Erleichterung

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Finja:
Ich fand es wunderschön, den Jungs bei den Proben zu zuhören. Samu's Stimme bescherte mir mal wieder eine Gänsehaut, wie immer wenn er sang. Heute war wirklich ein perfekter Tag und er war noch nicht einmal zuende. Nachher würden meine Eltern und meine 2 Jahre jüngere Schwester ihn kennenlernen. Ich hatte ihnen schon viel von ihm erzählt und geschwärmt. Ein wenig nervös war ich schon, gerade weil wir ihnen natürlich auch von der Schwangerschaft erzählen wollten. Ich ging davon aus, dass sie sich,nach einer kurzer Zeit der Verdauung, freuen würden. Allgemein freuten sie sich sehr für mich, dass ich endlich einen so tollen Mann kennengelernt hatte, vorher hatte ich eigentlich noch nie Glück mit Männern.
Es war gerade 15.00 Uhr und Samu und ich warteten vor dem Club auf meine Familie. Wir wollten noch vor dem Auftritt Zeit zusammen verbringen, damit sie Samu wirklich kennenlernen konnten. Mein Freund knetete nervös seine Hände und starrte gedankenverloren in die Luft. "Sei nicht so nervös ,sei einfach du selbst, sie werden dich lieben, genauso wie ich." Ich legte meine Hände in seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und küsste ihn auf seine weichen Lippen. "Meinst du?" fragte er unsicher und zog mich noch näher zu sich. "Na klar." Aufmunternd grinste ich ihn an. Es war schon süß ihn so zu erleben, so kannte ich ihn überhaupt nicht. Als ich ihn gerade nochmal in einen Kuss verwickeln wollte, sah ich wie meine Familie aus dem Auto stieg und auf uns zukam. Freudig fiel ich ihnen in die Arme. Meine Eltern wohnte 1 Stunde außerhalb von Berlin und meine Schwester studierte ganz in Köln, weshalb wir uns selten sahen. Als wir uns begrüßt hatten ging zuerst meine Mutter auf Samu zu und zog ihn promt in eine Unarmung. "Hallo, du bist dann also Finja's Samu. Freut mich. Wir haben schon viel von Ihnen gehört." Meine Mutter war wirklich sehr herzlich zu ihm, ich sah ihr an, dass sie ihn jetzt schon mochte. "Ja, that's me. Freut mich auch Frau Müller." "Ach bitte sag doch Michaela zu mir." Danach kam mein Vater und klopfte ihm auf die Schulter. "Nett dich endlich kennenzulernen. Ich bin Thomas." Als letztes begrüßte ihn meine Schwester, die etwas nervös war, weil Samu ja nun doch keine unbekannte Person war. Sie war jetzt kein Fangirl, aber sie hörte Sunrise Avenue schon recht gerne. "Hi, ich bin Lisa." sagte sie schüchtern und wurde ein wenig rot im Gesicht. Der erste Schritt war also schonmal getan. Es war ziemlich kalt draußen, weswegen wir dann auch schnell reingingen und erstmal einen heißen Kaffee tranken. Es entstand ein sehr lockeres Gespräch. Meine Mutter quetschte Samu zwar sehr aus, aber einfach aus dem Grund weil sie sich aufrichtig für sein Leben als Musiker interessierte. Immer wieder gab es auch etwas zu lachen, was die Stimmung nochmal lockerer machte. "Es freut mich wirklich unglaublich, dass uns unsere Tochter so einen tollen Schwiegersohn gebracht hat." Samu und ich schenkten uns, passend dazu, einen verliebten Blick. "That's nice to hear, ich war wirklich afraid, that you don't like me or something." sagte er mit seinem gebrochenem Deutsch, was aber, wenn er nicht gerade nervös war, schon viel besser geworden war. Gerade für unser Kind wollte er jetzt mehr Deutsch lernen, damit er auch als gutes Vorbild vorangehen konnte und ihm oder ihr nichts falsches beibrachte. Aber auch die finnische Sprache sollte unserem Kind nicht verschlagen bleiben. Schließlich lebte Samu's ganze Familie in Finnland. "Ach was, da musst du doch keine Angst haben. Wir freuen uns, dass Finja endlich mal einen vernünftigen Freund hat." Mein Vater redete gut auf Samu ein und unterstrich das noch mit einem netten Lächeln. Meine Schwester war die ganze Zeit die ruhigste von uns, da sie immer noch ein bisschen geflasht war. Als ich uns gerade etwas Neues zu trinken holen wollte, kam sie mir hinterher um mal unter 4 Augen zu sprechen. "Da hast du ja echt einen tollen Fang gemacht, Schwesterchen. Samu Haber, das ist echt unglaublich. Ich gönne es dir von ganzem Herzen. Er scheint dir wirklich gut zu tun und ist wahnsinnig charmant und sehr aufmerksam die gegenüber. Die ganze Zeit hat er dich im Blick und schaut dich so verliebt an. Echt süß ihr beiden." Ich freute mich sehr über die ehrlichen Worte meiner Schwester und schloss sie in eine Umarmung. "Danke Lisa." Zusammen gingen wir wieder zurück, wo wir unsere Eltern und Samu in einem angeregten Gespräch wiederfanden. Es war ein wirklich schöner Anblick. Ich setzte mich neben Samu und schaute ihn fragend an. Er wusste sofort was gemeint war und nickte nur. Ich legte meine Hand auf seine , die auf dem Tisch lag, und fing an zu sprechen. "Wir müssten euch da noch was sagen." Sofort lagen die Blicke aufmerksam auf uns beiden. "Also, ja..wie soll ich anfangen.. Ich mache es einfach kurz und knapp. Samu und ich erwarten ein Kind. Ich bin in der 8. Woche." Samu rutschte ein wenig näher an mich und zog mich dicht an sich. Meine Eltern und Lisa guckte erst ziemlich schockiert, aber fanden gleich danach ihr Lächeln zurück. "Also , dass das so schnell geht bei euch hätte ich ja jetzt nicht gedacht, aber ich freue mich so für euch. Ich werde Oma, ich kann es gar nicht glauben." Meine Mutter brach die Stille und fiel uns beiden in die Arme. Sie hatten Tränen in den Augen und auch ich war emotional sehr gerührt. "Was eine schöne Nachricht mein Kind. Pass auf die zwei auf Samu, ansonsten passiert was." Das sagte er gespielt ernst, musste aber gleich darauf schmunzeln. Meine Schwester war ganz aus dem Häuschen und bekam gar kein Wort mehr heraus. Samu und ich waren einfach nur erleichtert, dass sie so positiv reagiert hatten. Jetzt müssten wir es nur noch seiner Familie und morgen der restlichen Band erzählen.

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