Liebe auf den ersten Blick?

Jetzt aber schnell

Am nächsten Morgen wachte ich dafür, dass wir gestern erst spät ins Bett kamen und ich selbst dann noch eine Weile wach lag, relativ früh auf. Es war erst kurz nach 9 und ich wurde langsam wach. Finja schlief noch, worüber ich auch sehr froh war, denn ich wollte ihr ein schönes Frühstück ans Bett bringen. Dieses Mal konnte sie ja auch nicht denken, dass ich mich einfach aus dem Staub gemacht hätte. Ein wenig lag ich noch im Bett und streichelte ihr sanft über Haare. Sie war wunderschön. Irgendwann wollte ich dann aber lieber doch mal aufstehen bevor sie wach wurde. Nur mit einer Jogginghose bekleidet lief ich die Treppen runter und stolperte fast noch über meine Katze Kisu. Konnte ja nur noch besser werden. Unten beim Kühlschrank angekommen musste ich leider feststellen, dass ich fast nichts mehr zu essen da hatte. Nicht mal mehr Brot war da. Also musste ich wohl doch noch mal schnell los was einkaufen. Gesagt, getan. Ich schnappte mir ein Shirt und meine Autoschlüssel und brauste los. Ich hoffte es würde nicht all zu lange dauern denn ich hatte vergessen Finja eine Nachricht zu hinterlassen, aber eigentlich schlief sie ja sowieso länger. 10 Minuten später war ich dann auch schon beim Supermarkt. Ich kaufte Brötchen, Croissants und ganz viel Belag und Aufstrich. Orangensaft und Kaffee landeten dann auch noch im Einkaufswagen. Ich hatte Glück, dass die Kasse noch nicht so voll war und war deshalb auch schnell wieder draußen. Fast wieder beim Auto angekommen lief mir plötzlich Riku entgegen. "Hey was machst du denn schon hier?" rief er mir sofort zu. " Musste noch was zum frühstücken einkaufen." "So früh? Hast du Besuch oder was?" Ein wenig musste ich schon schmunzeln. Eigentlich würde ich wirklich nie morgens einkaufen, ich bin einfach kein Morgenmensch und so war es verständlich, dass Riku ziemlich verwundert war und er wusste ja auch noch nichts von meinem Glück. " Ja so früh Riku, ich muss ja wieder da sein bevor meine Freundin aufwacht." Meine Freundin, das hörte sich einfach schön an. Wir hatten zwar noch nicht wirklich drüber geredet, ob wir es jetzt wirklich versuchen bzw in einer Beziehung waren, aber darüber wollte ich sowieso heute noch mit ihr reden. " Deine Freundin? Was hab ich verpasst alter?" Riku guckte mich nur wie ein Auto an und ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. " Finja hat mich gestern Nacht angerufen, dass sie am Flughafen hier in Helsinki steht und da hab ich sie natürlich sofort abgeholt. Am Flughafen hat sie mir dann ihre Gefühle gestanden und meinte sogar sie könnte sich eine Zukunft nur mit mir und keinem anderen vorstellen. Dieser Daniel ist endlich Vergangenheit. Sie hat sich für mich entscheiden Riku." Ich sagte es mit solcher Euphorie dass ich vor strahlen fast nicht mehr reden konnte. Sofort fiel mir Riku in die Arme und klopfte mir auf die Schulter. " Ich freue mich ja so für dich Kumpel. Endlich haben wir wieder einen Sänger, der nicht nur frustriert in der Ecke sitzt." Ja ich war vielleicht in der letzten Zeit wirklich nicht so ganz bei der Sache , aber die Jungs waren immer für mich da und gerade Riku musste mein Leid ertragen. " Tut mir echt leid , dass mit mir nichts richtiges anzufangen war, aber du weißt ja .." " Solange ihr es jetzt endlich gebacken bekommen habt ist doch alles super. Viel Glück euch beiden. Also wenn das nicht deine Frau Haber wird weiß ich auch nicht. Ich bin schonmal als Trauzeuge gebucht, sonst bin ich beleidigt." Ich musste wieder lachen, Riku war manchmal ein echter Spinner. Nicht das ich besser war, aber es war doch immer wieder lustig. Und bei den Worten Frau Haber machte mein Herz schon wieder einen Sprung. Natürlich war das viel zu früh, aber man konnte ja ein wenig träumen. " Wer wenn nicht du Riku. Du , ich muss jetzt aber echt los, sonst wacht sie auf und keiner ist da. Wir sehen uns." Wir verabschiedeten uns mit einem Handschlag und schon saß ich wieder im Auto. Jetzt aber schnell. Ich raste über die Straßen bis zu meinem Haus. Ich sah noch kein Licht durch die Fenster und war ein wenig beruhigt. Drinnen angekommen begab ich mich sofort in die Küche und bereitete alles auf einem großen Tablett vor. Und fertig war es, ich war richtig stolz auf mich, denn es sah wirklich lecker aus. Sogar ein bisschen Obst hatte ich noch gefunden und fertiggeschnibbelt. Zufrieden machte ich mich auf den Weg zurück ins Schlafzimmer und achtete dabei dieses Mal ganz genau auf meinen schlafenden Katzen auf der Treppe. Sicher oben angekommen, schlich ich mich leise rein und sah, dass Finja noch immer schlief. Das freute mich natürlich, denn so konnte ich sie auf meine Art und Weise wecken. Ich stellte das Tablett vorsichtig auf dem Nachttisch ab um mich dann Finja zu widmen. Ich setzte mich neben sie auf die Bettkante, streichelte ihr behutsam über die Wange und fing an ihren Hals zu küssen. Zuerst rührte sich nichts, doch als ich sie immer weiter küsste bemerkte ich ihre Gänsehaut. Langsam öffnete sie ihre strahlend blauen Augen und schaute mich verschlafen an.