55.Kapitel

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Am nächsten Tag wachten wir erst ziemlich spät auf, kein Wunder wenn man die halbe Nacht wach war. Als ich meine Augen öffnete, grinste mich Jessy schon verliebt an und in mir löste das sofort wieder tausende Schmetterlinge aus. Als Begrüßung küsste ich sie ein paar Mal zärtlich, was sie nur zu gerne erwiderte. „Weißt du eigentlich wie glücklich du mich machst?" fragte ich verträumt und streichelte ihr über ihre Wange. „Ich mache dich wahrscheinlich nicht mal ansatzweise so glücklich wie du mich..." antworte sie mir und verwickelte mich wieder in einen Kuss. Nur widerwillig löste ich mich von ihr, da ich unbedingt duschen musste und mein Magen langsam auch schon ordentlich knurrte. Ich wollte gerade aufstehen, aber Jessy klammerte sich an mich und ließ mich einfach nicht hoch. „Mein kleines Klammeräffchen...ich muss duschen und sterbe gleich vor Hunger." „Du kannst auch später duschen baby...und Hunger hast du auch immer." sagte sie kichernd, aber darauf bedacht mich nicht loszulassen. „Doch jetzt beschwer dich nicht, du bist der Grund dafür,dass ich duschen muss. Und dafür ,dass ich Hunger habe kann ich auch nichts, wir haben einfach zu viele Kalorien abgebaut heute Nacht." sagte ich lachend und versuchte mich weiterhin von ihr zu lösen. Schmunzelnd guckte sie mich an und lockerte langsam ihren Griff. „Okay, hört sich überzeugend an...aber dann duschen wir zusammen, ich hätte das nämlich auch nötig." Sofort hüpfte ich aus dem Bett und nahm sie gleich kopfüber über meine Schulter. „Wenn du mich nicht schon gestern überzeugt hättest, dann spätestens jetzt." sagte sie und erst dann wurde mir klar, dass wir ja noch nackt waren und ihr Kopf fast direkt an meinem Schritt war. Daraufhin fingen wir beiden wieder an zu lachen. „Na dann bin ich ja beruhigt."
In der Dusche ließen wir uns eine Menge Zeit und schäumten uns gegenseitig an. Ein Wunder, dass es nur dabei blieb.
Danach musste ich aber wirklich etwas zu essen haben. Wenn ich Hunger hatte und nichts Essbares bekam, konnte ich schonmal ziemlich ungemütlich werden.
Wir liefen gerade Hand in Hand runter,da bekam ich eine Nachricht von Sami.
Hey, ich wollte dir nur mal kurz Bescheid sagen, dass wir alle schon in der Stadt sind, weil ihr ja einfach nicht wach geworden seit. Ich habe gefühlte 100x geklopft aber ihr habt es nicht gehört,verständlich wenn man so nachtaktiv ist.... Raul weiß wovon ich spreche.. Ein Wunder, dass ich schon rechtzeitig wach war. Naja wir gehen jetzt auf jeden Fall gleich Mittag essen. Vielleicht sieht man sich ja, wenn ihr nachkommen wollt, kannst du dich ja gerne melden."
Ich zeigte Jessy amüsiert seine Nachricht und sah sofort wie peinlich ihr das war. „Oh Gott...ich kann den beiden nie wieder in die Augen gucken." Im Gegensatz zu ihr hatte ich nicht wirklich ein Problem damit. „Ach was, das haben die morgen eh wieder vergessen. Wollen wir alleine was essen gehen oder zu den Jungs?" Kurz schien sie zu überlegen. „Ich würde gerne mal Zeit mit dir alleine verbringen, wenn das für dich auch ok ist?" Bei diesem süßen Blick, mit dem sie mich anguckte, hätte ich wahrscheinlich bei allem zugestimmt. Aber gegen Zeit mit ihr alleine hatte ich sowieso nichts einzuwenden. „Nichts lieber als das honey." antwortete ich ihr also sofort und zog sie in eine Umarmung um ihren schönen Duft einzuatmen.
„Na dann los." Strahlend schnappte sie sich wieder meine Hand und lief höchstmotiviert los.
Wir fanden relativ schnell eine kleine schöne Pizzaria. Klischeehaft musste in Italien natürlich auch Pizza gegessen werden, außerdem war das eh unser Lieblingsessen.

Jessy:
Ich freute mich richtig den Tag nur mit Samu zu verbringen, ganz ohne sich irgendwie zurückzuhalten und seinen Gefühlen einfach mal freien Lauf zu lassen. Dafür hatten wir ja noch nicht gerade viel Zeit. Und auch Samu strahlte wie ein kleines Kind, das gerade seine Geschenke bekam. Es war einfach toll, ich meine ich hatte gerade eine große Pizza und Samu vor mir, was wollte man mehr? Das war für mich absolut genug zum Leben. Über meine Gedanken musste ich selber innerlich lachen, aber grinste Samu einfach nur an. „Was grinst du so?" fragte er mich liebevoll und legte seine linke Hand auf meine. „Ich liebe dich einfach so." „Ich dich auch, warum ist uns das erst so spät aufgefallen, dass wir zusammen gehören?" Das war eine gute Frage. Samu war damals vergeben und selbst wenn er Single gewesen wäre, hätte er mich nicht wirklich interessiert, denke ich. Es war nämlich nicht so, dass Riku meine zweite Wahl war, ich fand ihn von Anfang an total toll. Samu war für mich halt einfach nur gut aussehend und eben ein verdammt guter Freund mit der Zeit. In Riku hingegen war ich sofort verliebt. Ich weiß nicht, warum sich das jetzt nach 2 Jahren so plötzlich geändert hatte. Aber es war eindeutig gut so. „Ich weiß es nicht Samu, Gefühle kann man nicht steuern, vielleicht hatte das alles einen Grund, dass wir uns erst jetzt so richtig gefunden haben." „Hm,wir hätten uns aber viel Ärger ersparen können." Worauf wollte er denn jetzt hinaus? Ich bereute nicht was passiert war, die Beziehung mit Riku würde ich nie ungeschehen machen wollen. Es war ein wunderschöne Zeit. Doch jetzt freute ich mich einfach nur auf die Zukunft mit Samu. Was spielte das jetzt für eine Rolle, ob wir uns jetzt erst verliebt hatten oder schon früher? Warum in der Vergangenheit wühlen, wenn man auch im Hier und Jetzt leben konnte. Genau das erzählte ich ihm auch, er konnte es ruhig wissen. „Naja für mich spielt das schon eine Rolle, ob mein bester Freund oder mein ehemaliger bester Freund schonmal an meiner Freundin dran war oder nicht.Das ist doch kacke.." Warum war er plötzlich so auf Krawall gebürstet?

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