184.Kapitel

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Weitere Wochen vergingen und so war es wirklich soweit, dass wir heute nach Kanada flogen und dann morgen heiraten würden. Ich war schon total aufgeregt, freute mich aber auch unglaublich doll auf diesen Tag. Ich wusste einfach, dass es das Richtige war. Es war gestern wirklich schwer gewesen den Koffer zu packen. Erstmal musste das Hochzeitskleid gut verstaut werden und dann wollten wir in Kanada ja auch noch nur mit einem alten Van durch's Land fahren. Da brauchte man natürlich einige Sachen. Aber irgendwie hatten wir das geschafft und jetzt wollten wir einfach nur noch los. Es war 5.00 Uhr morgens, aber ich war sowieso schon die ganze Nacht wach gewesen. Auch Samu war schon hellwach und machte mich ganz verrückt mit seiner Hektik. „Können wir?" fragte er mich und guckte mich ungeduldig an. „Ja, bin soweit." antwortete ich ihm und nahm seine Hand. Steffi war so nett und holte uns ab, da sie sowieso Frühschicht hatte. „Dann wünsche ich euch eine wunderschöne Hochzeit und eine tolle Hochzeitsreise ihr beiden. Ganz viel Spaß." sagte sie zur Verabschiedung und umarmte uns. „Danke, den werden wir haben." Um halb Acht ging dann unser Flug endlich los. Jetzt stand uns ein knapp 13 ständiger Flug bevor, aber das würden wir wohl locker verkraften nach dem nochmal fast doppelt so langen Flug nach Sidney. Wir saßen in der mittleren Reihe, was ich eigentlich nicht so sehr mochte, aber das konnte man jetzt auch nicht ändern. Neben mir saß ein junges Pärchen mit einem Baby. Also das würde ich mir ja wirklich nicht antun mit so einem kleinen Kind. Hoffentlich war es nicht so ein Schreihals, das könnte dann echt anstrengend werden. „Morgen heiraten wir endlich." sagte Samu in mein Ohr und schmiegte seinen Kopf an meine Halsbeuge. „Ich freue mich so...Das wird unser Tag." antwortete ich ihm und suchte seine Lippen. „Ich liebe dich Baby." „Ich liebe dich auch." Doch die gute Stimmung hielt leider nicht lange an. Ich bildete mir ein, dass Samu die ganze Zeit die Stewardess anguckte, sagte aber erstmal nichts. Kurz schlief ich dann erstmal ein ein, wurde aber wach, als es dann Frühstück gab. Samu merkte das jedoch nicht und bestellte uns was zu Essen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass die Stewardess total mit Samu flirtete und er noch nicht mal abgeneigt war. Da passte man einmal nicht auf und der Kerl vergnügte sich mit einer anderen. „Kannst du mal aufhören mit dieser billigen Stewardess zu flirten?" schoss es aus mir heraus als sie endlich wieder weg war. Er drehte sie sofort mit großen Augen zu mir. „Ich hab nicht mit ihr geflirtet." „Ne natürlich nicht. Schien dich auch nicht zu stören, dass ihre Brüste gleich die Bluse gesprengt haben." Samu seufzte, blieb aber ruhig. „Baby, ich habe uns einfach was zu Essen bestellt und ein bisschen Smalltalk geführt. Wäre ziemlich unfreundlich, wenn ich ihr nicht antworten würde oder? Für ihren Ausschnitt kann ich nichts." antwortete er mir und streichelte mir über den Oberschenkel. „Musst sie ja nicht so anstarren." sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Im Nachhinein war mein Verhalten total kindisch und unnötig, aber ich konnte da auch nichts für. Ich hatte einfach extreme Angst seit dem Fehltritt. „Hab ich nicht, das habe ich doch gar nicht nötig Jessy. Wir heiraten morgen, lass uns bitte heute nicht noch streiten." „Hast ja Recht...
Entschuldigung." „Alles gut Süße." Er lächelte mich erleichtert an und küsste mich liebevoll. „Man Samu...Ich will wirklich nicht die nervige, viel zu eifersüchtige Freundin sein, aber es fällt mir so schwer...Ich bilde mir schon Sachen ein, die gar nicht so sind..." „Kein Grund zum Entschuldigen, das ist doch alles meine Schuld. Aber wir bekommen das hin oder? Alles wird wieder so wie es war." sagte Samu und machte die Abtrennung zwischen uns hoch um mich näher zu sich ran zu ziehen. „Ja, wir bekommen das hin." flüsterte ich fast und zog ihn an seinem Nacken zu mir runter um ihn zu küssen. „Ich bin schon ganz gespannt wie du morgen aussiehst." sagte er dann und küsste mich kurz am Hals. „Ich hoffe mein Kleid gefällt dir." „Das wird es, das weiß ich jetzt schon." Ich musste lächeln und schmiegte meinen Kopf an seine Brust. „Du wirst auch wunderschön aussehen Liebling." „Naja wenigstens muss ich keinen Verband mehr um die Nase tragen. Stell dir mal vor was das für Bilder geworden wären." sagte er und musste lachen. Auch ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Es hätte schon ganz schön lustig ausgesehen. „Du wärst trotzdem noch nein wunderschöner Ehemann gewesen. Dich entstellt nichts." sagte ich trotzdem schmunzelnd. Auch er grinste und küsste mich.
Unser Moment wurde unterbrochen, als das Baby neben uns laut anfing zu schreien und sich auch kaum wieder beruhigen wollte. Ich beobachtete Samu in der Situation ganz genau. Erst schien er echt genervt zu sein und dann sehr nachdenklich. Ich wusste ganz genau, dass sich gerade die Zweifel in seinen Kopf wieder breit machten. „Bald sind wir auch zu dritt." sagte er dann und legte seine Hand auf meinen Bauch. Das beruhigte mich dann auch schon ganz schön. „Meinst du unsers wird auch so ein Schreihals?" fragte ich ihn schmunzelnd. „Ich habe da so ein böses Gefühl, ja." antwortete er lachend und küsste mich. Der weitere Flug verlief dann aber zum Glück relativ ruhig. Wir konnten auch noch eine Weile schlafen, was ganz gut war, da wir ja in der Nacht kaum geschlafen hatten. Erst gegen 21 Uhr nach deutscher Zeit waren wir dann endlich in Vancouver angekommen. Wir hatten auch noch einen Zwischenstopp in New York gehabt und dort entschlossen, dass wir unbedingt als nächstes dort Urlaub machen mussten. Nur vom Flughafen aus hatte uns diese Stadt schon total fasziniert. Aber jetzt wollten wir einfach nur noch in unser Hotel. Aber irgendwie zog sich alles nur noch in die Länge, sodass wir dann eine Stunde später die Tür unserer Suite betraten. In unseren Van würden wir erst morgen nach der Hochzeit gehen und dann von dort aus losfahren. Hier in Amerika war es erst 13.00 Uhr, aber wir waren einfach nur noch platt. „Lass uns schlafen..." sagte Samu und schmiss sich auf's Bett. „Oh mein Gott, das ist das beste Bett in dem ich je gelegen hab." kam kurz darauf. „Wir können doch jetzt nicht schlafen Schatz. Dann sind wir erst am Abend wieder wach und machen die Nacht hier durch. Wir wollen doch morgen fit sein." „Dann schlafen wir einfach durch, komm her Baby." grummelte er und streckte seine Arme nach mir aus. „Samuu...Steh auf, wir unternehmen irgendwas und dann werden wir wieder wacher." „Mhm..." Ich griff nach seinen Händen und versuchte ihn hochzuziehen, scheiterte aber. „Bitte Samu. Morgen soll doch unser Tag werden." Das und dazu mein flehender Blick überzeugten ihn dann wohl doch und er stand auf.

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