I Feel Love - Gerettet in deinen Armen (Abgeschlossen)

Eskalation

Zitternd vor Angst halte ich mich an meinem Freund fest, welcher ebenfalls nicht sonderlich entspannt ist.

Kein Wunder!

Hallohoo, da versucht ein Irrer mit einer Schusswaffe in unser Haus zu kommen!

„Wo ist euer Telefon?“ Haucht Paddy und ich sehe ihn an:“ Im Flur neben dem Bücherregal.“ Flüster ich zurück und Paddy nickt: Okay, hör mir zu. Du gehst jetzt schnell in die Küche und holst ein Messer, dann gehst du ganz schnell nach oben und schließt dich in deinem Zimmer ein.“ Erschrocken starre ich ihn an:“ Und was ist mit dir? Was wenn Bill irgendwie rein kommt?“ „Keine Angst, Schatz. Sobald ich die Polizei gerufen habe komme ich hoch zu dir. Wir machen ein Passwort aus... Mhh, also sobald ich hoch komme und ‚Gänseblümchen‘ sage, lässt du mich rein.“ Bestimmt Paddy und ich nicke: Also gut. Bitte sei vorsichtig, Baby.“ Er nickt nur und küsst mich flüchtig. Ich stehe auf und husche in die Küche, wo ich leise ein großes Fleischmesser aus der Schublade nehme. Ebenso leise husche ich zurück zur Treppe, wo Paddy am Telefon steht. „Nimm es mit!“ deute ich ihm stumm, doch er zeigt mir, dass der Akku des schnurlosen Gerätes leer ist. Ängstlich schaue ich zur Tür, vor der Bill immer noch randaliert und brüllt. Hastig stürze ich die Treppe nach oben in mein Zimmer. Sofort schließe ich ab und rutsche an der Tür hinunter.

Nochmal langsam zusammengefasst: Ich, Joelle Verreet 16 Jahre jung, sitze hier in meinem Zimmer bei meiner Tante in Australien hinter verschlossener Tür, während mein Freund unten versucht die Polizei zu erreichen, weil der verrückt gewordene Ex-Gehilfe meiner Tante mit einer Schusswaffe vor der Haustür randaliert, weil ich ihn nicht rangelassen habe.

Das ist so geisteskrank!

Kann der Typ nicht einfach verschwinden?

Oder endlich die Polizei kommen?

Plötzlich ertönt von unten ein lautes schleppern und ein Schrei, Paddys Schrei!

Oh bitte bitte nicht…

„Wo ist sie?“ brüllt Bill so laut dass jedes Wort zu verstehen ist. „Nicht hier! Sie müsste draußen auf den Weiden sein.“ Höre ich Paddys leicht gebrochene Antwort. Oh Gott…
„Lügner! Na warte!“ schreit Bill, dann Stille und dann:“ Ahhh!“ Ich höre rumpeln und poltern und immer wieder laute des Schmerzes.

Was macht Bill mit Paddy? Ich muss runter!

Aber Paddy hat gesagt, ich soll hier bleiben…

Egal, mein Freund braucht mich jetzt!

So leise wie möglich schließe ich meine Tür wieder auf und husche zur Treppe. Ganz leise Stufe für Stufe tapse ich diese hinunter und was ich dann sehe, lässt mich durchdrehen. Paddy liegt mit blutender Nase und einer Platzwunde am Kopf auf dem Boden und sieht provozierend zu Bill, der mit gezückter Pistole über ihm und auf seinen Kopf zielend, steht. „Weg von ihm, hier bin ich doch!“ kreische ich fast hysterisch und renne ein paar Stufen weiter hinunter. Bill wirbelt herum und grinst mich dreckig an:“ Da ist ja die Schlampe vom Dienst. Komm mit mir oder dein Stecher stirbt.“ Brüllt Bill und hält die Waffe weiterhin auf Paddy gerichtet. „Dann musst du ins beide töten, denn ich sterbe lieber als dich an meinen Körper zu lassen!“ schreie ich.

Bill läuft rot an und sofort weiß ich, was gleich passieren wird.

Ein letzter liebevoller Blick zu Paddy und ich schließe die Augen. Mit aller Kraft werfe ich das Messer in Bills Richtung, als ein Schuss ertönt und ein stehender Schmerz durch meine linke Brust fährt. Erschrocken reiße ich die Augen wieder auf.

Er hat es tatsächlich getan!

Ein Blick an mir herunter zeigt, dass sich unterhalb meiner linken Brust ein Blutfleck ausbreitet und das sehr schnell. Mir wird schwummerig und atmen schmerzt, als plötzlich alles schwarz um mich wird.