76.Kapitel

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Jessy:
Ich fragte mich wirklich was Samu noch mit seiner Mutter alleine besprach, aber ich beschloss jetzt nicht weiter darüber nachzudenken und einfach den restlichen Abend zu genießen. So langsam wurde Nick auch schon ungeduldig, denn die Bescherung hatte noch nicht stattgefunden. Dafür wollte sich mein Vater als Weihnachtsmann verkleiden und war deshalb auch schon verschwunden um sich zu verkleiden.
Gerade kam Samu grinsend wieder, aber er konnte mich nicht für blöd verkaufen. Ich sah ihm sofort an, dass er sich dazu zwang. „Alles gut bei dir Schatz?" fragte ich ihn als er zu mir kam. „Klar, wenn du bei mir bist ist immer alles gut." Anscheinend wollte er jetzt noch reden, aber seine Antwort war trotzdem total süß. Ich spürte schon wieder den Blick von Eve auf uns, konnte aber nicht lange darauf achten, denn da hob mich Samu auch schon hoch und küsste mich voller Liebe.
Kaum hatte er mich wieder runtergelassen, erschien mein Vater auch schon als Weihnachtsmann im Wohnzimmer. Mein kleiner Neffe war sofort begeistert und strahlte nur so vor sich hin. Wir Erwachsenen versammelten und alle um ihn herum und beobachteten das ganze Spektakel. Nick freute sich zu jedem Geschenk wie ein Schneekönig. Ich fand es zuckersüß und warf Samu immer wieder freudige Blicke zu. Automatisch musste ich daran denken, wie es wohl sein würde, wenn wir irgendwann ein Kind zusammen haben würden und gemeinsam Weihnachen feiern würden. Vielleicht war der Gedanke ein bisschen früh, aber ich wäre ja auch nicht mit ihm zusammen, wenn ich mir keine Zukunft mit ihm vorstellen könnte. „Woran denkst du?" fragte mich Samu dann auf einmal. „An uns, an unsere Zukunft." Bis über beide Ohren lächelnd legte er seine Lippen auf meine und zog mich ein Stück näher an sich.
Auch wie Erwachsenen schenkten uns noch Kleinigkeiten. Was mir wirklich total schmeichelte, war der Satz, den Samu's Vater zu ihm sagte nachdem er ihm das Geschenk gegeben hatte. „Dein größtes Geschenk ist ja sowieso Jessy. Ihr seit ein tolles Paar." Wenigsten war einer seiner Eltern für unsere Beziehung.
Als Samu mir dann sein Paket in die Hände drückte, waren gleich alle Blicke auf uns gerichtet. Drinnen waren zwei Flugtickets nach Australien. Ich freute mich riesig. Er wusste genau, dass ich dort schon immer mal hin wollte, aber nie die Chance dazu hatte. Trotzdem hätte er nicht so viel Geld für mich aufgeben müssen. „Danke Schatz, das ist der Wahnsinn." sagte ich fiel ihm gleich um den Hals.
Der ganze restliche Abend wurde noch richtig schön. Ich war so froh, dass Samu meine Familie eingeladen hatte und wir alle zusammen feiern konnte. Gerade dass sich unsere beiden Familien jetzt schonmal kennengelernt hatten und sich auch super verstanden fühlte sich einfach so gut an. Klar war es mit Eve die ganze Zeit etwas komisch, aber ich glaube sie musste wirklich erstmal alles verarbeiten und dann würden wir uns schon auch noch gut verstehen.
So langsam machten sich die meisten aber auch schon auf den Heimweg. Meine Familie übernachtete in einem Hotel und würde auch noch ein paar Tage hier bleiben.
Gerade verabschiedeten wir meine Schwester, ihren Mann und meinen kleinen Neffen, einigten uns aber darauf, dass Nick hier bleiben durfte, da Samu ihm ja morgen den Wald zeigen wollte.
„Ist das denn für euch wirklich in Ordnung, wenn er hier bleibt?" fragte mich Merle dann zum gefühlten hundertstem Mal. „Sonst hätten wir es doch nicht angeboten, alles gut. Wir bringen ihnen euch morgen dann wieder." Daraufhin umarmten die beiden Nick nochmal und machten sich dann auf den Weg. „Jetzt geht's aber ab ins Bett." sagte ich gleich zu ihm und wollte ihn auf den Arm nehmen, doch Samu kam mir zuvor. „Ach was, schlafen wäre doch langweilig." kam es grinsend von ihm während er Nick Huckepack nahm und lachend mit ihm durch das ganze Haus rannte. Mal wieder würde mir bewusst, dass ich mit einem mit einem großgeratenem Kind zusammen war. Ich musste mir vorstellen wie unsere Kindererziehung aussehen würde und musste darüber lachen. Wahrscheinlich würde er dem Kind alles erlauben, jeden Scheiß mitmachen und ich würde als spießige Mutter dastehen, wenn ich mal nein sagen würde oder etwas mehr an gewissen Regel denken würde.
Immer noch lachend kamen die zwei dann irgendwann wieder vor mir an. „Na, genug getobt?" fragte ich schmunzelnd und gab Samu einen Kuss. „Für's erste. Morgen ist ja auch noch ein Tag oder Nick?" fragend drehte Samu  den Kopf in seine Richtung und bekam gleich ein begeistertes Nicken als Antwort. „Tante Jessy, Samu ist sooo cool!! Und er redet so lustig." Damit meinte er wohl Samu's finnischen Akzent, wobei ich fand, dass er sich wirklich verbessert hatte. Ich wusste, dass er sofort Nick's Herz erobern würde und das hatte er wohl auch ganz offensichtlich geschafft. „Ja, er ist schon verdammt cool." Dabei zwinkerte ich meinem Liebsten zu und sah seinen belustigen Blick. „Darf ich bei euch schlafen?" fragte uns Nick mit großen Augen und seien wir ehrlich, da hätte es ihm keiner abgeschlagen.
Oben angekommen machten wir uns bettfertig und kuschelten uns dann zusammen ins Bett. Erst noch lag der Kleine nur neben Samu, drängelte sich dann aber schnell zwischen uns beide. Samu und ich grinsten uns nochmal an und schliefen dann schnell aneinander geschmiegt ein.
Am nächsten Morgen wurde ich von den Duschgeräuschen geweckt und stand dann auch auf um auf die Toilette zu gehen. „Guten Morgen Schatz." begrüßte ich Samu, riss die Duschtür auf und gab ihm einen Kuss. „Uh heiß." „Dir auch einen guten Morgen Süße, ich würde ja sagen komm mit rein, aber wir sind ja nicht alleine." Normalerweise hätte ich dazu jetzt auch nicht nein gesagt, aber die Gefahr, dass Nick gleich aufwachte, war zu groß. „Ein anderes Mal." sagte ich zwinkert und machte die Tür dann wieder zu um auf Toilette zu gehen.
Kurz nachdem ich dann wieder im Schlafzimmer war und mich umzog, kam Samu auch wieder. „Samu! Zieh dir was an." kam es gleich von mir als ich sah, dass er vollkommen entblößt war. „Jaja, ich wollte dir einfach nochmal diesen wunderschönen Anblick bieten. Sowas sieht man ja nicht alle Tage" Was ein Spinner er war... „Das ist aber sehr nett von dir." Lächelnd ging ich auf ihn zu und legte meine Lippen auf seine. Schnell wurde der Kuss intensiver und ich spürte, dass es Samu ein bisschen zu sehr gefiel. „Ups..." kam es nur verlegen von ihm. „Zieh dir was an und bekomm die Latte weg, ich mache unten schonmal Frühstück." sagte ich lachend und gab ihm noch einen Klaps auf den Hintern. „Das macht es nicht besser." sagte er daraufhin und grinste mich verstohlen an. „Ach so ist das, merk ich mir."

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