So nah, und doch weit weg -4

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Er führte mich aus dem Zelt (was wohl einem Haus ähneln sollte) und ging raschen Schrittes zu seinem Pferd. Na toll, schon wieder. Ich wollte gerade genervt erwidern, dass ich mit einem Pferd nicht mithalten könne, als er schon aufs Pferd stieg und mir die Hand runter reichte. Die Menschen hinter mir fluchten auf elbisch. Wahrscheinlich hatten sie gehofft mich zum Abendbrot essen zu können!? Ganz kurz musste ich dem Drang widerstehen mir eine zu klatschen. Eh, ich war in Mittelerde, im Düsterwald, auf dem Weg zum Waldlandreich, und ein echt nicht hässlicher Elb, wollte mir helfen!!! Also bitte Meleth, ein bisschen mehr Manieren. Sanwe musste meinen Blick bemerkt haben, denn er zog verunsichert seine Hand zurück uns fragte :

"Nicht?"

"Doch, doch, ich hatte nur grad an was blödes gedacht, nicht weiter wild. . ." Er nickte, zwar immer noch ein bisschen verunsichert aber die Freude in seinen Augen kehrte sofort wieder zurück als ich seine Hand griff und er mich aufs Pferd zog. Ich hatte mich immer als ziemlich schwer empfunden, weshalb ich sehr erstaunt war wie leichtfertig er mich nicht hoch hob, seinen Blick die ganze Zeit in meinem verankert. Ich lächelte verlegen und wurde automatisch rot. Scheiße, hoffentlich merkt er es nicht. . . Und wie er es gemerkt hatte, denn er sah mich schon wieder verwirrt an.

"Wieso bist du so rot im Gesicht geworden, ist wirklich alles in Ordnung?" Och man, der muss mich doch für völlig psychopathisch halten, oder?

"Ach das ist so eine Menschensache, weißt du. Ist nicht wichtig. " Er drehte sich zu mir nach hinten um, nickte kurz und sagte dann :

"Okay, dann halte dich mal gut fest, es geht los." Noch zaghaft legte ich meine Arme um seinen ach so muskulösen Körper und meine Nackenhaare stellten sich auf. Bei dieser Berührung jagte schon ein angenehmer Schauer durch meinen Körper, der jedoch in dem Moment verschwand, als er sein Pfed antrieb und es in einen sofortigen Galopp fiel. Ich klammerte mich sofort fester um ihn und als er dann noch schneller ritt, nahm ich an, dass es ihm gefiel.

Wir begegneten sogar ein paar Spinnen, die ich entweder mit meinem Schrei so erschreckte, dass sie flüchteten, oder Sanwe ihnen sein Schwert in den Leib jagte.

Den Rest des Tages ritten wir durch den wohl niemals endenden Wald. Als die Sonne dann ein letztes mal ihre langen Strahlen auf uns warf, um dem Mond platz zu machen, stoppte er sein Pferd.

"Nun können wir nicht mehr weiter reiten. Die Tore werden immer um diese Zeit verschlossen und keine Reiter mehr eingelassen. Wir müssen wohl im Wald übernachten." Er hörte sich weder traurig, noch sonderlich überrascht an.

"Wenn wir Glück haben, morgen schnell reiten und du meine empfindlichen Ohren nicht noch weiter strapazierst, könnten wir morgen die Tore erreichen."

"Könnten.", murmelte ich nur. Ich wollte endlich ins Waldlandreich um zu erfahren wieso ich denn nun hier sein durfte und vielleicht sogar Legolas sehen.

Meinen Traum - Prinzen....

Sanwe sprang elegant wie ein Elb nur sein konnte, vom Pferd und musterte mich mit seinen grünen Augen.

"Komm, nicht traurig sein." Er lächelte verschmitzt, wahrscheinlich hatte er nicht vor sich auszuruhen. Er schnappte mich und hob mich vom Pferd.

"Wir werden jetzt noch ein bisschen kämpfen üben. Dein Geschrei hält ja kein Ork aus!" Er lachte, ich wusste nun aber das es ihm wohl ziemlich zugesetzt haben musste, denn Elbenohren waren sehr empfindlich. Ich war kurz davor wieder rot zu werden, wand mich aber wieder schnell genug ab, damit Sanwe es nicht merkte. Ganz ehrlich, ich freute mich drauf kämpfen zu lernen, da er aber wie er es bereits erwähnt hatte, einer Thranduils bester Kämpfer war, hatte ich leichte Panik nicht nur meine Ehre zu verlieren. Er reichte mir eins der Schwerter die er in einer großen Satteltasche verstaut hatte und zog dann sein eigenes. Mit leuchtenden Augen stellte er sich mir gute 4 Meter gegenüber und sagte dann mit einem schmunzeln auf den Lippen :

"Du hast 5 Sekunden Zeit um mich anzugreifen, sonst greif ich an. Los!"

Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt