Wer ist der Richtige?

14.Kapitel

Jessy:
Riku war mehr als verwundert, dass Samu so impulsiv und empfindlich auf seine Frage reagierte. Mein schlechtes Gewissen kam schlagartig zurück. Die letzen 2 Wochen waren ziemlich komisch ohne jeglichen Kontakt zu Samu. Wir schrieben sonst jeden Tag und sahen uns auch öfters mal. Aber jetzt war eben alles anders. Ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, denn der Sex hätte nicht passieren dürfen und der kleine Abstand tat uns ganz gut. Ich dachte sogar die Gefühle würden sich wieder legen und versuchte mich so gut es ging nur auf Riku zu konzentrieren. Doch als ich Samu küssend mit Vivi sah, zerbrach es mit innerlich das Herz. Von Riku wusste ich eigentlich, dass die Situation zwischen den beiden noch schlimmer geworden war und dann sowas. Trotzdem zwang ich mich dazu ihn zu umarmen und es tat wirklich gut. Seine Wärme und sein Körper so nah an meinem, es löste gleich eine Gänsehaut bei mir aus, die man zum Glück unter der Jacke nicht sah. Doch jetzt als er so schnell aufgesprungen war und wütend raus gegangen war, hatte ich einfach nur das Bedürfnis ihn zu trösten. Ich wusste nur nicht, ob ich da gerade die richtige für war. Ich wusste die ganze Zeit, dass das hier alles nicht gut gehen würde, denn die Gefühle für ihn waren noch stärker als zuvor. „Was war das denn?"frage mich mein Freund und guckte verdutzt aus der Wäsche. „Man könnte meinen, der hätte echt eine andere, aber so ist er doch eigentlich überhaupt nicht mehr." Ich zuckte mit mit den Schultern, weil ich weiß Gott keine Ahnung hatte, was ich darauf jetzt sagen sollte. „Willst du nicht mal mit ihm reden? Du bist seine beste Freundin und dir hat er oft mehr anvertraut als mir." Verdammt, ich konnte doch jetzt nicht raus zu ihm gehen. Er würde auch eine Krise bekommen. Aber das konnte ich Riku ja kaum sagen und machte mich also auf den Weg zu ihm. Mein Herz schlug wie verrückt. Da stand er mit seiner Zigarette in der Hand, die andere in der Hosentasche. „Hey..." sagte ich fast so leise, das man es nicht hörte. Doch Samu schaute sofort in meine Richtung und erwiderte das „Hey" genauso leise . Ich ging näher auf ihn zu und stellte mich genau vor ihn. „Riku hat mich rausgeschickt." „Sorry, dass ich so scheiße reagiert habe. Das war viel zu auffällig." sagte er geknickt und schaute mich entschuldigend an. „Riku traut dir nicht zu, dass du eine andere haben könntest." Nochmal zog er an seiner Zigarette und hielt sie mir dann hin, damit ich auch einen Zug nehmen konnte. „Ich fühle mich verdammt schlecht ihm gegenüber. Aber meine Gefühle zu dir sind ehrlich gesagt noch stärker. Die 2 Wochen waren echt der Horror, ich habe dich vermisst." Er schmiss die Zigarette auf den Boden und nahm stattdessen meine Hand um sie auf sein Herz zu legen, dass ordentlich pumpte. „Spürst du das?" fragte er leise. Ich nickte nur und legte ihm seine Hand auf mein Herz, das genauso schnell pochte. „Ich bin so verliebt in dich..." „Ich auch in dich." flüsterte ich und schmiegte mich ganz eng an seinen Körper. Obwohl jeden Moment irgendjemand kommen konnte, hielt es uns nicht davon ab. So viel zu Abstand. „Ich brauche dich Jessy. Ich will nur dich. Alles andere fühlt sich so falsch an." Er machte es mir mit seinen Worten immer schwerer. Mir ging es ja nicht anders als ihm, aber das durfte nicht sein. „Hör auf damit, du machst es gerade nicht leichter. Wir dürfen das hier nicht und das weißt du." Traurig schaute er zu mir runter, nahm meinen Kopf in seine Hände und zwang mit somit ihn anzusehen. „Ich weiß, dass du mich auch willst. Lass es zu. Egal was alles auf uns zukommt, wir schaffen das zusammen." Bei ihm hörte sich plötzlich alles so einfach an, aber das war es nicht. „Denk doch mal realistisch Samu. Wir würden alles kaputt machen." „Aber..." Ich legte ihm meinen Finger vor seine Lippen. „Nichts aber. Wir sind Freunde, nur Freunde." Schweren Herzens begab ich mich zurück in den Bus und schaute nochmal kurz zurück zu Samu, der sich gerade am Bus auf den Boden fallen ließ und sein Gesicht in seinen Händen vergrub.