I Feel Love - Gerettet in deinen Armen (Abgeschlossen)

Treffen mit einem Engel?

Tränenüberströmt betrete ich das Flugzeug und zeige der Stewardess mein Ticket. Mitfühlend lächelt diese mich an und zeigt mir meinen Platz in der Mitte der Maschine. Zum Glück sitze ich am Fenster, sodass ich meine Ruhe vor meinem Sitznachbarn haben werde. Wie kann mir das Jugendamt nur sowas antun? Haben die denn kein Herz? Ich merke, wie sich jemand neben mich auf den Platz setzt. Ich hoffe, dass mich dieser Jemand in Frieden lässt!

Oh Paddy…

Mein Herz tut so weh…

Ich lege meine Hand auf meinen Brustkorb und lehne meinen Kopf gegen das kleine Fenster. Langsam setzt sich das Flugzeug in Bewegung und rollt zur Startbahn.

Nun ist es also endgültig!

Das Flugzeug beschleunigt und hebt ab und ich schluchze heftig auf. „Nana Liebes, was ist denn los?“ fragt mich eine Stimme neben mir und ich drehe den Kopf nach ihr um. Neben mir sitzt eine rundliche alte Dame mit grauen Locken, einer Lesebrille um den Hals und einem freundlichen Lächeln. „Nichts… Es ist nichts, aber danke der Nachfrage.“ Weine ich leise und nicke der Dame dankbar zu. „Du würdest nicht so schrecklich weinen, wenn nichts wäre, Liebes. Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen? Brauchst du etwas?“ lächelt die alte Dame und ich schüttel den Kopf:“ Leider nein, außer Sie können das Schicksal verändern.“ „Das nicht, aber hier hast du erstmal ein Taschentuch. Möchtest du drüber reden? Ich höre dir gerne zu!“ bietet sie an und dankbar nehme ich das Taschentuch entgegen. Ich habe keine Ahnung warum, aber irgendwie vertraue ich dieser alten Dame und so erzähle ich ihr unter Tränen die ganze Geschichte. „Das gibt’s doch nicht! Und das nennt man dann Rechtsstaat! Tztztz… Liebes, dass ist wirklich schlimm und es tut mir so leid für dich und deinen Freund, aber glaub mir die zwei Jahre gehen schnell vorbei und dann kannst du zurück.“ Zetert die Dame und ich muss tatsächlich etwas lächeln, dann sage ich:“ Genau das haben wir uns versprochen.“ Die Dame lächelt:“ Wie goldig. Ist er deine erste große Liebe?“ und ich nicke. „Ganz bezaubernd, Liebes. Aber schau mal was ich hier habe, dass hat mir früher bei Kummer immer geholfen und tut es immer noch.“ meint sie dann, kramt in ihrer Handtasche und zieht eine Tafel Schokolade hervor. Diese legt sie dann auf den kleinen Tisch vor mir und fängt an ein wenig zu erzählen. Ich erfahre, dass sie auf dem Weg nach Queensland ist, um ihre Tochter zu besuchen. „Können Sie mir eventuell Geschichten aus Ihrer Jugend erzählen? Wie es damals so war? Ich liebe diese Art von Geschichten.“ Bitte ich sie irgendwann und die Augen der alten Frau strahlen:“ Natürlich Liebes. Vielleicht hilft es dir ja dabei ein wenig zu schlafen.“ Und dann fängt sie an zu erzählen und ich schlafe tatsächlich darüber ein.

Als ich wieder aufwache, ist es vor dem kleinen Fenster immer noch hell… oder schon wieder? Die Dame neben mir liest in einem Buch und sieht auf, als ich mich strecke:“ Du bist ja wieder wach, Liebes. Gut so, denn wir landen in zwanzig Minuten.“ Ui habe ich lange geschlafen, doch plötzlich fällt mir Paddy wieder ein und wieder laufen mir Tränen über das Gesicht. Die alte Dame gibt mir erneut ein Taschentuch und drückt mich an ihre Brust und hält mich fest, bis wir landen. An der Gepäckabfertigung bekommt sie schnell ihren Koffer:“ So Liebes, jetzt heißt es Abschied nehmen. Ich wünsche dir alles alles Gute und pass auf dich auf.“ Meint sie lächelnd und drückt mich noch einmal liebevoll. „Ihnen auch und danke für alles.“ Lächel ich und umarme sie ebenfalls. „Gerne.“ Sagt sie noch und wackelt davon. Endlich kommt auch mein Koffer und ich verlasse den Sicherheitsbereich, als ich eine Frau sehe, die ein Schild mit meinem Namen hochhält. Das ist dann wohl meine Tante. Sie hat lange blonde Haare, eine gut gebräunte Haut und ein freundliches Lächeln. Um die leuchtenden Augen sind kleine Lachfältchen zu sehen. ‚Sie sieht meiner Mum sehr ähnlich!‘ schießt mir sofort in den Kopf. Natürlich… ist ja auch ihre Schwester. Ich hoffe nur, dass sie so nett ist, wie sie aussieht.