178.Kapitel

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Was zum Teufel? Der war ja auf 180. Ich konnte gar nichts antworten, da kam Jessy in den Flur. „Ach du Scheiße! Was geht denn hier ab?" Sie guckte von Riku zu mir und hockte sich gleich zu mir. „Oh Gott, du blutest ja wie verrückt? Riku, was machst du hier?" „Du...du bist noch hier? Bei ihm? Ich dachte er ist dir fremdgegangen." sagte Riku ganz perplex zu ihr gerichtet. „Ja...Aber das geht dich gar nichts an Riku...Bist du extra deswegen hergeflogen?" „Natürlich. Du denkst du kannst alles mit ihr machen hm?" Jetzt wurde er wieder lauter und guckte wütend zu mir. Mittlerweile war mein ganzes Shirt voller Blut, weshalb ich aufstand und einfach wortlos im Bad verschwand. Ich musste jetzt nicht mit Riku diskutieren. Unser Leben ging ihn überhaupt nichts an.

Jessy:
„Komm runter Riku, bitte. Wollen wir reden, wenn du schon hier bist?" „Ja..." Wir setzten uns also ins Wohnzimmer, wo Riku sich gleich wieder aufregte. „Wie kannst du noch mit diesem Idioten zusammen sein Jessy? Erst zerstört er unsere Beziehung um dich zu bekommen und dann kriegt er das auch nicht geschissen oder was? Bedeutet euch Treue denn gar nichts mehr? Und dann auch noch mit Vivi..." Ich verstand Riku's Wut und auch, dass er es nicht verstehen konnte, aber es brachte doch jetzt nichts. „Natürlich bedeutet uns das was...Du kennst die Umstände nicht Riku...Er war nicht er selbst. Es ist was passiert was ihn ziemlich aus der Bahn geworfen hat und womit keiner von uns gerechnet hätte. Das hört sich alles total bescheuert an und ich wollte ihm eigentlich auch nicht verzeihen, weil es sich einfach falsch angefühlt hat, aber letztendlich hat die Liebe gesiegt..." Immer noch fassungslos guckte er mich an und schüttelte nur den Kopf. „Was ist passiert was das entschuldigen sollte?" Ich zögerte, sollte ich ihm das wirklich erzählen? Es würde seine Welt wahrscheinlich zerstören...Aber er würde es eh irgendwann erfahren. „Ich weiß nicht ob ich es dir erzählen soll..." „Erzähl's mir. Ich will verstehen warum du ihm verzeihst." „Ich liebe ihn. Hättest du mir verziehen wenn ich dich noch geliebt hätte und es nur ein Ausrutscher gewesen wäre? Man spürt doch wenn einen der andere noch über alles liebt." Er schien zu überlegen und wirkte dabei wirklich bedrückt. War es richtig gewesen ihn das zu fragen? „Wenn du's so sagst...Ja, wahrscheinlich hätte ich dir verziehen..." kam es dann kaum hörbar von ihm. „Es ist komisch so ein Gespräch mit dir zu führen." „Das stimmt...Jessy was ist noch zwischen euch passiert? Bitte sag's mir." Ich atmete nochmal tief ein und aus und erzählte es ihm dann schweren Herzens. „Ich bin schwanger. Er konnte nicht damit umgehen. Dachte es wäre besser zurück zu Vivi zu gehen, damit ich zurück zu dir kann, weil er dachte du würdest ein besserer Vater für das Kind sein." Jetzt wurden Riku's Augen groß. „Das...das hat er gesagt?" „Ja..." „Ich weiß gerade nicht was ich sagen soll. Ihr bekommt ein Kind...Das ist gerade ein bisschen viel auf einmal. Sorry, aber...also...ich glaube es war falsch überhaupt herzukommen. Vielleicht sollte ich lieber wieder gehen." stotterte er und stand auf. Als Samu dann jedoch dazu kam und sich immer noch die Nase mit einem Tuch hielt, schien die Wut in Riku jedoch wieder zu entflammen. „Du weißt, dass sie schwanger von dir ist und hast nichts besseres zu tun als mit Vivi zu vögeln?! Du weißt es gar nicht wert zu schätzen mit Jessy zusammen sein zu dürfen!" „Halt einfach die Fresse Ri..." Er konnte nicht mal zu Ende reden, da bekam er wieder einen Schlag ins Gesicht und wieder auf die Nase. „Riku!!" schrie ich und wollte dazwischen, doch dann schubste Samu ihn auch schon zu Boden. „Hört auf! Beide!" Glücklicherweise guckte Samu zu mir und verzog nur sein Gesicht vor Schmerz. „Oh scheiße Schatz, halt dir deine Nase mal unters Waschbecken. Und Riku, du solltest jetzt gehen, sofort." sagte ich streng und guckte ihn wütend an. „Es tut mir leid Jessy, ich..." „Sag einfach nichts mehr!" Tatsächlich verließ er dann wortlos unsere Wohnung und ich ging schnell zu Samu ins Bad. „Jessy,das hört nicht mehr auf zu bluten." sagte er leicht panisch zu mir. „Nimm dir mal bitte ein Handtuch und dann fahren wir ins Krankenhaus." „Nein, die denken doch sonst was von mir. Erst die Alkoholvergiftung und jetzt das." „Ist mir scheiß egal was die von dir halten, aber deine Nase blutet wie verrückt. Wahrscheinlich ist die gebrochen, so wie der raufgehauen hat."
Auch wenn er sich noch sträubte, zerrte ich ihn irgendwie ins Auto. Die ganze Fahrt über musste er noch das Handtuch vor die Nase halten. Ich sah ihm seinen Schmerz an, auch wenn er es nicht zeigen wollte. Als wir dann da waren wurde auch zügig eine Röntgenaufnahme gemacht, wobei sich, wie schon vermutet, herausstellte, dass seine Nase gebrochen war. Das hatte Riku ja super hinbekommen. Er bekam einen Stützverband, was ihm natürlich gar nicht gefiel. So leid er mir tat, aber sein Gesicht als er sich sah, war wirklich köstlich. „Das sieht so scheiße aus, wie der letzte Depp." „Ach Schatz, das stimmt nicht." sagte ich und umarmte ihn. „Wie lange muss ich das denn tragen?" fragte er dann zum Arzt gerichtet. „Ungefähr 4 Wochen, aber wir müssen sehen wie es sich entwickelt. Jede Woche sollten Sie einmal zum Verbandswechsel kommen und dann kontrollieren wir den Bruch auch gleich. Sie haben noch Glück gehabt, es hätte auch schlimmer kommen können. Dann wäre eine Operation nötig gewesen." Jetzt sah Samu doch erleichtert aus und das war nicht nur er. Eine Weile später saßen wir dann auch wieder im Auto zurück nachhause. „Eigentlich hab ich das ja auch verdient. Riku hat ja Recht." meinte Samu dann auf einmal. „Hör jetzt bitte auf damit. Wir wollten nicht mehr darüber reden." „Ja...Ist ja aber so." Ich sagte nichts mehr dazu und so redeten wir auch nicht mehr bis wir wieder zuhause waren. Samu legte sich gleich auf's Sofa und machte sich den Fernseher an. Ich holte ihm etwas zum Kühlen und setzte mich dann zu ihm. „Danke." sagte er und hielt sich das Kühlpack an die Nase. „Aah fuck..." stöhnte er gequält, wobei ihm die Tränen in die Augen schossen. Er wischte sie sich sofort weg, aber ich hatte es ja eh schon gesehen. „Geht's?" „Klar, ist gar nicht so schlimm." „Du musst jetzt nicht einen auf harten Kerl machen Samu."

Wer ist der Richtige?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt