Kapitel 39

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LEO

Oh man, mache ich denn alles falsch? Ich verstehe das Lucy nach Lynn's Bestrafung strebt. Aber versteht Sie denn nicht, dass wir nur so endlich Ruhe vor ihr haben? Sonst wird sie mit dem Erpresser-Kack ja nie aufhören.

Mit einem Mal kommt mir eine Idee, wie ich vielleicht doch alles zum Guten kitten könnte. Was wäre denn, wenn es gar nichts Kriminelles mehr gäbe? So wäre ich nicht mehr erpressbar. Ich müsste lediglich die zwei Immobilien kaufen, an die ich nur gekommen bin, da ich mit der Frau des Bürgermeisters ein naja Stell-dich-ein hatte.

Dies sollte ja eigentlich kein Problem sein... Die übrigen Immobilien sind eh schon verkauft, sodass mir dort niemand mehr etwas nachweisen könnte, dass ich auch dort Hilfe hatte.

Ohne weiter nachzudenken stapfe ich entschlossen auf meinen Ferrari zu. Lynn, die noch immer blutverschmiert in der Tiefgarage steht verfolgt meine Schritte. Ich setze meinen Ferrari zurück und rase mit aufheulendem Motor aus der Tiefgarage.

Nach vier Stunden Autofahrt komme ich auf der Insel an. Hier fühle ich mich oft zu Hause und kann schnell entspannen, jedoch bin ich heute in Gedanken nur bei Lucy. Ich muss ihr beweisen, dass ich es ändern will. Dass ich sie will und das ich dafür zu kämpfen bereit bin. Dafür muss ich dann eben den ehrlichen Weg einschlagen. Das bedeutet zwar etwas weniger Umsatz, jedoch bleibt immer noch genügend übrig. Es ist nicht so, als wäre dadurch ein Loch in meiner Geldbörse spürbar.

»Hi Meredith, hier ist Leo«, flöte ich gut gelaunt durch das Telefon. »Ja genau. Ich habe die zwei Objekte zu verkaufen die du so gern haben wolltest. Sollen wir sie uns anschauen?«

Na das hat doch schon mal prima geklappt...

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LUCY

Völlig aufgelöst und mal wieder mit einem verletzten Herzen erreiche ich meine Wohnung. Das kann echt nicht sein fucking ernst sein. Das ist ein scheiß Deal! Ich will das Lynn dafür einfährt. Das war versuchter Mord. Was macht sie wohl als nächstes um uns auseinander zu bringen? Himmel.

Noch völlig aufgewühlt greife ich zum Hörer. Ich muss jetzt einfach mit Hannah reden – es hilft nichts. Am Telefon beichte ich ihr von meinem Angriff und das ich zuvor herausgefunden habe, dass sie es war.

Hannah schlägt vor mich mit einem Kinoabend abzulenken und ich stimme ein. Danach würde ich bei ihr übernachten, damit mir nicht die Decke auf den Kopf fällt.

»Man, der Film war echt scheiße!«, mault Hannah und hakt sich bei mir ein als wir das Kino verlassen.

»Sowas von... Ich freue mich jetzt auf dein Bett, Han! Hast du Eiscreme zu Hause?«

»Klar, ich habe vorgesorgt und deine Lieblingssorte besorgt«

»Du bist die Beste!«

»Na klaro! Aber Lucy, mal ehrlich. Wie soll das mit euch weitergehen? Ich meine, an seinem Blick im Rules hat man es gesehen. Er fährt voll auf dich ab. Aber seine Lügen müssen aufhören und eure Beziehung kann nicht auf den Säulen von Lynn's Gnade bauen...«

»Ja, ich weiß«, resigniert lasse ich den Kopf sinken. »Es ist nur... Ich denke irgendwie immer zwischendurch das wir es irgendwie schaffen können.«

»Lucy, ja klar! Aber es wäre schön, wenn dabei keiner drauf gehen würde..«

Ich murmle nur undeutlich und wir begeben uns auf den Heimweg.

Seit insgesamt fünf Tagen hält mich der Alltag wieder in seinen Fesseln. Und ebenfalls seit fünf Tagen habe ich keinen Mucks mehr von Leo gehört. Ich frage mich, ob es an der Ohrfeige liegt oder er wohlmöglich genug von einem kampfwütigen Biest wie mir hat. Hannah hat mir gesagt ich soll mich nicht melden, ihn zappeln lassen. Aber Herrgott! Das ist so schwer. Welche Frau ist bitte in der Lage einen Mann nur fünf Tage zappeln zu lassen? Ich kaum.

Als ich am nächsten Tag aufwache, entdecke ich eine Nachricht von Leo - Gott sei Dank!

Hey Babe,
ich habe eine Lösung gefunden, die all unsere Probleme löst. Auf den Deal von Lynn einzugehen war totaler scheiß. Sorry.

Sehen wir uns heute? Ich würde dich gerne ausführen. Um acht?

Leo

Mein Herz hüpft, doch mein Kopf meldet sich so gleich und verbietet mir die Vorfreude. Hör dir doch erstmal an, was er zu sagen hat. Wie wäre es damit – meldet sich mein Verstand.
Er bricht mir mein Herz und ich komme immer wieder angedackelt. Lasse mich immer erneut auf ihn ein. Das ist doch... da leidet doch mein Stolz. Das kann ich nicht mit mir machen lassen... Aber es sollte ja nichts dagegen sprechen, ihn wenigstens anzuhören und daher bestätige ich seine Nachricht mit einem knappen "Okay".

Der Tag vergeht wie im Flug und ich stehe geschniegelt im Flur und warte auf das Läuten der Klingel, damit ich Leo endlich wiedersehen kann. Meine Hände werden feucht. Wie am ersten Tag. Das macht mein Gipsarm leider auch nicht besser...

Faces - Enough for love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt