Wer ist der Richtige?

160.Kapitel

Ich guckte mich im Spiegel an und schob mein Shirt ein Stück hoch. Ich streichelte über meinen Bauch und dachte nach. Da wuchs wirklich ein Baby in meinem Bauch... Das konnte man sich gar nicht vorstellen. Ich musste mir wirklich klar werden was ich wollte. In 2 Monaten würde ich heiraten, ich musste es Samu auf jeden Fall davor sagen.
Als ich auf einmal Schritte hörte, zog ich mein Shirt sofort wieder runter. Kurz darauf kam Samu auch schon rein und grinste mich müde an. „Guten Morgen." „Morgen." Er kam gleich auf mich zu und zog mich in seine Arme. „Du hast mich ja ganz alleine im Bett liegen lassen. Ich wollte noch kuscheln." sagte er und verteilte ein paar Küsse auf meinem Hals. „Ich wollte gleich schon mit dem Bearbeiten derFotos von gestern anfangen. Dann haben wir mehr vom Tag." „Das hört sich gut an. Aber für eine Dusche hast du doch bestimmt noch Zeit oder?" „Ich wollte jetzt wirklich anfangen Samu." sagte ich und huschte aus dem Badezimmer. Ich konnte jetzt nicht mit ihm schlafen und darauf würde es hinauslaufen, wenn wir zusammen duschen würden. Ich setzte mich an meinen Laptop und schnappte mir meine Kamera und begann mit meiner Arbeit. Damit konnte ich mich dann auch gut ablenken. Als Samu dann jedoch wiederkam, ließ es mir wieder nicht in Ruhe. Er kam auf mich zu und guckte mir über die Schulter während seine Hände sich unter meinen Pulli schoben. „Man Samu, lass mich doch jetzt mal." sagte ich genervt und schnaubte. „Alles okay bei dir Baby?" „Ja, nur weil ich keine Lust auf Sex habe, heißt es nicht, dass etwas los ist." keifte ich ihn an, woraufhin er auch gleich Abstand nahm. „Ist ja gut. Musst mich ja nicht gleich so angehen." antwortete er mir und ging zum Kleiderschrank um sich etwas anzuziehen. Ich guckte aus dem Augenwinkel und bewunderte ihn. Er sah so sexy aus...und ich wollte doch auch gar nicht so blöd zu ihm sein, aber ich wusste einfach nicht wie ich mich verhalten sollte. Wenn er nur wüsste, dass ich schwanger war... „Wenn du eh so'ne Laune hast, dann gehe ich jetzt erstmal." sagte Samu pissig nachdem er sich angezogen hatte und schloss die Tür vom Schlafzimmer hinter sich. Na super, jetzt hatte ich es geschafft, dass er sauer auf mich war.
Samu kam erst am Nachmittag wieder und entschloss mich dazu mich erstmal bei ihm zu entschuldigen. Er zog sich gerade die Schuhe im Flur aus und sah nicht gerade begeistert aus als er mich sah. Ich ging auf ihn zu und griff nach seine Händen. „Schatz...Es tut mir leid wegen vorhin. Ich hatte einfach schlechte Laune. Ich wollte dich nicht so angehen."  Er seufzte, ließ meine Hände aber nicht los und küsste mich dann. „Schon okay. Ist deine Laune denn jetzt besser oder muss ich Angst haben?" „Musst du nicht." sagte ich schmunzelnd und küsste ihn nochmal.
Wir beide machten es uns dann auf der Couch gemütlich. Ich lag halb auf Samu's Brust und hatte meinen Arm um ihn gelegt und versuchte mich auf den Film zu konzentrieren, aber das funktionierte nicht. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Ich hatte nicht mehr ewig Zeit, wenn ich es wirklich abtreiben lassen wollte... Und stand die Hochzeit auch schon kurz bevor, 8 Wochen noch... Ich wusste wirklich nicht mehr wo mir der Kopf stand. Ich musste es Samu sagen, das wusste ich, aber diese Angst war so schrecklich, aber ich musste es ja irgendwann tun. Ganz verschweigen konnte ich es ihm ja wirklich nicht. Außerdem hatte mir meine Schwester gedroht es ihm zu sagen, wenn ich es nicht mal so langsam tun würde und das würde definitiv noch schrecklicher sein. Ich musste es ihm jetzt sagen. Jetzt oder nie. „Samu?" „Hm?" fragte er etwas abwesend, da er anscheinend so in den Film vertieft war. „Ich muss dir was sagen." Fragend guckte er mich an und stoppte den Film. Er richtete sich ein Stück auf und somit auch ich. „Was musst du mir sagen Schatz?" fragte er mich, lächelte dabei aber leicht. Plötzlich wurde mein Hals ganz trocken und ich bekam einen fetten Klos im Hals. Scheiße, ich konnte es ihm nicht sagen oder doch? Ich hatte Richtige Panik, sodass mir heiß und kalt zugleich war. „Jessy?" „Ja, äh...also...Scheiße ich kann das nicht..." kam es aus mir heraus, woraufhin ich aufstand und ins Schlafzimmer rannte. Samu kam natürlich sofort hinterher und sah mehr als besorgt aus. „Was ist los? Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du oder?" „Aber das ist schrecklich Samu. Wenn ich dir das erzähle, dann machst du sofort Schluss mit mir." „Was? Nein!"sagte er sofort und nahm mich in den Arm, während ich anfing zu weinen. „Erzähl's mir Baby." Ich guckte ihm in die Augen und schluckte. Was, wenn das das letzte Mal war, dass er mich mit so einem liebevollen Blick anschaute und mich in seinen Armen hielt. Das würde ich nicht verkraften. „Ich...bin..." „Was bist du?" Er legte seine große, raue Hand an meine Wange und guckte mich noch immer voller Liebe an. „Ich bin schwanger Samu." Sofort ließ er von mir ab und sofort war die Liebe in seinen Augen verschwunden. „Wie bitte?! Du verarscht mich oder?!" „Ich wünschte dass ich das tun würde, aber ich bin wirklich schwanger..." Ich zog das Ultraschallbild aus meiner Hosentasche und zeigte es ihm. „5. Woche..." „What the hell Jessy?! Das...das geht nicht. Du willst es doch nicht behalten oder? Wir behalten das Kind ganz sicher nicht. Das kannst du vergessen. Wie konnte das überhaupt passieren? Hast du die Pille vergessen? Oder hast du das extra gemacht und ein Kondom kaputt gemacht?!" Ich konnte es nicht fassen Samu mir da an den Kopf warf. Als würde ich sowas machen. „Sag mal spinnst du mir sowas zu unterstellen?!"
„Wer weiß. Du wolltest doch unbedingt so'n kleines Schreimonster! Nicht mit mir verdammt!" Wütend knallte er die Tür hinter sich zu und verließ fluchtartig die Wohnung. Ich hörte nur noch wie er mit dem Auto davonfuhr und vergrub mein Gesicht schluchzend im Kissen. Ich hatte es gewusst. Wenn er zurückkommen würde, würde er Schluss machen, das war ganz klar.