75.Kapitel

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Als ich kurz in die Küche ging, kam mir meine Mutter sofort hinterher und ich fragte mich gleich was sie von mir wollte. „Wie geht es dir?" fragte sie mich ernst und legte ihre Hand an meine Wange. „Jetzt gerade wirklich gut Mama, ich freue mich, dass ihr alle hier seit." antworte ich ehrlich. „Das beruhigt mich ein bisschen. Samu hat mir erzählt wie es dir ergangen ist. Lass dich nicht unterkriegen ja? Ihr habt euch nun mal in einander verliebt und das ist auch in Ordnung so. Er macht dich sehr glücklich, das habe ich sofort gesehen." Es war schön diese Worte von meiner Mutter zu hören, weswegen ich sie gleich in den Arm nahm. „Ja, das macht er wirklich. Er tut alles dafür, dass es mir gut geht und zeigt mir jeden Tag, dass er mich liebt. Währe dieses ganze Umfeld nicht, würde mir diese Beziehung so gut tun. Mit Riku war ich einfach nicht mehr glücklich." Meine Mutter nickte verständnisvoll und drückte mich nochmal fester, bevor wir wieder zurück zu den anderen gingen. Dort sah ich wie Samu mit seiner Gitarre auf den Boden gegenüber von Nick saß und mit ihm Kinderlieder sang. Ich schmolz dahin bei diesem Anblick. Doch bevor ich weiter starren konnte, klingelte es wieder an der Tür. Samu's Familie musste wohl da sein. Er stand auch gleich auf, gab mir einen schnellen Kuss und lief dann zur Tür. Mein Bruder kam auf mich zu und sprach mir gut zu. „Sie nicht aufgeregt, wenn sie so wie dein Samu sind, dann wird das alles ganz locker." Damit hatte er wahrscheinlich sogar Recht. Ich war Samu's Mutter und seiner Schwester zwar schon ein paar kurz begegnet, aber richtig viel hatten wir noch nie miteinander geredet. Und seinen Vater hatte ich noch nie gesehen. Lange konnte ich aber sowieso nicht darüber nachdenken, denn da standen sie alle auch schon im Wohnzimmer. Alle begrüßten mich sehr herzlich, nur seine Mutter erschien mir ein bisschen distanziert und eher weniger begeistert. Nacheinander stellten sich unsere Familien gegenseitig vor und es war gleich klar, dass die Chemie stimmte. Wie schon gesagt, nur mit seiner Mutter würde ich leider nicht warm. Ich versuchte wirklich alles, da mir total wichtig war mich mit der Mutter meines Freundes zu verstehen.
Nachdem wir gegessen hatten und Samu und ich wieder abräumten, merkte er wohl gleich, dass mich die Sache ein bisschen bedrückte. „Meine Mutter muss erstmal auftauen, aber eigentlich ist sie wirklich nett und sehr umgänglich. Gib ihr ein bisschen Zeit." sagte er ruhig zu mir und gab mir einen Kuss. „Sag mal kannst du Gedanken lesen?" fragte ich ihn lachend und verschreckte meine Hände hinter seinem Nacken. „Hab halt ein paar magische Kräfte." „Oh ja das hast du." sagte ich anzüglich und wackelte mit den Augenbrauen. So ein paar Gesten von ihm hatte ich mir schon jetzt angewöhnt. „Ach heute morgen verweigerst du Sex und jetzt sowas hm?" Grinsend schaute er mich an und strich mir dabei über meine Seiten. „Beschwer dich mal nicht, du hast doch noch das bekommen was du wolltest." „Ja,du kannst mir halt nicht wiedersehen." Ja Samu hatte schon immer ein gesundes Selbstbewusstsein. „Wo du Recht hast...aber die Situation war so peinlich...Ich war wahrscheinlich so rot wie eine Tomate.Meine Schwester meinte man hätte uns sogar gehört und dann öffne ich die Tür einfach obwohl du noch nicht mal ganz angezogen bist und wie der Strubbelpeter persönlich aussiehst" Samu konnte sich gar nicht mehr einkriegen vor lachen als ich das sagte. „Ist doch nur ein natürlich Bedürfnis Jessy. Wir könnten nicht wissen, dass deine Familie schon früher kommt. Aber dass du die Tür einfach aufgerissen hast war wirklich nicht nett." Wieder musste er lachen und ich ebenfalls. „Aber hey, wenigstens hatte ich meine Hose schon wieder an." „Ja, der Teil unter deiner Gürtellinie gehört auch nur mir." Seine Augen funkelten mich schon wieder verdächtig an. Seine Lippen landeten liebevoll auf meinen, woraufhin ich mit meiner Zunge gegen seine Unterlippe stupste. Sofort ließ er sich darauf ein und wir vergaßen total, dass unsere Familien ja noch im Wohnzimmer saßen. Erst als wir ein Räuspern hörte lösten wir uns voneinander. Samu's Mutter stand in der Küche und guckte Samu meiner Meinung nach etwas böse an.

Samu:
„Geh ruhig schonmal vor." flüsterte ich Jessy zu, damit ich nochmal mit meiner Mutter reden konnte. Flüchtig gab ihr Jessy noch einen Kuss und wand mich dann meiner Mutter zu. „Was hast du gegen sie?" fragte ich direkt. „Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll Samu. So habe ich dich nicht erzogen. Ich weiß, dass du mit Vivi nicht mehr glücklich warst, aber dann hinter ihrem Rücken einfach mit der Freundin von Riku zu schlafen...Und jetzt ist sie plötzlich deine Freundin." Ich konnte es schon nachvollziehen, aber trotzdem nervten mich diese Aussagen gerade. Ich wollte doch einfach nur ein harmonisches Weihnachten. „Du sagst es doch, ich war nicht mehr glücklich, aber jetzt bin ich sowas von glücklich, das glaubst du gar nicht. Ich weiß, dass es nicht die feine Art war, aber ich bin erwachsen, ich weiß was ich tue. Es war das Richtige, wir lieben uns." Irgendwie war ich total enttäuscht, dass meine Mutter gegen unsere Beziehung war und das sah man mir wohl auch deutlich an. „Ach Samu, jetzt guck mich nicht so an, ich meine das nicht böse, aber du verliebst dich immer so schnell in eine Frau, das war schon immer so. Meinst du das ist wirklich etwas ernstes mit euch beiden?"
Ich konnte es nicht fassen, dass sie mich so etwas fragte. „Glaubst du sonst hätte ich so viel damit aufs Spiel gesetzt wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass es ernst ist?" Langsam wurde ich etwas lauter. „Ich weiß es nicht, manchmal willst du einfach mit dem Kopf durch die Wand, gerade wenn es um Frauen geht. Verstehe mich nicht falsch, ich will nur das beste für dich und ich bin glücklich wenn du es bist, aber ich bin noch nicht so überzeugt von der ganzen Sache mit euch, auch wenn Jessy wirklich sehr sympathisch ist." Ich hatte echt wenig gehört. Ich würde meiner Mutter schon noch beweisen, dass Jessy und ich zusammen gehörten und das nicht nur so eine kurze Verliebtheit war.

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