41.Kapitel

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Jessy:
Ich wusste doch selbst nicht was mit mir los war. Aber ich konnte die Nähe zu Samu jetzt gerade nicht ertragen. Klar liebte ich ihn, das war gar keine Frage, aber es fühlte sich so falsch an jetzt seine Nähe zu zulassen, während Riku irgendwo total fertig mit einem gebrochen Herzen herumsaß. Vielleicht würde das morgen schon alles anders aussehen, ich wusste es nicht. Die nächsten 2 Wochen würden auf jeden Fall die schwersten überhaupt werden. Wie sollten wir uns denn jetzt Riku gegenüber verhalten? Und mit dem anderen würde ich morgen auch noch Stress bekommen. Gerade eben war ich da nur so schnell dank Samu weggekommen. Auch ihm gegenüber fühlte ich mich schlecht, er wollte doch nur für mich da sein. Wir hatten uns versprochen füreinander da zu sein, wenn das hier alles rauskam und jetzt verhielt ich mich so scheiße ihm gegenüber und ließ ihn im Stich. Ich musste morgen nochmal mit ihm reden und ihm erklären, dass mein Verhalten nichts an meinen Gefühlen zu ihm änderte. Doch jetzt brauchte ich erstmal Schlaf. Auch Samu hatte sich hingelegt, doch mir war klar, dass wir beide mal wieder erst sehr spät zur Ruhe kommen würden. Als ich die anderen kommen hörte, tat ich so, als würde ich schlafen. Riku kam diese Nacht nicht mehr zurück.
Als ich morgens aufwachte und sah, dass jeder außer Samu und mir schon aufgestanden war, bekam ich gleich wieder ein wenig Panik, was gleich passieren würde. Heute konnten wir einem Gespräch nicht mehr aus dem Weg gehen. Wir mussten klären, wie es jetzt weitergehen würde. Ich traute mich nicht wirklich alleine zu ihnen zu gehen, aber auf Samu konnte ich doch auch nicht warten, nachdem ich ihn gestern so abgewiesen hatte. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hörte ich einen betrunkenen Riku. Er war ziemlich laut und haute irgendwelche Dinge um, während die anderen versuchten ihn zu beruhigen. Da ich nicht feige sein wollte und mich der Situation so oder so stellen musste, stand ich auf und ging langsam und bedacht in den Wohnbereich, wo sich alle versammelt hatten und auch Riku nun etwas beruhigter saß. Ich fühlte mich so elendig und schlecht. Ich wusste nicht einmal, was ich noch sagen sollte. Zu Riku hatte ich eigentlich alles gesagt, was nötig war, oder etwa nicht? Alle guckten mich an, besonders Riku's Blick durchbohrte mich förmlich. Richtig abwertend schaute er zu mir und fing gleich wieder an lauter zu werden, was eindeutig an dem Alkohol lag. Er war komplett dicht und lallte nur noch vor sich hin. „Da bist du ja, du Betrügerin! Na hast du die Chance gestern noch genutzt als ich weg war und mit Samu gevögelt?" schrie er wieder und kam immer mehr auf mich zu, sodass ich sogar ein wenig Angst bekam. Immer noch unfähig etwas zu sagen, stand ich ihm gegenüber und war froh, als Sami dazwischen ging. „Geh schlafen Riku, das bringt jetzt alles nichts in deinem Zustand." Ich wusste, dass Sami unsere Aktion zwar nicht gut fand, aber wenigstens ein wenig Verständnis aufgebracht hatte. „Misch dich da nicht ein! Weißt du was Jessy? Ich hasse dich für das was du mir angetan hast. Schäm dich. Werd doch glücklich mit deinem ach so tollen Samu, der es anscheinend ja noch schafft es dir zu besorgen!" Langsam wurde auch ich wütend. Zwar wusste ich, dass Riku betrunken war, aber trotzdem nervte es mich, dass er immer wieder darauf rumhacken musste. Es ging doch um so viel mehr als nur Sex bei uns, doch das konnte und wollte er einfach nicht verstehen. „Jetzt sei doch einfach mal ruhig Riku! Ich liebe Samu und auch wenn das jetzt hart für dich ist, aber du kapierst es ja anders nicht! Und wenn du mich dafür hasst ok. Das verstehe ich, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen zu Samu und das ändert nichts daran,dass es mit unsere Beziehung vorbei ist." Das musste einfach gesagt werden, ich konnte es nicht mehr zurückhalten. „Ach komm, wahrscheinlich hast du mich die ganze Zeit über verarscht, standest eigentlich auf Samu und hast mich nie geliebt. Wie konnte ich das auch denken?Verpiss dich einfach." Also so kannte ich ihn wirklich nicht. Ich wusste nicht ob das der Alkohol mit ihm machte oder sein gebrochenes Herz, wahrscheinlich beides zusammen. Und ich hatte diese Worte ja auch mehr als verdient. Aber das er mir so etwas vorwarf, dass ich ihn nie geliebt hatte, das traf mich total. Es stimmt einfach nicht, natürlich hatte ich ihn geliebt, über alles. Als ich dann merkte, dass Samu hinter mir hereinkam und Riku hörte, wurde sofort klar, dass er das nicht so locker sah. „Wie redest du eigentlich mit ihr?" rief er und kam Riku gefährlich nahe. „Das geht dich einen Scheiß an!" Jetzt versuchten die anderen sofort die beiden zu beruhigen, damit nichts schlimmeres zwischen ihnen passierte. Es bewirkte nur überhaupt nichts. „Das geht mich sehr wohl etwas an!" „Ach stimmt, das hatte ich ja glatt vergessen, dass du ihr neuer Macker bist! Mal sehen wie lange es dauert, bis sie dich auch betrügt!" Und das war zu viel für Samu. Er holte weit aus und schlug Riku direkt ins Gesicht. „Hör auf Samu!" rief ich und hielt ihn an seinem Arm zurück, aber er war nicht mehr zu beruhigen. Riku versuchte zurückzuschlagen, doch Raul konnte seine Hand gerade noch zurückhalten. Samu jedoch war nicht zu bändigen und schlug nochmal zu, sodass Riku auf den Boden fiel. Osmo, Raul und Mikko kümmerten sich sofort um ihn, während Sami mir half Samu wieder zu beruhigen aus dem Raum zu ziehen.
„Man was sollte das denn Samu!?" rief Sami böse. „Er hat's nicht anders verdient!" „Er hat's nicht anders verdient? Reicht es nicht schon, dass er erfahren hat, dass ihr eine Affäre hattet oder zusammen seit, wie auch immer? Nein, da musst du auch noch auf ihn einprügeln! Er meinte das ganz sicher nicht so, er ist stockbesoffen und verletzt." Langsam schien es bei ihm Klick zu machen. „Ach scheiße...ich weiß doch auch nicht was mit mir los ist..." „Denk mal drüber nach, mich würde eh mal interessieren, wie das jetzt weitergehen soll. Euer Plan hat ja super funktioniert, dass ihr es ihm erst nach der Tour sagt. Ihr hättet euch doch auch mal beherrschen können, ihr seit beide nicht mehr 16." Er hatte vollkommen Recht, aber das ganze Reden brachte uns jetzt auch nicht mehr viel. Es war jetzt eben so passiert.

Wer ist der Richtige?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt