Bitte verzeiht mir, dass ich in der letzten Woche nicht so fleißig aktualisiert habe wie sonst. Ich war total erkältet und hatte zu gar nichts Lust. Jetzt bin ich aber wieder fit und habe direkt ein neues Kapitel für Euch am Start!! Viel Spaß!
Und PS: 17.000 Leser!!! WTF!?!? Ich kriege mich nicht mehr ein vor Freunde!
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LEO
Verdammte Scheiße! Ich hatte nicht mal die Chance mit ihr zu sprechen und ihr alles zu erklären. Wütend kneife ich meine Augen zusammen. Das grelle Neonlicht im Krankenwagen blendet furchtbar. Lucy liegt bereits am Tropf und die Ärzte wuseln wild um sie herum. Keiner kann mir sagen was passiert ist, das würden sie erst im Krankenhaus feststellen können.
Es zerreißt mich, sie so sehen zu müssen. Und zu wissen, dass ich keine Chance hatte meinen Fehler zu gestehen. Ich bin kein Gynäkologe, aber ich weiß, dass dies Blut eine nicht gerade positive Prognose in Aussicht stellt.
Nervös blicke ich zu Boden, ihre Hand liegt in meiner und ich drücke sie mich sanft gegen die Stirn. Es gibt Forschungen, dass selbst während der Bewusstlosigkeit, Eindrücke und Berührungen wahrgenommen werden können. An diese Forschung klammere ich mich gerade. Sie soll spüren, dass ich da bin. Ihr beistehe. Das ich niemals wirklich abhauen und sie im Stich lassen würde.
»Könnten Sie mich kurz durchlassen?«
Genervt, dass ich meine Verbindung zu Lucy unterbrechen muss, stehe ich kurz auf, sodass sich der Sanitäter an mir vorbei auf die andere Seite der Liege schieben kann.
»Machen Sie sich keine Sorgen. Wir sind gleich im Krankenhaus«, sagt der Sanitäter einfühlsam und versucht mich zu beruhigen.
Ehrlich gesagt, braucht er mir so einen Scheiß nicht erzählen. Ich weiß worum es hier geht. Ich bin Arzt – nur das weiß er ja nicht.
Mein Handy surrt und ich ziehe es zügig aus der Tasche.
»Hi Hannah«, sage ich erschöpft ins Telefon.
»Hi. Weißt du wo Lucy steckt?«
»Ja. Sie ist auf der Beerdigung zusammengebrochen. Und blutet. Naja zwischen den Beinen«Stille.
»Blutet...was? Welches Krankenhaus?«
»Wir sind auf dem Weg in die Uniklinik. Notaufnahme der Gynäkologie«
»Ok. Bis gleich!«Die Türen des Krankenwagens öffnen sich. Schnell steige ich aus, um ihnen Platz zu machen und atme sehnsüchtig die frische Luft ein. In dem engen Krankenwagen bekommt man fast Atemnot. Beide Sanitäter ziehen nun gleichzeitig die Trage aus dem Wagen. Lucy ist noch immer bewusstlos. Ihre Haut ist blass und das schöne Strahlen ist weg.
Ohne groß zu zögern schieben sie sie ins Innere der Notaufnahme.
»Bitte nehmen Sie hier Platz, Herr Heine. Wir geben Ihnen eine Info, sobald wir mehr wissen«
»In Ordnung«, brumme ich und lasse mich frustriert auf den ungemütlichen Stuhl im Wartebereich sinken. Verdammt, ich hasse warten.Um mich abzulenken, ziehe ich mein Handy erneut hervor und tippe eine Nachricht:
Hi Dan,
sitze im Krankenhaus.
Lucy hatte einen „Unfall" und wir müssen uns Sorgen um das Kind machen. Ich konnte vorher nicht mehr mit ihr reden...Kaum habe ich die Nachricht abgeschickt, spricht mich jemand der gegenüber sitzt an.
»Es wird sicher alles gut«
»Was?«, blaffe ich die Frau genervt an. Auf eine Konversation habe ich jetzt gar kein Bock.
»Sie sehen so traurig aus. Ich wollte Sie nur aufmuntern«, grinst sie mich an.
Sie hat langes blondes Haar was über ihren Rücken fällt und eine beeindruckende Oberweite, die sie mir zur Schau stellt.»Danke. Kein Interesse«, antworte ich schroff, damit sie gleich gar nicht mehr antwortet.
»Du bist ja ein ganz Harter, was?«, feuert die Blondine zurück. Oh man. Ich höre wohl nicht richtig. Genervt schüttle ich den Kopf.»Wo ist Sie?« Höre ich auf einmal hinter mir eine bekannte Stimme zischen. Die Blondine scheint daraufhin erstmal bedient zu sein und widmet sich schnell ihrer Zeitung. Hannah's furchteinflössender Blick muss sie vergrault haben. Ich drehe mich um und entdecke Hannah, die völlig aufgelöst im Eingang steht.
»Hi. Ich weiß nicht. Sie ist vor einer halben Stunde rein.« Hannah's Miene verdunkelt sich und sie stapft wütend auf mich zu. Die Dame ist für ihre impulsive Art bekannt, denke ich und erinnere mich an ihren Anruf als ich mit Dan in der Bar saß.
»DU!«, brüllt sie auf einmal und zeigt mit dem Finger auf mich. Der ganze Warteraum scheint gespannt, auf das was folgt. Mich eingeschlossen. Ihre Augen funkeln und fixieren mich.
»Bist Schuld an dem Schlamassel hier!«, faucht sie und gestikuliert dabei wild mit den Händen in der Luft.
»Hannah, setz dich. Bitte.«, versuche ich sie zu beruhigen. Erstmal den Wind aus den Segeln nehmen... Verdutzt über meinen ruhigen Ton wird ihre Miene weicher.
»Na schön. Schieß los!«
»Sie hatte viel Stress in der letzten Zeit. Es kann also gut sein, dass ich dazu beigetragen habe. Ich habe mich wie ein Idiot benommen. Nach der Beerdigung wollten wir sprechen und sie wolle am Ausgang auf mich warten. Kurz vor dem Ausgang muss sie zusammengebrochen sein. Dort habe ich sie dann gefunden«, erkläre ich ihr ruhig und schuldbewusst. Jetzt weiß ich, dass es völlig falsch war sie mit allem einfach alleine zu lassen. Aber ich kann jetzt nichts mehr daran ändern. Es nur besser machen.»Mhm. Weiß man schon was?« Hannah verschränkt ihre Arme immer noch schmollend vor der Brust.
»Nein. Aber ich frage mal nach«
Angespannt stehe ich auf und gehe zu einer Schwester die gerade Akten sortiert.
»Entschuldigen Sie. Wissen Sie schon was zu Frau Richters Zustand?«
»Ich schaue mal. Kleinen Moment«, sagt sie und grinst mich freundlich an.
»Danke«Nervös laufe ich im Flur auf und ab, ehe die Dame wieder zurückkommt.
»Sie wird seit ungefähr dreißig Minuten operiert. Mehr kann ich nicht sagen.«
Ich lasse meine Hände durch meine Haare fahren. Das sind... keine guten Neuigkeiten.
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Faces - Enough for love?
RomanceLucy studiert PR und ist mit ihrem langweiligen Studentenleben mehr als zufrieden. Doch dieser Unfall und diese Begegnung stellen ihr ganzes Leben auf den Kopf. Sie ist eigentlich ein ganz braves Mädchen, aber plötzlich tut sie Dinge, die sie sonst...