20.Kapitel

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Samu:
Als Sami mir erzählte, dass Jessy nur weggerannt war, weil sie mich auch liebte, kam wieder ein wenig Hoffnung in mir auf. Aber was brachte mir das, wenn sie sich immer dagegen wehrte? Eigentlich sollte ich mich auf unsere Tour konzentrieren, aber alles an was ich dachte, war diese Frau und dieses komplette Chaos zwischen uns. Es könnte ja auch nicht einmal einfach sein. Das hatte ein Samu Haber anscheinend einfach nicht verdient. Und was sah ich als erstes als ich in den Bus ging? Jessy und Riku eng umschlungen und küssend. Das wollte ich jetzt wirklich nicht sehen. Gerade erzählte mir Sami dass Jessy mich auch liebte und dann küsste sie ihn so. Ich hätte auf der Stelle kotzen können. Aber egal wie lange sie noch brauche, bis sie es endlich einsah, dass wir zusammen gehörten, ich würde warten und um sie kämpfen. Als ich kurz hey sagte, unterbrachen sie das Küssen. Jessy guckte mich schuldbewusst an, doch ich wollte ihr Gesicht jetzt einfach nicht mehr sehen. Für heute war es genug. Sie konnte nicht mit Riku und mir spielen. Ich würde alles dafür tun, dass sie sich endlich für mich entschied. Mir war durchaus auch bewusst, was das für Folgen haben würde, aber sie war die Frau für's Leben, ich sah sie schon als Frau Haber bei mir zuhause, wie wir glücklich und zufrieden mit unseren Kinder im Garten saßen. Und das war mir eindeutig wichtiger als alles andere. Ich wollte Riku nicht als meinem besten Freund verlieren und wer weiß wen ich von den Jungs verlieren würde, aber ich musste Jessy haben. Es ging nicht ohne sie. Es würde doch bestimmt irgendwann Gras über die Sache wachsen. Das musste es einfach. Ich weiß nicht, ob ich Riku so etwas verziehen hätte, wahrscheinlich eher nicht, aber vielleicht würde er anders reagieren. Vielleicht würde er es verstehen, dass man nichts gegen Gefühle machen konnte. Das schlimmste war ja einfach, dass wir ihm die ganze Zeit etwas vorspielten. Ja das war nicht fair, aber anders ging es ja leider nicht. Die Tour müssten wir die 2 Monate auf jeden Fall noch durchziehen. Vollkommen in Gedanken ließ ich mich auf mein Bett fallen und hörte überhaupt nicht, dass mich die anderen begrüßten. „Erde an Samu?" meldete sich Mikko nochmal zu Wort. „Ja, sorry." „Ich mache mir echt Sorgen Samu...Du bist doch sonst nicht so, egal wie heftig eure Streitereien waren." Konnte die mich nicht alle in Ruhe lassen? War das so schwer? „Leute, ich will nicht drüber reden ok? Ich komm schon klar, macht euch keine Sorgen." Zum Glück verstanden das alle und ließen mich in Ruhe. Mal wieder setzte ich meine Kopfhörer auf und fiel sogar in einen kurzen Schlaf, was mir wirklich gut tat.
Später probten wir und lieferten danach eine richtig gute Show ab. Alles lief wie geplant und die Menge war am Brodeln. Ich genoss es und ließ mich vollkommen in den Songs fallen. Auch Jessy mit ihrer Kamera blendete ich fast aus. Sollte sie doch stur bleiben, mal sehen wie lange sie das aushalten würde. Ich würde jedenfalls erstmal abwarten. Vielleicht würde sie ja doch noch einen Schritt auf mich zukommen.
Nach dem Auftritt saßen wir alle noch gemütlich zusammen, aber ganz ohne Alkohol. Keiner hatte Lust nochmal so einen Kater zu haben und ich hatte zusätzlich auch keinen Nerv drauf, wieder irgendwelche Dinge mit Jessy anzustellen, die sie wieder danach bereuen würde. Es würde einfach nur weh tun und dazu hatte ich keine Lust. Erst wenn sie wirklich wusste, dass sie das mit uns wollte, würde ich wieder so weit gehen.
Irgendwann waren wir alle so kaputt, dass wir beschlossen schlafen zu gehen. Da ich aber am Nachmittag schon geschlafen hatte, fiel es mir wirklich schwer einzuschlafen. Außerdem wühlten mich meine Gedanken mal wieder auf. Genau gegenüber von mir lagen Jessy und Riku eng aneinander gekuschelt. Wie gerne ich da jetzt an seiner Stelle gelegen hätte... Ich hätte durchdrehen können. Und dann kam auch noch eine Nachricht von Vivi. Nach 2 Tagen hatte sie es also auch mal geschafft mir zu antworten. Ihre Arbeit war mal wieder wichtiger als ihre Beziehung. Eigentlich war sie selber Schuld, dass ich mir Liebe bei einer anderen Gesucht hatte. Klar, war es nicht alles ihre Schuld und ich wusste was ich tat, aber unschuldig war sie auf alle Fälle nicht.
„Moi Samu, entschuldige, dass ich dir nicht geschrieben habe, ich hatte so viel zutun. Aber ich vermisse dich ganz schrecklich und würde jetzt viel lieber in deinen Armen liegen. Lass uns die nächsten Tage mal telefonieren oder skypen. Ich liebe dich mein Schatz."
Vermisste sie mich wirklich oder sagte sie das nur so? Ich wusste nicht mehr was ich ihr glauben sollte. Sie sagte viel auch einfach nur um mich nicht noch weiter weg von ihr zu treiben. Sie war so ein Mensch, der einfach nicht Single sein konnte und das obwohl ihr ihre Arbeit viel wichtiger war.
„Ist kein Problem, hoffe du hattest Spaß. Ich habe auch eh genauso viel zu tun hier. Mal sehen ob wir Zeit zum Skypen finden.Muss jetzt aufhören, sind am feiern."
Ich konnte ihr nicht „Ich liebe dich." schreiben, da log ich lieber wieder. Deprimiert legte ich mein Handy weg und versuchte zu schlafen, was aber erst ziemlich spät funktionierte.

Wer ist der Richtige?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt