Suprise

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Inzwischen waren 2 Wochen seit unserem Urlaub vergangen und auch 2 Wochen in denen wir uns nicht mehr gesehen hatten. Heute war Weihnachten, weswegen ich zu meinen Eltern fuhr um dort mit der ganzen Familie zu feiern. Samu hingegen war in Helsinki bei seiner Familie. Eigentlich wollten wir es zusammen verbringen, aber keiner von uns wollte seine Familie enttäuschen und deswegen wollte Samu den 2. Weihnachtstag zu mir kommen. Natürlich wäre es schöner gewesen ihn heute schon hier zu haben, aber so war das nunmal. Dafür würden wir nächstes Jahr als eigene kleine Familie feiern. Bei dem Gedanken schlich sich ein großes Lächeln auf meine Lippen. Nach knapp 2 Stunden Fahrt kam ich endlich bei meinen Eltern an und wurde freudig von ihnen empfangen. Ich war die erste die da war, es war schließlich auch erst 16.00 Uhr und die anderen Gäste kamen erst um 19.00 Uhr. Meine Eltern merkten mir sofort an, dass meine Laune etwas getrübt war. "Ach Kind,sei nicht traurig, dass dein Samu heute nicht hier ist. Dafür macht ihr euch übermorgen einen ganz tollen Tag ja?" Ich konnte nur nicken, denn ich hatte einen riesen Kloß im Hals. Aber meine Mutter hatte ja Recht, heute würde ich endlich mal wieder meine ganze Familie bei mir haben und das war ja auch total schön. Zusammen gingen wir drei uns Wohnzimmer und guckten Weihnachtsfilme. Zwischendurch erzählte ich ihnen immer mal wieder was über unseren wunderschönen Urlaub oder der Tour und zeigte ihnen meine Ultraschallbilder. Erst gestern war ich wieder beim Frauenarzt und auch da hatte Samu ganz schön gefehlt. Ich schickte ihm zwar die Bilder und erzählte ihm auch was die Ärztin gesagt hatte, aber es wäre einfach etwas anderes wenn er live dabei wäre. Aber bald würde ich ja endlich bei ihm sein. In den letzten 2 Wochen hatten Anna und ich schon nach einer neuen Mitbewohnerin gesucht, denn vorher könnte ich nicht gehen. Mein erster Gedanke war, dass Daniel ja einziehen hätte können, aber dann erzählte mir Anna ganz plötzlich, dass er sich von ihr getrennt hatte. Er hatte ihr gestanden, dass er nur mit ihr zusammen war um in meiner Nähe zu sein, aber da ich bald sowieso weg war und mit diesem "komischen alten Finnen" eine Familie in Finnland gründete, konnte er ja auch weg. Anna hatte sich tausend mal bei mir entschuldigt, dass sie Samu und mir nicht geglaubt hatte und dass sie Samu zu Unrecht so scheiße behandelt hatte. Einerseits war ich froh, dass Daniel endlich aus unserem Leben war, aber anderseits tat mir meine beste Freundin auch unendlich leid. Aber ich hatte ja immer noch die Hoffnung, dass da noch was mit Sami laufen würde. Jetzt stand ja nichts mehr im Weg und vielleicht würde sie dann auch ja irgendwann nach Finnland kommen. Aber das würde die Zeit noch zeigen.
"Ach Finja, dein Bauch wächst ja auch schon langsam. Ich freue mich so. Wir werden euch so oft wie es geht besuchen, wenn der kleine Fratz auf der Welt ist." Meine Mutter freute sich total Oma zu werden und auch mein Vater war glücklich, dass seine "Kleine" endlich eine Familie gründete. "Und dann haben wir auch noch so einen reizenden Schwiegersohn." Als sie das sagte wurde mein Lächeln wieder breiter und auch meine Mutter strahlte. "Ja Samu ist wirklich ein feiner Kerl. Meine Tochter hat eben einen guten Geschmack." sagte mein Vater und zwinkerte mir zu. Ich war froh, wie gut sie die Schwangerschaft und Samu von Anfang an aufgenommen haben, denn das war nicht selbstverständlich. Andere Eltern hätten schon alleine einen Aufstand gemacht, weil er 15 Jahre älter war und dann war ich nach 3 Monaten Beziehung auch schon schwanger. Mittlerweile waren wir 5 Monate zusammen, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
Die Zeit verging so schnell, da klingelte es schon an der Tür und meine Oma und Opa standen dort. Ich hatte sie bestimmt ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und fiel ihnen freudig in die Arme. Als nächstes kamen meine Schwester, meine Tanten und Onkel und Cousins und Cousinen. Ich fühlte mich pudelwohl und kam sofort wieder ins Zweifeln nach Finnland auszuwandern. Aber das war die Zukunft die ich wollte, mit Samu. Meine ganze Familie gratulierte mir natürlich nochmal persönlich zur Schwangerschaft. Alle freuten sich und wollten Samu natürlich so bald wie möglich kennenlernen. Die Fotos, die ich ihnen von uns zeigte, reichten eben nicht.
Ungefähr eine Stunde später setzten wir uns alle an den Esstisch und wollten gerade anfangen, da klingelte es. Meine Mutter stand auf und lief verwundert zur Tür. Ich hörte nur ein schrilles "Oh wie schön!" aus dem Flur und fragte mich wirklich wer das jetzt sein könnte. Und dann sah ich auch schon meine Mutter und neben ihr Samu mit ausgebreiteten Armen stehen. So schnell konnten die anderen gar nicht gucken, da sprang ich schon vom Stuhl auf und rannte auf ihn zu. Sofort schloss er mich so fest es ging in seine Arme und flüsterte ein "Ich liebe dich." Ich wollte es erwidern, aber es kam nichts raus. Einzelne Tränen liefen mir die Wange runter, die er mir aber sofort wieder wegwischte. "Was machst du hier?" "Ich dachte, that would be a great suprise für mein Engel." Grinsend bückte er sich zu mir runter und küsste mich voller Sehnsucht und Leidenschaft. "Du bist perfekt." Alle Augen lagen auf uns und ich wurde knallrot. Wenn ich nicht vergessen hätte, dass meine ganze Familie auch noch in dem Raum war, hätte ich diesen Kuss nicht ganz so sehr vertieft.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt