Jessy:
Ich wusste überhaupt nicht wie ich mich verhalten sollte, als Riku mir so eine Liebeserklärung vor allen machte. Alle Augen lagen auf mir und ich zwang mich zum Grinsen, aber innerlich war mir einfach nur zum Heulen zu Mute. Die Tränen stiegen in meine Augen, doch das machte nichts, da wahrscheinlich eh jeder dachte das wäre vor Rührung. Am liebsten wäre ich jetzt schon ehrlich zu ihm gewesen, aber ich konnte nicht die ganze Tour ruinieren, ich wusste ja schließlich nicht wie er reagieren würde. Und wenn er die Tour dann absagen würde wäre das einfach schlimm für alle Fans, das wollte ich ihnen nicht antuen. Wir mussten das irgendwie noch durchhalten. Auch Samu sah nicht gerade begeistert aus und guckte mich durchgehend an, was es noch schlimmer machte. Als er auch noch anfing das Lied zu singen, spürte ich wie er jedes einzelne Wort für mich sang, doch auch Riku richtete den Song an mich. Das war doch alles mehr als verzwickt. Am liebsten wäre ich geflohen, doch es kam noch schlimmer. Nach dem Konzert, als wir alle zusammen zum Bus liefen und so schnell wie möglich ins Bett wollten, kam Riku noch mit seiner „tollen" Überraschung. „Jungs, bevor ihr reingeht: Ich habe Jessy und mir für diese Nacht ein Hotelzimmer gebucht. Wahrscheinlich sehen wir uns dann erst morgen Mittag." sagte er und zwinkerte mich an. Aber ich wollte das doch überhaupt nicht, erst vorhin hatte ich ihm noch gesagt, dass ich nicht in ein Hotel wollte. Aus dem Augenwinkel sah ich Samu's eifersüchtigen Blick und auch Sami sah nicht gerade begeistert aus. „Na dann mal viel Spaß ihr beiden. Aber Riku, Jessy soll morgen noch laufen können ja?" sagte Raul und musste lachen, worauf Osmo, Mikko und auch Riku gleich mit einstimmten. Bei dem Kuschelsex, den wir immer nur hatten, hätte so etwas gar nicht passieren können. Da war Samu schon viel spannender. Diese Gedanken mussten sofort wieder aus meinem Kopf verschwinden. Ich zwang mich mal wieder zu einem Lächeln. Hätten wir denn nicht einfach in den Bus gehen können? Ich hatte keine Lust auf diese Zweisamkeit mit Riku, das konnte ich einfach nicht. Doch bevor ich länger darüber nachdenken konnte, nahm mich Riku auch schon an die Hand, verabschiedete sich von den anderen und zog mich hinter sich her. „Na freust du dich Schatz?" fragte er mich freudestrahlend. „Klar" log ich und legte meinen Kopf an seine Schulter. Wie gerne hätte ich jetzt Samu neben mir... Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie er sich gerade fühlen musste. Leider waren wir schon nach ein paar Minuten da und checkten ein. Ich versuchte mich zu entspannen und nicht so negativ an das ganze heranzugehen. Riku war schließlich mein Freund, ich hatte ihn mal geliebt und gewisse Gefühle waren ja immer noch da, nur eben nicht so starke wie für Samu. Vielleicht hatte ich auch ein wenig übertrieben. Ich tat ja fast so als wäre es das schlimmste auf der Welt mit ihm eine Nacht zu verbringen. Und das war es ja nun wirklich nicht, nur fühlte ich mich Samu gegenüber schlecht und auch Riku gegenüber. Außerdem war es mit ihm irgendwie einfach immer dasselbe, es war langweilig bei uns im Bett und das schon nach 2 Jahren. Mit Samu war es nach den 3 Malen ja schon aufregender als in den 2 Jahren mit Riku. Aber ich sollte einfach versuchen das beste draus zu machen und es wenigstens ein bisschen zu genießen. Was sollte ich jetzt auch anderes machen? Es war klar, worauf Riku hinaus wollte und ich wollte ihn nicht noch einmal enttäuschen , außerdem wäre das viel zu auffällig. Wenn er jetzt noch mehr Verdächte mit Samu und mir schöpfen würde, wäre das eine Katastrophe. In der Zeit als ich nachgedacht hatte, bekam Riku den Schlüssel. Zusammen fuhren wir mit dem Aufzug nach oben. Währenddessen fing er schon an mich zu küssen. Er konnte schon gut küssen, aber eben nicht so gut wie Samu. Samu, Samu, Samu, immer nur dieser Kerl in meinem Kopf. Trotzdem küsste ich Riku weiter, bis sich der Aufzug öffnete. Im Zimmer angekommen, legte ich mich erstmal ganz entspannt auf das Bett. Über Samu wäre ich jetzt wahrscheinlich sofort hergefallen, aber so eben nicht. Außerdem kam Riku auch nicht auf die Idee mich in irgendeiner Art und Weise zu verführen. Ich sag ja langweilig. Erst nachdem er geduscht hatte kam er vollkommen entblößt aus dem Badezimmer und grinste mich an. Ich versuchte mit allen Mitteln meine Gedanken auszuschalten und mich einfach auf meinen Freund einzulassen. Irgendwie schaffte ich es dann auch und wir schleifen miteinander. Für mich fühlte es sich mehr als falsch an und sollte auch das letzte Mal gewesen sein. Es war ja nicht so, dass es nicht auch ganz schön war, aber ich konnte mich einfach nicht fallen lassen und fand es auch nicht so richtig mit jemandem zu schlafen, den man gar nicht mehr liebte. Das war einfach nicht ich, für mich gehörte immer Liebe dazu. Nicht mal 5 Minuten später schlief Riku auch schon selig neben mir. Heute freute ich mich wirklich mal darüber, dass er sofort einschlief. Ich ging nochmal an mein Handy und öffnete meine Galerie. Ich scrollte durch ein paar Bilder von Samu und mir und musste vor mich hin grinsen. Er war in meinen Augen einfach perfekt und egal wie holprig der Weg noch werden würde, ich freute mich auf die Zukunft mit ihm. Nie hätte ich gedacht, dass ich in ihm mal mehr als meinen besten Freund sehen würde. Immer hatte ich mir eine Familie mit Riku vorgestellt. Es war schon echt komisch, aber Gefühle konnte man nun mal nicht steuern und da würde mir auch niemand mehr etwas einreden können. Gleich morgen wollte ich Samu auch die Wahrheit sagen, dass ich mit Riku im Bett war, obwohl er es sich wohl schon dachte. Ich hielt es trotzdem für nötig und hoffte er würde nicht allzu sauer sein. Ein wenig Verständnis sollte er aber eigentlich haben. Ich meine was hätte ich tun sollen? Ich hätte Riku nicht ewig hinhalten können und die Wahrheit war wohl auch noch nicht angebracht.
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Wer ist der Richtige?
FanficDie 28-jährige Jessy ist seit 2 Jahren glücklich mit dem Gitarristen Riku Rajamaa zusammen, doch was passiert, wenn sie plötzlich unerwartete Gefühle für seinen vergebenen besten Freund und Frontmann der Band entwickelt?