Wolken Am Himmel

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-October 1993-

Drei Monate sind wir auf Tour gewesen und nun seit einigen Tagen wieder zuhause. Ich liege gerade auf Deck in der letzten Herbstsonne, als Paddy zu mir stößt:“ Na, meine Schöne?“ lächelt er und küsst mich kurz. „Und wie war es beim Interview?“ lächel ich ihn an. „Oha naja… also ich war ja bei Bravo ne, jedenfalls haben die so eine neue Reihe die heißt ‚Stars Intim‘ und diese Woche sind halt dran.“ Fängt er an und er klingt nervös. „Okey und weiter?“ frage ich und Paddy wird rot:“ Ich habe Mist gebaut… ich wurde gefragt, ob ich noch Jungfrau bin…“ „Und was hast du gesagt?“ will ich wissen. „Ich hab gesagt, dass ich es noch bin.“ Murmelt Paddy und wird noch röter. „Und das nennst du Mist bauen?“ lache ich und er nickt. „Oh man Paddy ey… ich hätte das doch auch gesagt, allein schon wegen dem Image.“ Lache ich und nun lacht auch er:“ Ich bin sowas von doof.“

Trotzdem verhält er sich in den nächsten Tagen echt seltsam. Paddy ist ruhiger als sonst und auch nicht so anhänglich wie sonst. Ich schiebe auf die Zeitumstellung von Sommer auf Winter. Doch eines morgens ist er unausstehlich. „Was ist eigentlich los mit dir?“ frage ich ihn, nachdem er mich komplett ignoriert hatte und nicht mal ‚Guten Morgen‘ gesagt hatte. Paddy seufzt:“ Nerv doch nicht schon am frühen Morgen!“ zickt er und ich schnappe nach Luft. „Okey, sorry…“ Murmel ich und ziehe mich auf das Schiffsdeck zurück, wo ich auf Barby treffe:“ Hallo Schwesterchen.“ Begrüße ich sie. „Hey. Na, du siehst aber nicht glücklich aus.“ Stellt sie fest. Ihr kann man aber auch nichts vormachen. Ich seufze leise:“ Paddy!“ sag ich nur. Barby lächelt:“ Zickt er wieder mal rum?“ fragt sie und lächelt. „Ja, aber ich hab ihm wirklich nichts getan.“ Seufze ich und stütze die Arme auf die Reling. „Das hat er ab und zu mal. Das legt sich wieder.“ Meint Barby einfühlsam. Mit einem Lächeln mache ich mich auf den Weg ins Zimmer.

Als ich die Tür öffne, sitzt Paddy mit seiner Gitarre auf dem Boden. So leise wie möglich nehme ich mir ein Buch und lege mich aufs Bett. Paddy beachtet mich gar nicht. Was habe ich bloß falsch gemacht? So vergehen Stunden und wir reden kein Wort miteinander.

So langsam werde ich echt wütend auf meinen Freund. Was bildet er sich eigentlich ein? Mir kommen die Tränen und ich drehe mich mit dem Kopf ins Kissen. „Was ist eigentlich dein Problem?“ höre ich plötzlich Paddys Stimme. Ich richte mich auf und Tränen laufen über mein Gesicht:“ Mein Problem?“ frage ich und habe Mühe ruhig zu bleiben. „Ja, seit Tagen bist du einfach komisch. Sagst kaum noch was und ignorierst uns alle, insbesondere mich!“ motzt er mich an. „Ich ignoriere dich? Dein ernst? Du hältst seit Tagen abstand zu mir und heute hast DU zu MIR gesagt, dass ich DICH nicht nerven soll!“ gebe ich pampig zurück. „Du weißt ganz genau, dass ich morgens nicht genervt werden will!“ haut Paddy zurück. Ich stehe vom Bett auf:“ Ich habe lediglich gefragt, was mit dir los ist, nachdem du mich seit tagen wie Luft behandelt hast! Ist das verwerflich? Sonst hängst du immer wie eine Klette an mir. Nicht, dass es mich stört.“ Schreie ich ihn an. Paddy steht ebenfalls auf:“ Entschuldige bitte, dass ich versuche Songs für ein neues Album zu schreiben, aber du mir dauerhaft dazwischen funkst!“ schreit er zurück. „Ich funke dir dazwischen? Ich rede kein Wort mir dir und nerve dich? Bist du irgendwie jetzt vollkommen übergeschnappt? Sorry, dass ich atmen muss!“ gebe ich zurück und Paddy schnaubt:“ Ach komm, halt die Klappe! Ich hau ab! Du gehst mir auf die Eier!“ Zickt er und ich lache verächtlich:“ Hast wohl nicht genug davon, um dich einem Streit zu stellen!“ „Shut up! Du hast von nichts Ahnung!“ schreit er. Ich sehe ihn geschockt an:“ Dein ernst? Ach, lass mich doch in Ruhe!“ Paddy öffnet die Zimmertür und knallt sie hinter sich zu. Ich sinke schluchzend auf das Bett zurück. Was hab ich nur falsch gemacht?

I Feel Love - Gerettet in deinen Armen (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt