Eheringe

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Nach meinem kleinen Gefühlsausbruch in der Badewanne, entschieden wir uns gleich ins Bett zu gehen. Wir waren beide müde und fielen sofort in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wachte ich vor Samu auf und machte mich schonmal fertig. Um 11.00 Uhr hatten wir unseren Termin beim Juwelier, also noch 2 Stunden Zeit. Ganz entspannt lief ich runter, schlängelte mich an den ganzen Möbel im Flur vorbei und machte uns beiden erst einmal Kaffee. Der Herr sollte ja auch fit sein, wenn wir schon morgens etwas vorhatten. Das war bei uns Langschläfern ja eher nicht so üblich. In der Zwischenzeit schrieb ich noch ein bisschen mit Anna und meiner Mutter. Mir war der tägliche Kontakt sehr wichtig , jetzt wo wir so weit voneinander entfernt lebten. Und dann war unser Kaffee auch schon fertig. Gut gelaunt schlenderte ich wieder hoch zu meinem Freund, der sogar schon ein wenig seine Augen aufhatte. „Hyvää huomenta" sagte ich strahlend. „Uuh, hört sich sexy an wenn du finnisch redest baby." sagte er und zeigte mit seiner Hand, dass ich mich neben ihn setzte sollte. Ich nahm das nur lachend hin und machte es mir wieder bequem. „Hier, deine „Morgenlatte" sagte ich, hielt ihm seine Tasse hin und musste wieder lachen. Ich fand es immer wieder lustig ihn mit diesem Missverständnis aufzuziehen. „Ganz schön frech heute Morgen. Ich wusste natürlich die richtige Bedeutung." sagte er, musste aber auch losprusten. „Jaja ist klar." schmunzelnd legte ich meinen Kopf an seine Schulter und nippte an meinem Kaffee. Ich freute mich schon total auf nachher. Es war etwas ganz besonderes die Eheringe auszusuchen und zeigte nochmal, dass es langsam ernst wurde. 4 Monate waren ja jetzt nicht gerade lange entfernt und es musste noch so viel gemacht werden. Aber die Vorbereitungen würden wir jetzt Stück für Stück erledigen. Ein Kleid brauchte ich auch noch, das wollte ich jedoch erst nach der Geburt aussuchen, da es jetzt ja noch gar keinen Sinn machte. Eigentlich wäre es schön gewesen, die Hochzeit wäre ein bisschen weiter entfernt von der Geburt, damit ich noch ein bisschen mehr hätte abnehmen können, aber nun war das eben so. Ich freute mich trotzdem riesig.
1 1/2 Stunden später saßen wir dann auch schon im Auto auf dem Weg zum Juwelier. Irgendwie wurde ich total nervös, was auch Samu spürte und behutsam seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. „Alles gut?" „Ja, das ist nur ein besonderer Erlebnis, findest du nicht?" „Sure." Er lächelte mich liebevoll an und strich mit seiner Hand sanft auf und ab.
Als wir endlich da waren, gingen wir Hand in Hand rein und wurden gleich herzlich von einer Verkäuferin empfangen. Wir setzen uns und bekamen gleich etwas zu trinken, während sie eine große Auswahl an Ringen holte. Für meinen Geschmack war es eine viel zu große Auswahl, denn mit Entscheidungen tat ich mich schon immer schwer. „Was haben Sie sich denn vorgestellt?" fragte uns die nette Mitarbeiterin, die zum Glück englisch redete, damit ich alles verstand. Ich guckte fragend zu Samu, denn so richtig Gedanken darüber gemacht, hatten wir uns noch gar nicht. „Gute Frage, also auf jeden Fall nichts zu pompöses oder übertriebenes." Ich nickte um ihm zuzustimmen. „Okay, wie sieht denn der Verlobungsring aus? Das sollte ja schon gut zusammenpassen." Ich zeigte ihr meinen schmalen, silbernen Ring mit dem kleinen Diamanten. Er war die perfekte Mischung aus elegant, aber trotzdem schlicht, wie ich fand.
„Na zu so einem schönen Ring, sollte man doch etwas finden." sagte sie lächelnd und schlug mir ein paar Modelle vor. Alle waren ganz schön, aber noch begeisterte mich keiner so richtig. Bis Samu mir dann auf einmal einen vor die Nase hielt. „Der hier sieht schön aus." Er war auch silber, nicht ganz so schmal wie mein Verlobungsring und war rundherum mit einer Reihe von kleinen Brillanten verziert. Er war zwar doch etwas auffälliger, als ich es mir vorgestellt hatte, aber trotzdem war ich sofort verliebt. „Der ist perfekt." schoss es aus mir heraus. Ich steckte ihn gleich an meinen Finger und betrachte ihn zusammen meinem schon vorhandenen Ring. „Nii kaunis..." kam es verträumt von Samu und auch die Dame stimmte zu. Fragend guckte ich ihn an. „So schön." antwortete er und legte seine Lippen auf meine. „Ich glaube der ist es, da muss ich gar nicht weiter gucken." Nachdem das geklärt war, suchten wir auch noch ein schönes Modell für Samu. Bei ihm wurden wir deutlich schneller fündig, es war aber auch eine kleinere Auswahl. Er war ebenfalls silber, ohne irgendwas darauf und noch etwas breiter als meiner. Wir hielten unsere Hände aneinander und grinsten blöd vor uns hin. „Perfekt."kam es von ihm als er meine Hand mit seiner verschränkte. „Die nehmen wir."  Danach entschieden wir uns noch etwas reingravieren zu lassen. In meinem stand sein Name, das Hochzeitsdatum und „ikuisesti sinun" , was so viel wie für immer dein hieß. Er bekam dasselbe nur mit dem deutschen Spruch. Total zufrieden verließen wir nach ein paar Stunden das Geschäft. Gegen 14.00 Uhr waren wir wieder zuhause. Auf dem Weg hatten wir noch etwas gegessen, da wir ja nicht mal gefrühstückt hatten. Ich legte mich auf's Sofa und machte den Fernseher an, während Samu Sami und Riku anrief zum Helfen für das Kinderzimmer. „Sicher, dass ich nicht helfen soll Schatz?" rief ich in den Flur, da er schon fleißig anfing ein paar Pakete alleine nach oben zu bringen. „Sehr sicher. It's much too heavy for you. Vielleicht später beim Zusammenbauen ein bisschen." Damit gab ich mich zufrieden und ruhte mich ein wenig aus. Nicht mal eine halbe Stunde später waren die zwei Männer auch schon bei uns und packten motiviert mit an. Ich wurde jedoch immer müder und schlief einfach ein. Eigentlich wollte ich ja mithelfen, aber die Müdigkeit überkam mich. Fast 2 Stunden später wachte ich erst wieder auf und sah die drei in der Küche stehen. „Hey Schlafmütze." sagte Samu amüsiert und kam auf mich zu. „Sorry, ich wollte doch mithelfen..." „Kannst du auch noch, wir sind noch nicht ganz fertig." Er gab mir einen leichten Kuss und half mir hoch. Dann begrüßte ich erstmal Sami und Riku. Eine Weile unterhielten wir uns noch, bis sie oben weitermachen wollten.

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