128.Kapitel

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Jessy:
Als ich am nächsten morgen Lina in der Küche begegnete, musste ich natürlich erstmal fragen, was das mit Riku auf sich hatte. „Naa, wie war's gestern mit Riku? Wann bist du überhaupt zurück gekommen? Samu und ich haben ja sogar schon geschlafen." Mit einem anzüglichen Grinsen guckte ich sie, woraufhin sie ganz rot wurde und ich lachen musste. „Woher weißt du denn, dass ich mit Riku weg war?" „Samu hat gesehen, wie du bei ihm eingestiegen bist, aber jetzt lenk nicht ab. Erzähl schon." Ich musste schon zugeben, dass ich ein sehr neugieriger Mensch war, gerade wenn es um so etwas ging. Aber welche Frau war das denn nicht? „Naja also eigentlich wollten wir es noch niemandem erzählen, aber da ihr es eh schon mitbekommen habt... Wir haben einen richtig schönen Tag zusammen verbracht und verstehen uns richtig gut. Ich finde ihn wirklich toll, er ist so liebevoll und ein richtiger Gentleman... Irgendwie hat es von der ersten Sekunde an Klick gemacht." schwärmte sie und grinste dabei bis über beide Ohren. „Aber es ist dein Ex, ich meine..." „Du musst gar nicht weiterreden, das ist überhaupt kein Problem. Ich finde es super dass ihr euch so gut versteht. Riku ist ein toller Mann und würde wirklich gut zu dir passen. Und für ihn würde es mich auch freuen. Nach dieser Mandy hätte er so eine Frau wie dich wirklich mehr als verdient."
„Das erleichtert mich schonmal...Wie lange bleibt Samu überhaupt noch hier?" „Keine Ahnung, mal sehen,vielleicht fahren wir auch mal wieder zu ihm um ein bisschen Ruhe zu haben." „Jetzt mal ehrlich, ihr verbringt jeden Tag miteinander, warum ziehst du nicht gleich zu ihm oder ihr sucht euch zusammen etwas Schönes?" Zwar hatte sie ja Recht, aber ich hatte da irgendwie noch eine Blockade. Ich liebte Samu und ich wollte auch meine Zukunft mit ihm verbringen, aber ich hatte aus irgendeinem Grund Angst davor meinen Freiraum zu verlieren. „Keine Ahnung, haben wir noch nicht drüber gesprochen." Es war nur ein bisschen gelogen, wir hatten ja ganz am Anfang schonmal drüber gesprochen, aber seitdem war wirklich viel passiert. „Vielleicht solltet ihr das mal tun. Nicht, dass ich dich hier wegscheuchen möchte, aber so ein eigenes Liebesnest ist doch schon ganz schön oder?" „Ja, mal sehen." „Naja, ich gehe jetzt erstmal zur Arbeit. Bis später." „Bis dann."
Als ich dann mit Frühstück zurück in meinem Zimmer war, war Samu auch schon aufgewacht und hatten den Laptop auf seinem Schoß. „Guten Morgen." „Morgen." „Was guckst du denn da?" fragte ich und stellte das Tablett erstmal auf den Nachttisch. „Na wir wollten doch einen Hund, schon vergessen?" Das war bei mir tatsächlich schon etwas in Vergessenheit geraten. „Vielleicht ein bisschen. Wo guckst du denn?" „Ich dachte wir könnten mal beim Tierheim vorbeischauen. Willst du lieber einen kleinen oder größeren?" „Hm, schon einen größeren, glaube ich." Er nickte und lächelte mich dabei verschmitzt an. „Was?" „Du stehst halt auf größere Dinge." sagte er doch tatsächlich, weshalb ich nur den Kopf schüttelte und meine Augen verdrehte. Er war manchmal so ein Kindskopf. Trotzdem musste ich irgendwie schmunzeln. „Besonders auf dein Ding." antwortete ich ihm und knabberte an seinem Ohrläppchen. Sofort wurde sein Grinsen noch breiter. „Das weiß ich Baby." antwortete er mir selbstsicher und schmunzelte. „Ich mag's wenn du mich so nennst." entgegnete ich ihm daraufhin, woraufhin er seine Lippen auf meine legte. „Gut zu wissen." „Wollen wir essen? Ich muss nämlich in einer halben Stunde los zur Arbeit." „Hm und was wenn ich dich nicht gehen lasse?" „Dann bin ich bald wirklich meinen Job los." „Du brauchst den doch gar nicht." jammerte er nur. „Ne überhaupt nicht. Ich kann von Luft und Liebe leben. Davon bezahlt sich meine Wohnung bestimmt." Manchmal hatte er echt komische Ansichten... Ich konnte doch nicht einfach arbeitslos sein. „Ich habe doch Geld." „Dein Ernst gerade? In welcher Zeit leben wir? Der Mann verdient das Geld und ich bin die Hausfrau oder was?" „So meinte ich das doch gar nicht Jessy. Aber naja...keine Ahnung, ich meinte es nur gut. Ich möchte nicht, dass du einen Job machen musst, den du eigentlich gar nicht machen willst. Ich weiß selber wie scheiße das ist. Ich kann dich doch immer finanziell unterstützen, ich verdiene nun mal sehr gut." sagte er und griff nach meinen Händen. Ja, er meinte es nur gut, aber es nervte mich gerade trotzdem. „Schön für dich..." kam es also nur aus meinem Mund, bevor ich das Zimmer verließ und ihn mit dem Frühstück alleine ließ. Der Hunger war mir gerade einfach vergangen.
Als ich später zurück von der Arbeit kam, fand ich Riku vor der Tür vor. „Hey, was machst du denn hier?" fragte ich ihn und lächelte ihn an. „Äh, also..." „Ich weiß von der Sache mit Lina." „Oh okay, also, ich wollte sie einfach besuchen, aber sie hat mich irgendwie total komisch anbgewiesen. Gestern dachte ich eigentlich noch wir sind total auf einer Wellenlänge, aber anscheinend habe ich mich getäuscht." „Komisch, gestern war sie noch ganz begeistert, ich spreche nochmal mit ihr." Keine Ahnung was in Lina vorging, aber das würde ich auf jeden Fall mit ihr klären. „Danke. Wie läuft's denn mit dir und Samu?" Ich musste sofort wieder an heute morgen denken und seufzte. Ich hatte mich auch nicht so ganz toll verhalten. „Ach weiß nicht, eigentlich echt super, aber heute...naja." „Was hälst du davon, wenn wir beide heute Abend was trinken gehen? Einfach ein bisschen ablenken und Spaß haben?"

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