Kapitel 18

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Am nächsten Morgen genießen wir unser Frühstück das neben köstlichem Rührei auch jede Menge frisches Obst bietet. Gut gestärkt wollen wir, naja möchte Hannah, gerne nach Kampen fahren, um dort die Häuser und Geschäfte zu begutachten. Die wohl bekannteste Straße, der Strönwai, steht bei Hannah ganz oben auf der Agenda.

»Lass uns los, Lucy! Ich fahre!«, flötet mir Hannah entgegen und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd.

»Jaja, schon gut.«, grummle ich immer noch wenig begeistert von der Idee.

Kampen ist das teuerste Pflaster der Insel und absolut nicht meine Welt. Ganz im Gegensatz zu mir, ist Hannah völlig aus dem Häuschen und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Ich muss mir anhören wie toll doch der Lamborghini aussieht oder auch der Ferrari, der gerade um die Ecke biegt. Bei dem letzteren fällt mir bei der Ansicht des Kennzeichens jedoch fast die Kinnlade herunter. Eine eiskalte Schauer durchzieht mich, meine Haare stellen sich auf und ich erstarre augenblicklich:
»Fuck! Das ist der Ferrari von Leo. Ich krieg nen Knall. Wir müssen hier weg!«, kreische ich leicht hysterisch und reiße an Hannahs Arm.

Ich habe wenig Lust in meinem Entspannungsurlaub auf Leo und seine neue Flamme Lynn zu treffen und steure bereits Richtung Parkplatz, auf dem wir Hannahs Fiat geparkt haben.

Das kann nicht sein. Wieso sollte ich ihn genau JETZT hier treffen? Soweit weg von zu Hause. Das ist doch ein schlechter Scherz.

»Nein Lucy! So einfach machen wir es dem nicht. Dem reiben wir schön unter die Nase wie schick du heute aussiehst und wie du dein Leben auch ohne ihn genießen kannst! Was zur Hölle macht der überhaupt hier?«

Entschlossen stapft Hannah genau in die entgegengesetzte Richtung auf die Stelle zu, auf der der Ferrari zum Stehen gekommen ist.

»Hannah. Nein, echt nicht. Lass das!«, jammere ich.

Doch leider werden meine Gebete nicht erhört und die Tür des Ferraris öffnet sich. Leo steigt aus und erblickt uns sofort. Ich kann sehen, dass er sichtlich überrascht ist, sich jedoch auch wahnsinnig freut. Als er gerade einen Schritt auf uns zugehen will, öffnet sich auch die Beifahrertür und eine Blondine steigt aus. Sie trägt die Haare offen, die bis zu ihrer Hüfte reichen. Ein schwarzes hautenges Kleid umschmeichelt ihre Figur und reicht nur bis kurz unter den Po. Dazu trägt sie ein paar schwarz glänzende High-Heels – nicht schwer zu erkennen, es ist Lynn.

Oh man, die passen so gut zusammen. Ich sollte mich da nicht einmischen. Ich will Leo auch gar nicht mehr sehen, rede ich mir ein und mache auf der Stelle kehrt und gehe zügig in Richtung Auto.

Hannah starrt weiterhin gespannt den Ferrari, Leo aber auch die heiße Lynn an und bemerkt gar nicht, dass ich bereits den Rückzug angetreten habe. Als Leo hingegen bemerkt, dass ich zu flüchten versuche, rennt er mir hinterher. 


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Bildquelle: https://pixabay.com/de/ferrari-geschwindigkeit-auto-2614920/

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