immer weiter nach oben und ich wurde immer angespannter. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, doch er grinste nur wissend was er damit bei mir auslöste. Doch was er konnte, konnte ich schon lange. Provokant legte ich meine Hand auf seinen Schritt und griff zu. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Sofort wurden seine Augen groß und ich spürte, was ich damit bewirkte. Doch ich dachte nicht daran aufzuhören. "Ahh."entkam es ihm plötzlich und alle blicken lagen auf ihm. "I just... ich, also ich habe nur meinen Zeh gestoßen am Tisch." versuchte er sich gequält herauszureden. Innerlich lag ich gerade lachend unter dem Tisch. Das hatte er jetzt davon, selber Schuld. Als die anderen sich wieder miteinander beschäftigen, guckte mich Samu böse an, aber ich konnte nur darüber lachen. "Wie geht es denn deinem armen Zeh Schatz?"
"The "Zeh" is hard vor Schmerz." sagte er sarkastisch und brachte mich direkt wieder zum Lachen. "Das bekommst du heute Nacht alles zurück, du Biest." zwinkerte er mir zu und widmet sich seinem Rotwein. Irgendwann kam es dann auch zur Bescherung. Wir schenkten und alle nur Kleinigkeiten, da es in unserer Familie eigentlich nur um das Miteinander ging und nicht um Materielles. Nur Samu und ich schenkten uns wirklich etwas teurere Geschenke, obwohl wir das eigentlich möchte tun wollten. "Open it." sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Mal wieder lagen alle Blicke auf uns. Unter dem Geschenkpapier entdeckte ich eine kleine schwarze Schatulle. Als ich sie öffnete, sah ich eine schlichte Kette mit einem Herzen dran. Man konnte es sogar öffnen und sah darin ein Bild von mir und Samu und dem ersten Ultraschallbild in klein. "Die ist wunderschön. Danke Schatz." Ich umarmte ihn und küsste ihn ganz leicht. Als er sein Geschenk auspackte, freute er sich auch riesig. Es waren zwei Konzertkarten für uns beide für Imagine Dragons. In letzter Zeit hatte er mir so das Ohr vollgeschwärmt von dieser Band, da konnte ich nicht anders.
Umso später es wurde, desto ausgelassene wurde auch die Stimmung. Doch ich musste einfach noch etwas loswerden. Ich stand auf, lief and Ende des Tisches und bat den Rest um Aufmerksamkeit. "Ich muss einfach noch etwas loswerden und zwar an meinen wundervollen Freund. Samu, ich bin so unglaublich froh, dass ich dich getroffen habe und die Chance bekommen habe, dich richtig kennenzulernen. Ich weiß der Anfang war schwer und auch sonst war nicht immer alles einfach bei uns, aber ich liebe dich von Tag zu Tag mehr. Du bist wirklich mehr als ich mir je gewünscht habe und ich bin mehr als glücklich, dass wir ein Kind zusammen erwarten, denn ich könnte mir keinen besseren Vater und Freund vorstellen als dich. Danke, dass du heute hier bist,ich liebe dich Schatz." Ich musste ihm einfach dafür danken, dass er wirklich gekommen war und das war für mich die schönste Lösung. Alle fingen an zu klatschen und zu jubeln, während Samu aufstand und mich mindestens genauso innig wie vorhin küsste. "Love you too." Und wieder trafen seine Lippen auf meine. "Sucht euch ein Zimmer!" schrie mein Cousin, mit dem ich mich immer am besten verstanden hatte. Wieder kam Gelächter in das auch ich dieses Mal mit einstimmte.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt