Es waren ein paar Wochen vergangen und Jessy hatte mittlerweile auch schon ihr Vorstellungsgespräch in Berlin gehabt und auch relativ schnell eine positive Rückmeldung bekommen. Für uns hieß es jetzt fleißig nach Wohnungen gucken, was schwieriger als gedacht war. Unsere Vorstellungen unterschieden sich häufig, was es natürlich alles andere als leicht machte, aber ich behielt meinen Optimismus. Und auch mit den Planungen für die Hochzeit ging es voran. In 3 Monaten würde es tatsächlich soweit sein. Nur wir beide in Kanada und danach 2 Wochen lang trampen. Es war mal etwas ganz anderes, aber bei uns war ja sowieso alles anders als bei anderen. Worüber ich mir nur Sorgen machte war es das meiner Mutter zu sagen. Sie würde überhaupt nicht begeistert darüber sein bei der Hochzeit ihres ältesten Sohnes nicht dabei zu sein, aber irgendwie würde ich ihr das schon schonend beibringen.
Gerade als ich mich zu Jessy drehte und mich nochmal an sie heran kuschelte, da ich noch nicht aufstehen wollte, merkte ich, dass auch sie wach wurde. „Guten Morgen Baby." raunte ich ihr ins Ohr und fuhr mit meiner Hand unter ihr Schlafshirt während ich ihren Hals küsste. „Nicht Samu..." jammerte sie und hustete heftig los. „Hey was ist denn mit dir los?" fragte ich sie besorgt und drehte sie zu mir. „Ich glaub ich bin krank..." murmelte sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. „Ach Gott du Arme..." Sofort presste ich sie näher an mich und strich ihr ruhig über den Rücken. Sie hustete nur wieder und schniefte. „Soll ich dir einen Tee machen und eine Wärmflasche?" „Ja, das wäre lieb...und Taschentücher bitte." Ich stand also erstmal auf und lief runter in die Küche und machte alles fertig. Wieder oben angekommen hatte Jessy schon wieder ihre Augen geschlossen und hatte sich in mein Kissen reingeschmust. Ich ging leise auf sie zu und setzte mich neben sie auf's Bett. Vorsichtig strich ich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und stellte dann den Tee und die Taschentücher auf den Nachtisch. Die Wärmflasche schob ich unter die Decke und gab Jessy einen Kuss auf die Stirn. „Kann ich einen Pullover von dir anziehen?" fragte sie mich dann leise. „Na klar. Warte, ich hole einen schön warmen." Sofort zog sie sich ihn dann auch über und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. „Legst du dich auch wieder hin?" fragte sie mich zuckersüß, weshalb ich natürlich nicht nein sagen konnte. Sie hob ihre Decke an, sodass ich mich dicht neben sie legen konnte und schmiegte sich ganz fest an mich. „Jetzt geht's mir schon besser." sagte sie und grinste kurz. „Das ist schön. Da hast du dir bestimmt eine schöne Grippe eingefangen obwohl wir Mai haben." „Ja..." „Vielleicht sollten wir später zum Arzt fahren, damit du Medikamente bekommst." „Heute gehe ich nicht mehr aus dem Bett..." „Oje, so schlimm?" Sie nickte nur und streichelte dabei über meinen Bauch. „Dann aber morgen Schatz. Du willst ja auch wieder gesund werden. Heute pflege ich dich dann erstmal. Wie hört sich das für dich an?" „Guut." Eigentlich war ich für heute mit Sami verabredet, aber das würde ich dann wohl absagen. Ich wusste wie nähebedürftig Jessy war wenn sie krank war und auch wenn ich mich jetzt selber auch noch anstecken würde, wäre es mir egal. Ich hatte sowieso momentan keine Termine. „Ich würde sagen du trinkst jetzt erstmal was von deinem Tee und machst dann nochmal ein bisschen die Augen zu." Ich reichte ihr also vorsichtig die Tasse, aus der sie dann auch ein paar Schlucke nahm und sich dann an meine Brust kuschelte. „Ich liebe dich." nuschelte sie noch leise und schlief dann auch schon wieder ein. Ich griff also nach meinem Handy und schrieb Sami erstmal, dass ich heute doch keine Zeit hatte, weil Jessy krank war. Er hatte zum Glück auch Verständnis dafür. Danach schloss ich selber auch nochmal die Augen. Erst als mein Handy klingelte, wachten wir beide wieder auf.
„Sanna? Was gibt's?" „Hey Samu. Ich wollte dich mal fragen ob du heute vielleicht auf Fanni und Kaisa aufpassen könntest? Du wärst unsere letzte Rettung. Miika's Vater liegt im Krankenhaus und wir müssen da ganz schnell hin und irgendwie hat heute niemand anderer Zeit. Bitte." Eigentlich hätte ich ja nicht zugesagt, aber sie klang wirklich verzweifelt und das war jetzt auch eindeutig wichtiger. „Klar, bring sie vorbei. Ich passe auf sie auf." „Oh danke Samu. Du bist der Beste. Bis gleich." „Bis gleich." Jessy guckte mich nur fragend an, sodass ich sie erstmal aufklärte. „Sanna bringt die Mädchen gleich vorbei. Ist ein Notfall. Wenn du deine Ruhe willst, dann kann ich dich auch gerne in die WG fahren. Die zwei Mäuse können nämlich echt laut und aufgedreht sein." sagte ich und streichelte ihr liebevoll über ihre Wange. „Ne ist schon okay. Ich würde gerne hier bleiben." „Okay."
Ein bisschen später klingelte es dann auch schon an der Tür. Ich ging schnell runter und wurde dann auch stürmisch schon von meinen beiden Nichten umarmt. „Onkel Samu!!" riefen beide dabei , was mich breit grinsen ließ. Als ich dann jedoch Sanna sah verschwand mein Grinsen sofort wieder. Sie sah echt verzweifelt aus. „Hey ihr Süßen." begrüßte ich erstmal die Kleinen und dann auch meine Schwester. „Alles wird gut." flüsterte ich ihr ins Ohr, woraufhin sie gequält lächelte. „Was machen wir Samuu?" fragte mich Fanni und klammerte sich an mein Bein. „Mal gucken. Sagt Mama erstmal Tschüss." „Tschüüss." sagten beide und umarmten Sanna nochmal. „Bis später. Ich hole euch heute Abend wieder ab." Dann schloss ich die Tür und meine Nichten zogen sich erstmal ihre Jacken und Schuhe aus. „Wir müssen heute aber ein bisschen Rücksicht nehmen ihr zwei. Jessy ist heute nämlich auch hier und sie ist krank." „Arme Jessy. Können wir ihr Hallo sagen?" fragte mich Kaisa, war aber sowieso schon auf der Treppe. „Ja, aber nur kurz." Sofort rannten sie die Treppe hoch und lief schmunzelnd hinterher. Jessy war wohl schon wieder eingeschlafen und jetzt etwas unsanft von den beiden geweckt. „Hey! Nicht so stürmisch, ich habe doch gesagt, dass Jessy krank ist." „Ist schon okay Samu." winkte Jessy nur ab und begrüßte meine Nichten lieb. „Na kommt, wir gehen wieder runter und lassen Jessy in Ruhe ja?" „Maan..." „Ab mit euch." sagte ich lachend, woraufhin die beiden auch wieder runterrannten.
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Wer ist der Richtige?
ספרות חובביםDie 28-jährige Jessy ist seit 2 Jahren glücklich mit dem Gitarristen Riku Rajamaa zusammen, doch was passiert, wenn sie plötzlich unerwartete Gefühle für seinen vergebenen besten Freund und Frontmann der Band entwickelt?