Wenig Zeit

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Inzwischen waren 2 Monate vergangen. Es war gerade Anfang Oktober. Die ersten paar Wochen ohne Samu fielen mir wirklich schwer, aber mittlerweile ging es schon etwas besser. Natürlich hätte ich ihn jetzt lieber hier bei mir, aber ich musste lernen auch ohne ihn glücklich zu leben. Ich arbeitete ziemlich viel und verbrachte meine Freizeit damit etwas mit meiner besten Freundin zu unternehmen oder mit Samu zu skypen, wenn der mal Zeit hatte. Gerade in letzter Zeit war er wieder sehr viel unterwegs, da ja in nicht mal mehr einer Woche das neue Album rauskam. Dafür war es umso schöner,wenn wir mal Zeit füreinander fanden. Dafür, dass ich mir solche Sorgen gemacht hatte, das ich mit dieser Fernbeziehung nicht umgehen konnte, funktionierte es doch ziemlich gut. Es gab zwar Zeitpunkte, an denen ich meinen Freund extrem vermisste und einfach nur losheulen wollte, aber dann munterte mich Anna immer sofort wieder auf, was ich sehr zu schätzen wusste.
Ich saß mit Anna im Bett in meinem Zimmer und trank einen heißen Kakao. Für Oktober war es eindeutig schon zu kalt. Unter der Decke eingemurmelt schauten wir Fernsehen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich sah wie Anna sich sofort ihr Handy schnappte als es vibrierte. Als sie auf ihren Bildschirm guckte fing sie an übertrieben doll zu grinsen. Das konnte ich natürlich nicht so stehen lassen. "Wer ist denn der Herzbube?" fragte ich sie lachend und versuchte ihr das Handy aus der Hand zu reißen, was mir aber nicht gelang. " Jetzt zeig schon." nervte ich sie weiter, aber sie wollte einfach nicht damit rausrücken. Eigentlich wollte ich nicht aufhören sie auszufragen bis sie mit Informationen rausrückte, doch dann zeigte sie schnell auf den Fernseher. " A propos Herzbube, guck mal wer da im Tv ist!" Sofort guckte ich auf den Bildschirm und sah Samu in der Werbung von Pro 7. Sofort machte mein Herz ein Sprung und es bildete sich ein Strahlen in meinem Gesicht aus. "Da ist aber jemand bis über beide Ohren verliebt." Ja da hatte Anna Recht. Aber es war nicht nur dieses einfache "Veliebtsein", es war mehr. "Ich liebe ihn Anna, ich liebe ihn wirklich." "Knuffig ihr beiden. Ich freue mich wirklich so sehr, dass du ihn gefunden hast." Ich war auch verdammt froh, ihn kennengelernt zu haben, wer weiß wie es mir jetzt sonst gehen würde. "Ja er ist das beste was mir hätte passieren können." Wieder strahlte ich und versteckte meinen Kopf an Anna's Schulter. "Wisst ihr denn schon wann ihr euch wiedersehen könnt?" Die Frage stimmte mich jetzt doch etwas traurig, denn 2 Monate war schon eine lange Zeit und gestern Abend, als wir geskypt hatten, wusste Samu noch nicht wann er wieder Zeit hätte um zu mir zu kommen. In Deutschland war er ja immer mal wieder, aber eben nur beruflich und wenn er mal Zeit hatte, musste ich arbeiten. "Samu weiß es nicht, er meinte zu mir, dass er sich am liebsten sofort ins Flugzeug setzten würde um zu mir zu kommen, aber so einfach ist das ja nicht." Traurig guckte ich sie an und musste erstmal schlucken. "Ach Süße, das wird schon. Es wird umso schöner, wenn ihr euch dann endlich wieder in die Arme fallen könnt. Und dann will ich ihn auch mal richtig kennenlernen." Bei dem letzten Satz fing sie an zu lachen. Stimmt beim letzten Mal hatten sich die beiden ja nur kurz gesehen, die meiste Zeit hatten wir zu zweit verbracht, das musste einfach ausgenutzt werden. Irgendwann bestellten wir uns dann noch eine Pizza und ließen den Abend ausklingen. Heute konnte ich leider nicht mit Samu skypen, weil er einen Abend mit seinen Bandjungs verbringen wollte um mal wieder ein bisschen abzuschalten. Die kommende Zeit mit der Tour würde sowieso anstrengend genug werden. Ich gönnte ihm den Abend, aber war natürlich auch etwas geknickt nicht mit ihm reden zu können und ihn sehen zu können. Deshalb ging ich auch relativ früh schlafen, da ich am nächsten Tag eh arbeiten musste. Kurz bevor ich einschlief schaute ich mir noch Bilder von Samu und mir an und konnte dann mit einem wohligen Gefühl im Bauch einschlafen.
Am nächsten Morgen stand ich gegen halb acht auf und machte mich ziemlich schlecht gelaunt und müde auf den Weg ins Badezimmer und mich fertig zu machen. Das ging dann auch relativ schnell, sodass ich auch noch etwas essen konnte. Um kurz nach 8 musste ich auch schon aus der Wohnung, stieg auf meinen Roller und düste zu meiner Agentur. Heute stand nur eine kleine Veranstaltung in der Innenstadt an. War nicht großes und somit auch nicht wirklich anstrengend . Wahrscheinlich würde es auch nur bis in den späten Nachmittag gehen. Langsam wurde ich sogar schon etwas wacher. Angekommen, holte ich kurz ein paar Sachen ab und fuhr dann mit dem Dienstauto zu meinem Auftrag. Die Vorbereitungen gingen ziemlich schnell und es sammelten sich langsam mehr Leute an. Es wurde noch ein ganz schöner Tag,aber eben nichts besonders. Als ich Feierabend hatte, früh ich wieder zurück zur Agentur. Geschafft schnappte ich mir die paar Sachen und lief damit rein in die Agentur. Doch als ich diese eine Person sah, ließ ich sofort alles fallen.

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