4 Tage später
Mialoa rannte durch die Flure und sah sich hektisch um.
"Faen! Wo bist du?" Die Nachricht meines neuen Namens verbreitete sich wie ein gefüttertes Feuer und nur wenige Tage später, wussten es alle.
"Zeig dich!" Ich war auf einen der großen Bäume geklettert, die das Schloss schmückten und beobachtete die anderen Elben die unter mir wanderten. So auch Mialoa. Tauriel hatte ich seit der Zeremonie nicht mehr gesehen. Wenn die Wachen von vorhin recht behalten sollten, war sie oberste Wache des Hofes, nur ein Posten über Sanwe, der ebenfalls das Schloss zu diesem Zeitpunkt verteidigte. Der Krieg zog sich hin; er war da und wollte sich doch nicht aufbäumen, nicht eher unsere Kräfte versiegten.
"Bitte!" Sie drehte sich richtungslos im Kreis, und ich wurde neugierig was sie wollte.
"Ja?", sagte ich zaghaft und lenkte ihren Blick somit auf mich.
"Faen! Bei den Valar, wie bist du denn da hoch gekommen!?" Ich zuckte nur die Schultern.
"Was macht Legolas?", fragte ich während ich wieder hinunterkletterte. Sie sah mich nachdenklich an.
"Die Situationen bewachen." Säuerlich schnaubte ich :
"Ja stimmt, mit einem Krieg an der Tür, einem Drachen im Rücken und einem pepressiven Vater an der Seite, kann man schon mal seine Freunde eiskalt im Stich lassen."
"Also erst einmal -", sie legte eine Pause ein um ihre Augenbrauen theatralisch in die Höhe zu ziehen.
"Solltest du nicht so über den König reden und außerdem denke ich, dass du zur Zeit nicht gerade hoch oben auf seiner Freundesliste stehst." Ich brummte leise vor mich her und wollte mich schon zum gehen wenden, als sie mich noch einmal aufhielt.
"Und woher wusstest du von dem Drachen?" Mit dem Rücken zu ihr, zog ich scharf die Luft ein und lachte flach.
"Es steht euch ja praktisch auf die Stirn geschrieben. Glaubt ihr eigentlich, es merkt keiner, wenn ihr sorgenvoll zu einem Berge schaut? Immer die Bitte nach Vergebung auf der Miene? Nimmer ruhig schlafend wo der Drache wacht? Er könnte hierher geflogen kommen und alles zermalmen was euch lieb ist. Und was tut ihr? Warten. Warten auf euren Untergang. Der Drache wird eher euch töten, als das er selber stirbt." Ich kannte Tot und Verderben. So oft war davon geschrieben. So viel hatte ich verloren.
Als ich mich umdrehte, war die Elbin verschwunden. Wohin auch immer.
Heute sollte es mich nicht kümmern. Ich schlich die Treppen des Waldlandreiches hinauf, um das Bilde zu sehen.
Auf einem der Türme die ich betrat, wehte der Wind ruhig und gleichmäßig. Kein Peitschenhieb des hohen Herren.
Weite Bäume waren zu sehen, ja die alten Geschöpfe dieser Erde.
"Alae. Wie kann ich dir helfen?" Ich hatte den Wachmann in der Ecke gar nicht bemerkt, er war nur ein Schatten gewesen. Doch als ich ihn genauso forsch ansah wie er mich, fiel mir auf wie gleich er nicht Sanwe war.
"Kannst du mir sagen, ob du Sanwe kennst?"
"Aber natürlich. Er ist mein Bruder." Wo er es sagte, war die familiäre Ähnlichkeit nicht mehr zu leugnen.
"Oh, ja dann freut es mich sehr dich kennen zu lernen. Doch wieso, wenn du mir die Frage gestattest, hörte ich kein Wort über dich." Er zuckte die Schultern.
"Baldig wandere ich nach Gondor um alte Schulden zu begleichen. Viele erwarten das der Weg mein Leben als Tribut fordert, und beginnen bereits meinen Namen tot zu schweigen." Ich war empört über solch Dreistigkeit.
"Nein! Das ist nicht fair! Wo doch der Krieg so nahe steht!"
"Bis dieser ausbricht wird noch Zeit vergehen. Gerade genug diese Reise anzutreten. Doch alleine mag ich diese Last nicht tragen." Ich überlegte lange, bevor ich sprach.
"Lass uns einen Deal schließen." Fragend sah er mich an.
"Und was soll dieser beinhalten?"
"Also zuerst einmal, will ich deinen Namen wissen und dann, komme ich mit dir. Doch du musst im Gegenzug einen Weg finden mich in Legolas Nähe zu bringen." Er sah ziemlich geschockt aus, doch da war eine gewisse Freude die erahnen ließ, dass er einen Weg wusste.
"Nagut. Doch um unser beider Willen werde ich dir das Kämpfen erlernen. Ich heiße übrigens Sema."
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Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...