Kapitel 27

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Leo hat mich pünktlich um sieben mit seinem dunklen Range Rover abgeholt. Als Leo auf die Tiefgarage seiner Wohnung zusteuert kommt mir diese irgendwie bekannt vor.

»War ich hier nicht schon einmal?«, frage ich verwundert.

»Ja, warst du«, grinst mich Leo von dem Fahrersitz an.

»Mhm... du wohnst in dem Haus, wo dein Vater auch seine Praxis hat?«, erinnere ich mich vage.

»Richtig. Komm lass uns hoch fahren.«

Leo bugsiert mich zum Fahrstuhl und drückt dort auf das letzte Stockwerk. Etage 14.

»Hier kannst du nicht mehr so schnell weglaufen«, grinst er und gibt den Code zum Erreichen der Etage ein. Als die Tür sich öffnet kann ich meinen Augen kaum trauen. Wir stehen direkt in Leos geschmackvoll eingerichteten Wohnung, die einen 360-Blick über die Stadt bietet. Irgendwie passt das zu ihm, denke ich belustigt. Am Ende des offenen Flures führen ein Paar Stufen hinunter in die Wohnebene. Die Küche ist riesig und sehr dunkel. Eine Schwarze Granitplatte kombiniert zu hellbraunen Möbeln. Wobei die Möbel alle eine unterschiedliche Form haben, was wohl dem Holz geschuldet sein muss. Es gibt sogar einen freistehenden Herd und einen riesigen Kühlschrank durch den man hindurch blicken kann.

»Magst du ein Glas Rotwein, Lucy?«

»Ja gern. Darf ich mich umsehen?«, frage ich neugierig und grinse dabei zuckersüß, damit er gar nicht auf die Idee kommt dieses zu verneinen.

»Klar.«

Die Wände sind in einem Grauton gestrichen und passen zu den riesigen dunklen bodenebenen Fenstern. Ich setze meine Besichtigung im Wohnzimmer fort und schaue mir die riesige Sofalandschaft an. Er besitzt eine Playstation-Konsole und ich sehe mir seine Spiele an. FIFA, GTA und Mafia. Das übliche denke ich.

Ich entdecke den Ausgang zur Dachterrasse und schlucke schwer, als ich heraustrete. Es ist eine sanfte Beleuchtung eingeschaltet und die Terrasse ist von wildem Wein überwachsen. Darunter steht eine gemütlich wirkende Sitzgarnitur und weiter hinten ein Jacuzzi. Was für eine Welt, denke ich. Was habe ich hier nur verloren?

»Hier Lucy, dein Wein.« Leo reicht mir mein Glas und fragt: »Magst du hier draußen essen?«

»Ohja bitte. Es ist atemberaubend.«

Leo grinst. »Ja... du bist die Erste.«

»Die Erste?«, frage ich verwundert über seine Äußerung.

»Na Frau, die ich hier mit hergenommen habe. Jemals.«

Oh - denke ich. Bin etwas geschockt und gerührt zu gleich. Wieso tut er das denn nicht? Hat er mit 32 Jahren noch keine normale Beziehung erlebt? Er hat mir mal erzählt, dass sowas nicht sein Ding ist und er keine Beziehungen hat, aber über sein Geständnis habe ich mich wirklich gewundert. Statt zu antworten grinse ich ihn an und fange an zu schmunzeln.

»Was schmunzelst du so?«, fragt er verwundert. Ich deute auf den Jacuzzi, grinse und sage »Ich will da rein.«

»Du überraschst mich immer wieder!« grinst er zurück, »Dann los!«


Faces - Enough for love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt