164.Kapitel

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Gerade als Vivi mich küssen wollte, leuchtete meine Handy auf. Ich wurde von Jessy angerufen. Shit... Was sollte ich denn jetzt machen? „Ich geh nicht ran." sagte ich zu Vivi, die nur nickte und ihre Lippen dann lächelnd auf meine legte. „Der Sex war unglaublich Babe." raunte sie mir zu und küsste dann meinen Hals. Ich fühlte mich schlecht, verdammt schlecht. Es fühlte sich um ehrlich zu sein schlimmer an als zu dem Zeitpunkt als ich Vivi mit Jessy betrogen hatte. Das zwischen mir und Jessy ist...war so intensiv...so perfekt. Ja, sie ist die Liebe meines Lebens, aber wahrscheinlich hatte ich das jetzt eh schon kaputt gemacht. Unserer Vertrauen zueinander hatten wir erst seit kurzem aufgebaut, das hatte ich jetzt komplett zerstört. Es war aus und vorbei. Vielleicht sollte es so passieren, vielleicht war ich aber auch einfach nur das größte Arschloch auf dieser Welt. „Samu?" Vivi wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht, weshalb ich wieder aus meinen Gedanken rauskam. „Äh ja sorry..." „Wo bist du mit deinen Gedanken?" „Na wo wohl? Ich bin ein richtiges Arschloch. Ich kann einfach nicht treu sein." „Hey...das mit Jessy war ein Ausrutscher ok? Ich habe dich ja quasi in ihre Arme getrieben. Ich war schuld daran. Aber jetzt hast du wieder zu mir zurückgefunden und jetzt wird alles gut Samu. Mit mir musst du auch keine Kinder bekommen." „Aber..." „Nichts aber. Das war Schicksal, dass wir uns hier getroffen haben." War es das? Oder hatte sie mich wieder verfolgt? Nein, was spinnte ich mir hier schon wieder zusammen. Sowas würde sie doch nicht tun...

Vivi:
Hatte ich jetzt wirklich geschafft Samu rumzukriegen? Das hatte diese blöde Kuh Jessy jetzt davon. Samu war meiner! Konnte sie sehen wo sie jetzt mit dem Kind blieb. Natürlich merkte ich, dass Samu an sie dachte und ein mehr als schlechtes Gewissen hatte, aber er würde schon noch merken, was er an mir hatte. Er wollte doch gar keine Kinder, also würde er sich auch für mich entscheiden. „Samu...hey, denk nicht so viel nach und genieße es lieber." Ich liebte diesen Mann einfach, außerdem hatte ich alles mit ihm machen können als wir zusammen waren. Er hatte alles gemacht was ich wollte und lag mir quasi zu Füßen. Genauso würde es wieder sein. Ich wusste doch genau wie ich ihn um den Finger wickeln musste. „Wie soll ich es genießen wenn ich zuhause meine Verlobte mit unserem Kind im Bauch hab?" „Vergiss sie Samu. Guck mal, sie wollte doch so unbedingt Kinder haben, meinst du nicht sie hat da vielleicht extra ein bisschen nachgeholfen? Pille nicht genommen, Loch ins Kondom oder so?" Ich war mir zwar sehr sicher, dass sie so nicht drauf war, aber ich konnte ihm diesen Floh doch ruhig ins Ohr setzten. „Ich weiß nicht Vivi...So ist sie eigentlich nicht." „Das denkst du." Er wirkte sofort nachdenklich. Ich hatte ihn genau da wo ich es wollte. Jaja Samu...Schieß Jessy endlich in den Wind. Keiner brauchte diese Schlampe. Samu und ich waren schon immer füreinander bestimmt gewesen. „Vivi?" „Ja?" „Das hier ist falsch oder? Ich sollte nicht hier sein, nicht hier nackt mit dir in einem Bett liegen. Ich sollte nicht dich küssen sondern Jessy. Ich müsste für sie da sein, aber ich bin es nicht. Gestern sage ich ihr noch ich bleibe bei ihr und wir schaffen das irgendwie und heute fliehe ich und vögel dich. Aber ich kann nicht anders, ich...ach keine Ahnung..." Er sollte endlich aufhören über sie zu reden, mein Gott. Was fand er denn an der?

Samu:
Ich wusste einfach nicht wohin mit mir. Ich wusste doch wie falsch das hier war, aber es war einfach passiert irgendwie. Dieses schlechte Gewissen fraß mich förmlich auf, aber zurück wollte ich auch nicht. Das hier fühlte sich alles so unreal an. Als würde ich gleich aufwachen und alles wäre wieder gut. Ich und Jessy wären happy...ohne Baby...„Samu, hey, wir haben uns aus den Augen verloren und uns jetzt wiedergefunden. Es ist genau richtig, dass wir hier zusammen liegen. Das mit Jessy war doch sicher nur ein kleines Abenteuer." Als Vivi das sagte stand ich sofort auf und zog mich wieder an. Jessy war ganz sicher nicht nur ein kleines Abenteuer, was redete sie da? Es war nicht richtig, dass ich hier mit Vivi im Bett lag und mit ihr rummachte. Ich war das letzte Arschloch. „Was machst du da?" „Mich anziehen und du solltest jetzt auch gehen. Das war ein Fehler und kein Schicksal. Der größte Fehler in meinem Leben um ehrlich zu sein." sagte ich und kämpfte mit den Tränen. „Samu, sag doch sowas nicht...Ich liebe dich, das weißt du. Und du liebst mich auch noch. Das habe ich doch gemerkt." sagte sie und kam auf mich zu. Sie griff nach meinen Händen und guckte mich jetzt auch mit Tränen in den Augen an. „Nein ich liebe dich nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Ich dachte einfach für einen kurzen Moment es wäre das Richtige wieder zurück zu dir zu gehen, aber das ist es nicht. Ich habe mir nur selber was vorgemacht Vivi. Ich will nur mit Jessy zusammen sein, aber das habe ich mir jetzt auch ruiniert durch meine eigene Dummheit. Es tut mir leid ok? Ich würde dich jetzt bitten zu gehen." „Das kannst du nicht ernst meinen. Du bist gerade einfach nur verwirrt Samu. Ich weiß, dass du mich willst. Wir waren ein Traumpaar." Aufgebracht zog sie sich trotzdem wieder an und verschwand wütend aus meinem Zimmer. Ich atmete tief durch und musste erstmal realisieren was hier gerade passiert war. Ich hatte ernsthaft mit meiner Ex geschlafen. Was sollte ich denn jetzt machen? Mehr als je zuvor wurde mir bewusst wie sehr ich Jessy liebte und das sie die einzige Frau war die mich komplett glücklich machte. Ich hätte einfach nicht abhauen sollen.
Damit Jessy sich keine Sorgen machte schrieb ich ihr erstmal, dass ich kurzfristig einen Termin bei Universal reinbekommen hatte und das auch noch dauern könnte. Wie ich ihr dann gegenübertreten sollte, wenn ich wieder zuhause war, wusste ich noch nicht.

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