Le Melin - Legolas

Eine Lüge für die Wahrheit - 41

Nachdenklich sah ich mich in meinem Zimmer um. Es sah noch genauso aus wie ich es verlassen hatte. Doch das beruhigte mich nicht nein, es machte mich traurig.

"Meleth Schatz, was machst du denn hier?" Ich drehte mich ruckartig um und sah meiner Mutter in ihr blasses und eingefallendes Gesicht.

"Wir dachten alle du wärst tot." Nun war es an mir sich eine richtig gute Ausrede einfallen zu lassen und es viel mir schwer meine Mutter in ihrem Zustand auch noch an zu lügen.

"War ich auch fast. Ich wurde entführt und fortgebracht. Doch ich konnte mich befreien und bin zurück gekommen." Nun sah man die Tränen in ihren Augen schimmern.

"Wie kommte das alles nur passieren? Wir dachten du seist in der Schule vor so etwas sicher!" Meine eigene Mutter so kurz vor dem Abgrund zu sehen zerriss mir mein Herz, doch ich wusste, dass ich sie nun auch noch hinein stoßen musste. "Ich kann aber auch nicht bleiben." Nun schaute sie völlig verwirrt.

"Wieso?" Ihre Stimme brach und kurz befürchtete ich, dass auch ich schwach werden würde, doch die Zeit im Düsterwald hatte mich stärker gemacht. Aber ihre Frage war durchaus berechtigt. Wieso konnte ich nicht hier bleiben, jetzt wo mich doch eigentlich nichts weiter davon hielt? Weil ich nicht hier bleiben konnte. All die Erinnerungen an mein altes Leben schlummerten hier und warteten nur darauf geweckt zu werden.

"Das kann ich dir nicht sagen. Ich bin nur hier her gekommen um dir Leb wohl zu sagen." Schmerzlich wurde mir klar das ich die Wahrheit von mir gab. Ich wollte nicht gehen und ein unbeantwortetes Rätsel bleiben. Ein klaffendes Loch in dieser Welt. Wenn ich ging dann mit dem Gewissen mich verabschiedet zu haben.

"Ich lass dich nicht gehen!", kreischte sie nun. Ihm Waldlandreich wurde niemand so sentimental wenn man eine Entscheidung traf. Konnte dies nicht auch hier so sein?

"Du musst. Denn wenn du mich nicht lässt, werde ich fliehen müssen und das will ich nicht." Schniefend lies sie mich los und ich ließ sie in meinem Zimmer zurück. Es war gut so.