45.Kapitel

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Samu:
Es war wirklich die beste Idee uns heute doch noch ein Hotelzimmer zu organisieren. Ich konnte meine Gefühle im Moment überhaupt nicht beschreiben. Ich wusste nicht, ob ich jemals so starke Gefühle für eine Frau empfunden hatte. Und es wurde von Tag zu Tag mehr. Wir hatten heute einfach alles ausgeblendet, es gab nur noch uns. Es war viel zu schön um wahr zu sein und in mir breitete sich eine unfassbare Freude auf die Zeit nach der Tour aus. Wir würden so viel Zeit einfach nur für uns zwei haben. Ich wusste nicht, wie es mit der Band und mit Riku weiterging, aber ich wusste, dass ich Jessy an meiner Seite haben würde und das war die Hauptsache. Nie wieder würde ich sie wieder loslassen.

Ich schlief auch diese Nacht nicht sehr viel, aber dieses Mal nicht wegen meinen negativen Gedanken, sondern weil mir diese schönen Momente vom heutigen Tag nicht mehr aus dem Kopf gingen. Immer wieder musste ich auch zu Jessy rübergucken, wie friedlich sie da im Bett lag und ganz ohne Riku. Der hatte sich nämlich auf das Sofa gelegt. Ich hätte sie selbstverständlich auch mit in mein Bett genommen, dann hätte Riku auch in seinem Bett bleiben können. Aber das hätte dann wahrscheinlich auch Stress gegeben.

Am nächsten Morgen wachte ich als erstes auf und machte mich gleich auf den Weg in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Den brauchte ich auch unbedingt, denn ich war totmüde. Trotzdem war ich immer noch überglücklich. Sami kam als nächster herein und merkte mir meine gute Laune sofort an. „Anscheinend läuft es ja richtig gut bei euch." sagte er lächelnd und klopfte mir auf die Schulter. „Könnte nicht besser laufen. Ich bin so verliebt Sami, das glaubst du gar nicht."Ich strahlte total und kippte mir fast meinen Kaffee über das Shirt. „Doch, das glaube ich dir sofort, so wie du aussiehst. Den Knutschfleck würde ich trotzdem irgendwie verdecken, bevor die anderen kommen. Die sind nämlich nicht so begeistert." Stimmt, den hatte ich ja ganz vergessen. Mal sehen, ob Jesyy noch irgendwo Schminke rumliegen hatte. Als Sami mich damit aber auch wieder an die anderen erinnerte, machte sich ein flaues Gefühl in meinem Bauch breit. Es war ja schon ein wenig unfair, wie glücklich ich gerade war und wie sehr Riku deswegen leidete. Aber anderseits durfte man auch nicht immer nur an die anderen denken, man musste sich auch auf sein eigenes Glück konzentrieren. Viel zu lange hatte ich mich selbst vernachlässigt, jetzt musste ich auch mal an mich selbst denken. Riku würde schon noch die Richtige finden, da war ich mir ganz sicher. Er war ein toller Typ und da draußen gab es noch so viele andere Frauen, die in gut finden würden. Aber Jessy war eben nicht für ihn bestimmt, sondern für mich, auch wenn das etwas länger gedauert hatte herauszufinden.
Ich erzählte Sami dann noch ein bisschen von gestern, weil ich einfach immer jemanden brauchte, mit dem ich über all sowas reden konnte.Und mit Riku konnte ich das jetzt ja eher nicht mehr.

Fast eine halbe Stunde später kam auch Jessy herein und grinste mich direkt breit an. Wir wussten beide nicht so recht, wie wir uns jetzt verhalten sollten. Sami störte das mit uns ja sowieso nicht mehr so wie am Anfang, aber trotzdem war es komisch. "Hey..." sagte Jessy nur verlegen und wechselte ihre Blicke von mir zu Sami hin und her. "Na kommt, macht schon." sagte er lachend. Ich stand sofort auf und umarmte sie ganz fest. Als wir voneinader abließen, streckte sie mir gleich den Kopf entgegen und formte einen Kussmund mit ihren Lippen. Natürlich konnte ich da nicht nein sagen und küsste sie zärtlich. Immer und immer wieder. Ich war einfach süchtig nach ihren Lippen. „Hast du gut geschlafen?" fragte sie mich liebevoll und streichelte mir über meine stoppelige Wange. „Wenig, aber sehr gut." „Wenig?" „Du raubst mir enfach den Schlaf Süße." Dafür bekam ich gleich noch einen Kuss. „Du? Ich bräuchte da mal deine Schminke." sagte ich während ich auf meinen Hals zeigte. „Sorry..."sagte sie grinsend und zog mich an meiner Hand hinter sich her ins Badezimmer. Leicht tupfe sie mir das Make-Up auf die Haut, bis fast nichts mehr zu sehen war. „Zufrieden?" Ich nickte und zog sie wieder zu mir. „Den Tag gestern müssen wir unbedingt wiederholen." „Nichts lieber als das."

Als wir uns wieder zu Sami gesetzt hatten, redeten wir ausgelassen miteinander, bis jetzt war es einfach eine sehr entspannte Stimmung. Kurz darauf ging er kurz ins Bad und wir widmeten uns wieder uns. Wir scherzten herum und küssten uns immer wieder, bis dann plötzlich die anderen reinkamen und alles andere als gut gelaunt aussahen. „Schön, dass wenigstens 2 Leuten hier zum Lachen zu Mute ist." sagte Mikko ernst und auch die anderen grummelten irgendetwas. Riku hingegen ignoriertere uns komplett. Es war wirklich eine mehr als unangenehme Stimmung, doch ich versuchte mich so normal wie möglich zu verhalten. Irgendwie schaffte wir es dann aber doch noch zusammen zu frühstücken und uns relativ normal zu unterhalten. Jessy und ich klinkten uns immer mal wieder im Gespräch ein. Ich war guter Dinge, dass das mit den Jungs in ein paar Wochen wieder normal sein würde, nur mit Riku würde es eben nie wieder werden. Aber daran war ich ja auch selber Schuld. Ich musste mich eben zwischen ihm und Jessy entscheiden und meine Entscheidung hatte eindeutig mein Herz getroffen. Jessy war einfach wichtiger als alles andere.

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