Es war doch echt zum verzweifeln. Zigtausend mal bin ich nun schon durch diese Bäume geirrt und zum zigtausendsten mal wusste ich nicht wo ich lang musste. Mein Kopf schmerzte bestialisch und selbst der Wein verlor allmählich an seinen Heilenden Wirkungen. Brummend stürzte ich mir den letzten Rest begierig hinter, in der Hoffnung wenigsten noch ein bisschen der heilenden Wirkung zu verspüren. Wenn ich Lenuia mal wieder irgendwann besuchen komme, bringe ich ihr mal Aspirin mit ... Die wird Augen machen. Da kann ihr komischer Wein gegen einpacken! Jedoch dachte ich nicht einmal an die Möglichkeit nach Hause zurück zu gehen! Vielleicht wollte mich das Waldlandreich nicht, aber für Lenuia, meiner einzigen Freundin, würde ich zurückkehren. Ihr erzählen von dem was ich erlebt hatte, obwohl das noch nicht sonderlich viel war. (Ich hatte eine Schlange gesehen ... tja und ... das wars.) Ganz brav blieb ich auf den Wegen und pflückte keine Blumen. Für wen auch, ich hatte ja keine Großmutter hier. Außerdem gab es eh keine Blumen. Nur stumpfe und halb tote Bäume die scheinbar einzig und alleine von Spinnennetzen aufrecht erhalten wurden. Nebenbei sah ich an mir herab und bemerkte das meine Haare gewachsen waren und ich sie schon seit einiger Zeit offen trug. Bevor ich gegangen war hatte ich sie gewaschen und meinen Pony sogut es ging mit einem Messer gestutzt. Ich konnte es nicht leiden wenn er lang war. Ich kam mir dann immer so streng vor. Auch die Kleidung der Elben hatte ich in die meine getauscht. So war es einfach viel leichter gewesen zu gehen, als mit tausenden von Erinnerungen.
Aus Angst ein Geräusch auf dem Boden zu erzeugen, lief ich leicht geduckt und auf dem Moos am Rand des Weges. Hier war es unangenehm kühl und dunkel. Sehnsüchtig starrte ich auf den mit Kiessteinen ausgelegten Weg in der Mitte des Weges auf dem ein Stück der Sonne Platz gefunden hatte. Eigentlich sträubte sich alles in mir weiter auf diesem stinkigen Moospfad zu wandern, doch den Fehler der Sonne zu erliegen hatte ich schonmal gemacht und wurde kurzer Zeit später von einem Stein getroffen. So im Nachhinein musste ich sehr drüber schmunzeln. Wenn ich damals gewusst hätte was mir blühte hätte ich so manches mal anders gehandelt, doch die Vergangenheit zu ändern war nicht in meinen Mächten stehend. Obwohl ich schneller geworden war. Und stärker. Was das zu bedeuten hatte wurde mir schnell klar und als ich meine Sprungkraft testete war ich erstaunt das es dem Fliegen so gleich war. Meine Sportlehrerin wäre begeistert gewesen. Enttäuscht atmete ich hörbar aus. Solange ich keinen Elben heiratete würde ich niemals komplett sein und diese standen nun nicht gerade Schlange bei mir. Sanwe und Legoals sowieso hatten mich doch sicher schon vergessen. Beide hatten genug hübsche Elbinen im Haus um sich auch noch mit mir rumzuplagen. Wieso sollten sie auch? Ich war immer nur ein ungelöstes Rätsel was den ganzen Hof auf den Kopf stellte und die Heilerinnen in den Wahnsinn trieb.
Mein Ziel galt nun nicht mehr dem Wunsch in einem Land Unterschlupf zu finden, sondern diesen Wald zu verlassen! Denn er würde gewiss die größte Bürde darstellen und zum kämpfen war ich noch viel zu schwach. Ein bitteres Lachen entfuhr mir. Du hattest noch keine einzige Kampfstunde und schiebst die Schuld deiner Unbegabtheit auf deine Verletzung! Erbärmlich. Manchmal fand ich mich selbst schon ziemlich unausstehlich da ich die Angewohnheit hatte andauernd mir selbst etwas vorzuschreiben, dass mich nur mit den Augen rollen ließ. Da ich so mit mir und meinen Gedanken beschäftigt war, bemerkte ich nicht wie es immer heller und heller wurde bis ich schließlich die letzte Baureihe durchschritt und die Sonne auf meiner gekühlten Haut aufzusaugen schien. Erleichtert atmete ich tief ein. Das musste Elbengeschwindigkeit gewesen sein ... Dann war es also wie in 'Twiglight' ; frische Elben haben am Anfang viel mehr Kraft und Ausdauer als die, die schon seit langem dieser Rasse angehörten. Doch das war mir nun gerade egal. Ich hatte es geschafft und niemand konnte mich aufhalten.
DU LIEST GERADE
Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...