Samu:
Als Riku und Jessy ins Hotel verschwanden hätte ich vor Eifersucht am liebsten einfach losgeschrien. Es war doch klar, was man tat, wenn man sich für seine Freundin und sich für eine Nacht ein Hotelzimmer buchte. Dieser Gedanke, was die beiden da miteinander trieben machte mich komplett irre. Ich wusste, dass Jessy eigentlich nicht mehr auf diesen intimen Kontakt mit ihm aus war und wahrscheinlich auch eher nicht begeistert von seiner Idee war, das sah ich in ihren Augen. Aber trotzdem war ich irgendwie sauer auf sie. Sie hätte sich ja auch eine Ausrede einfallen lassen, dass Sie Ihre Tage hatte, oder halt irgendetwas. Hauptsache sie würden nicht im Bett landen. Eigentlich gönnte ich meinem besten Kumpel ja das größte Glück, aber Jessy war mein Glück, meine Frau, die ich nie wieder missen wollte. Er würde doch bestimmt auch eine andere finden, die viel besser zu ihm passen würde. Jessy und ich waren wie füreinander geschaffen, ich gehörte zu ihr und sie zu mir. Nicht zu Riku. Ich tauschte Blicke mit Sami, der unser hinterhältiges Spiel immer anstrengender fand. Ich war ihm wirklich dankbar, dass er alles für sich behielt. Das war schließlich nicht selbstverständlich. Auch für ihn war es nicht leicht, einen sehr guten Freund zu belügen obwohl er wusste, dass Jessy ihn mit mir betrog. Niedergeschlagen ging ich rein und haute mich sofort ins Bett. Natürlich wurde das mit dem Schlafen erst nach gefühlten Stunden hin- und herwälzen etwas. Immer wieder kamen mir Bilder in den Kopf, wie Jessy genau das mit Riku tat, was wir noch vor einem Tag gemacht hatten. Und dann auch noch der blöde Spruch von Raul vorhin. Als wenn Riku es schaffen würde, dass sie nicht mehr laufen könnte. Er war ein Weichspüler, wahrscheinlich lief da überhaupt nichts interessantes im Bett. Hoffte ich zumindest.Nächster Tag:
Ich wachte mal wieder viel später als die anderen auf und guckte erstmal auf mein Handy. Nichts. Keine Ahnung warum, aber ich hatte auf eine Nachricht von Jessy gewartet. Aber die vergnügte sich ja mit ihrem Freund. Direkt brodelte es wieder in mir. Nur mühsam kroch ich aus meinem Bett, zog mir etwas gemütliches über und lief direkt in den Wohnbereich zu den anderen. Ich begrüßte sie so freundlich es mit meiner Laune ging und setze mich dazu. „Du siehst ja aus wie drei Tage Regen." kam es aus Osmo's Mund, als er mich ansah. Ich brummte nur etwas unverständliches und widmete mich dem Film, den der Rest auf dem Laptop guckte. Ich wusste nicht was ich hätte sagen können. Er hätte nur noch weiter genervt mit Fragen und das konnte ich gerade echt nicht gebrauchen. Wieder waren meine Gedanken nur bei Jessy. Sie waren noch immer nicht wieder hier. Es war die ganze Zeit ein kleiner Funken Hoffnung über, dass die beiden vielleicht nichts miteinander hatten, aber diese Hoffnung wurde immer weniger.
Gegen 14.00 Uhr hörte ich dann wie die Tür zufiel und Schritte auf uns zukamen. Ich wusste nicht einmal wie ich mich fühlen sollte und wie ich mich verhalten sollte. „Da sind ja die zwei Turteltauben wieder." rief Raul. „Na hattet ihr Spaß?" kam gleich hinterher von Mikko. Ich war kurz vorm Explodieren. „Ein Gentleman schweigt und genießt." sagte Riku nur und guckte stolz zu Jessy, während er sie an sich zog. Meine Güte, der dachte auch er wäre der Geilste, nur weil er so eine wunderschöne Freundin hatte. Wenn der nur wüsste, dass die ihn nicht mal mehr liebte. Er konnte sie doch bestimmt nicht mal befriedigen. Für diese Gedanken über meinen besten Freund hätte ich mich selber Ohrfeigen können, aber ich konnte die beiden zusammen einfach nicht ertragen. Ich war sowieso schon ein ziemlich eifersüchtiger Kerl, aber das hier sprengte den ganzen Rahmen. Von den anderen Jungs kam nur ein Pfeifen und Gejohle. Ich bemühte mich wenigstens zu Lächeln um nicht ganz so doll aufzufallen. Ich sah wie Jessy mich anguckte, aber wich ihr immer wieder aus.Nach dem Mittagessen, kurz nachdem Jessy und Riku wiederkamen, entschloss ich mich eine Runde spazieren zu gehen, einfach weg hier, doch Jessy kam mir hinterher. „Samu warte mal!" rief sie mir hinterher. Ich drehte mich genervt um und sah sie an. „Was willst du?" „Können wir reden?" fragte sie und kam mir näher. Ich nickte nur stumm und so liefen wir beide gemeinsam los. Wir schwiegen, bis Jessy endlich etwas sagte. „Wegen gestern...ich will ehrlich zu dir sein, ich habe mit Riku geschlafen, aber das war wirklich das letzte Mal und ich habe es nicht annähernd so genossen wie mit dir. Mir tut das wirklich leid..." Eigentlich musste sie sich ja nicht mal entschuldigen, es war ihr Freund, ich war bis jetzt nur eine Affäre. Trotzdem war ich total sauer und wollte sie gerade nicht in meiner Nähe haben. „War doch eh klar, dass es darauf hinauslaufen wird, ich bin doch nicht blöd. Weiß du eigentlich wie beschissen es mir geht? Nicht nur, dass wir das alles verheimlichen müssen und ich dich teilen muss, nein, da schläfst du auch noch mit dem!" Ich wurde immer lauter, versuchte mich aber noch ein wenig zu beherrschen, da wir schließlich nicht die einzigen Menschen waren. „Ich weiß, dass das nicht richtig war. Aber ich weiß im Moment gar nicht mehr was richtig und was falsch ist! Versteh mich doch... Für mich ist das auch nicht leicht, du bist wenigstens nicht mehr in einer Beziehung und musst deinen Partner jeden Tag Liebe vorspielen. Was hätte ich denn tun sollen?" Auch sie wurde lauter und fast schon hysterisch. In ihren Augen sammelten sich die Tränen. Sie hatte ja Recht, natürlich war es für sie auch nicht leicht,aber ich war einfach so verletzt. „Aber mir der Freundin meines besten Kumpels, mit dem ich seit Jahren unzertrennlich bin, zu vögeln gibt mir ein besseres Gefühl als dir oder was?" Verzweifelt guckten wir uns gegenseitig an. „Nein, das tut es nicht... für uns beide ist das mehr als scheiße. Ich will doch nur, dass du weißt, dass das für mich gestern keine Bedeutung mehr hatte, weil ich dich liebe Samu, nur dich..."
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Wer ist der Richtige?
FanfictionDie 28-jährige Jessy ist seit 2 Jahren glücklich mit dem Gitarristen Riku Rajamaa zusammen, doch was passiert, wenn sie plötzlich unerwartete Gefühle für seinen vergebenen besten Freund und Frontmann der Band entwickelt?