Kapitel 35

2K 72 3
                                    

Vielen, vielen Dank für nun schon über 600 Leser - das freut mich riesig!

Weiterhin ganz viel Spaß beim Lesen...


Verdammte Kopfschmerzen... Meine Augen sind noch geschlossen, aber ich kann die Spuren des gestrigen Abends noch immer spüren. Vorsichtig taste ich nach meinem Handy auf meinem Nachtschrank und stelle fest, dass sich dieser ganz anders anfühlt als sonst. Überrascht reiße ich meine Augen auf: »Ach du scheiße!«, entfährt es mir leider etwas zu laut, denn neben mir bewegt sich wer. Wieso zur Hölle bin ich bei Leo? Ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern. Nur das wir gesprochen haben, er falsch gewählt hat und ich mich dann so richtig habe gehen lassen. Ich habe ihm doch nicht verziehen oder sogar mit ihm geschlafen? Nervös schaue ich an mir herunter... Sieht nicht nach einer wilden Nacht aus.

»Guten Morgen, meine Hübsche« - reißt es mich aus meinen Gedanken.
»Was mache ich hier, Leo?«

»Du warst ziemlich dicht und ich habe dafür gesorgt, dass du heile nach Hause kommst. Da du zu Hause ganz alleine gewesen wärst, habe ich dich mit zu mir genommen.«

»Wir.... Wir haben aber nicht?«, frage ich und meine Wangen füllen sich mit Röte.

»Äh... nein. Deinen Zustand würde ich nie ausnutzen«, lacht Leo mich an.

»Ich muss nach Hause«, antworte ich schroff. Leos Augen verdunkeln sich.

»Lucy, bitte. Es war wirklich nichts.«

»Ich glaube dir, aber ich kann so nicht weitermachen. Leo es zerreißt mich. Heute hüh morgen hott. Wer soll denn da mithalten?«

Resigniert lässt Leo seinen Kopf hängen. Ich weiß nicht wieso, aber immer wenn er sich zurückzieht und aufzugeben scheint, kann ich nicht anders als wieder auf ihn einzugehen. Vielleicht aus Angst, dass ich ihn doch verlieren könnte...

»Bleib wenigstens zum Frühstück?«

»Na schön. Ich gehe vorher duschen, wenn es ok ist.«

»Klar. Du weißt ja wo alles ist.«

Das warme Wasser der riesigen Dusche wärmt meine Haut. Ich genieße es, etwas entspannen zu können und mir die Spuren des gestrigen Abends abwaschen zu können. Hinter mir nehme ich ein Geräusch war. Rasch drehe ich mich um und stoße mit vollem Schwung gegen Leo. Nackt.

»Was machst du hier?«, flüstere ich kleinlaut. Nur weil ich einmal mit ihm geschlafen habe, bin ich noch lange nicht Mannes genug hier nackt und selbstbewusst vor ihm zu stehen.

»Ich muss auch duschen. Und da du schnell nach Hause musst...«

»Leo!«, sage ich genervt. Wie soll man denn da wiederstehen. Scheiße, scheiße, scheiße!

Mein Blick bleibt auf seiner muskulösen Brust hängen. Weiter nach unten zu sehen traue ich mich nicht. Mein Finger malt ganz von alleine die Konturen seiner Muskeln nach. Erst als Leo scharf die Luft einzieht, merke ich was ich da gerade tue. Seine Augen sind dunkel vor Verlangen.

»Eigentlich wollte ich nur duschen, aber wenn du anderes im Kopf hast, lasse ich mich gerne überreden«, grinst er mich schelmisch an. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück und drehe mich um, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen. Leo beginnt sich hinter mir einzuseifen. Wie kann er nur so cool sein? Völlig erstarrt stehe ich da und bewege mich keinen Zentimeter. Plötzlich spüre ich seine Hände auf meinem Rücken – er schäumt ihn mir mit dem seinem gutriechenden Duschgel ein. Auch mein Verlangen wächst und ist nur schwer auszublenden. Doch ich muss stark bleiben. Darf ihm nicht wieder verfallen...

»Lass das!«, zische ich.

»Wehre dich nicht gegen mich – ich weiß, dass du das genauso genießt wie ich.«

Er bringt mich noch zur Weißglut. Völlig genervt drehe ich mich zu ihm um und keife los: »Und wenn schon. Es bringt nichts. Nichts, Leo! Was haben wir davon? Am Ende gar nichts außer ein gebrochenes Herz.«

»Ach komm schon... du kannst nicht nein sagen, Lucy. Das weiß ich genau!«

»Achja? NEIN!«, brülle ich.

Leos grinsen ist noch nicht aus seinem Gesicht entwichen. Vermutlich denkt er, er könne mich immer noch rumkriegen. Aber mein Feuer ist bereits erloschen und wurde durch Wut ersetzt.

Leo hebt seine Arme erneut und beginnt mein Dekolleté einzuseifen. Er rafft es echt nicht...

Wütend schubse ich ihn nach hinten und renne an einem völlig verdatterten Leo vorbei, klitschnass aus der Dusche. Mein schneller Schritt in Kombination mit meinen nassen Füßen auf dem Marmorboden vervollständigt meinen tollen Abgang. Ich rutsche aus und pralle mit dem Kopf auf den Badewannenrand. Kurz danach wird alles schwarz.



Faces - Enough for love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt